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DIE SPANNENDSTEN REGIONEN TANSANIAS

ABWECHSLUNGSREICHE LANDSCHAFT UND HOHE TIERDICHTE

Aus Doha kommend landen wir früh morgens in der großen tansanischen Metropole an der Küste, Dar es Salaam. Die Verbindung mit der Qatar Airways erweist sich als gute Option eines Übernachtfluges, der es möglich macht, ohne Aufenthalt direkt weiterzureisen.

In den kommenden beiden Wochen erwarten mich die spannendsten Wildschutzgebiete des südlichen Tansania, das Selous Nationalreservat und der Ruaha Nationalpark, sowie die kleine Insel Mafia, die an der südlichen Küste liegt und besonders bei Tauchern beliebt ist.

Die großen Distanzen zwischen dem internationalen Flughafen in Dar es Salaam und den Nationalparks im Süden des Landes lassen das Reisen ausschließlich im Jeep weniger zweckmäßig erscheinen als es im Norden Tansanias der Fall ist. Es bietet sich an, die Region mit dem Kleinflugzeug zu bereisen und erst vor Ort in das Safarifahrzeug umzusteigen.

Zugleich erhält der Reisende auf diese Weise unmittelbar einen Eindruck von der enormen Weite und Ausdehnung des Landes, wenn er mit dem monotonen Surren des Propellers im Ohr den Blick aus den kleinen Fenstern der Cessna hinab richtet auf die karge Wildnis fern unter ihm.

Das Gepäckvolumen gilt es bei dieser Reiseform allerdings einzuschränken, um vor dem prüfenden Blick des Piloten zu bestehen. Immerhin braucht man auf Safari wenig, kann man doch den Wäscheservice der Camps nutzen. Nur der passionierte Fotograf wird zuweilen mit den Gepäckvorschriften der Kleinflugzeuge hadern, wenn er versucht das Gewicht seiner Ausrüstung damit in Einklang zu bringen.

Die Fluglinien, die diese Inlandsstrecken bedienen, sind darauf bedacht, möglichst ökonomisch zu operieren, und so wird man etwa auf dem Weg von Dar es Salaam in den Ruaha Nationalpark vielleicht zwei oder drei Mal zwischenlanden, um Passagiere an den verschiedenen Flugfeldern des Selous aussteigen und zusteigen zu lassen.

Die Zwischenlandungen sorgen für Abwechselung, die man gern hinnimmt, um sich so vielleicht auch einmal die Beine zu vertreten.

Auf diese Weise führt auch uns die Reise zunächst bis in den Ruaha Nationalpark. 

TEIL I.: RUAHA NATIONALPARK

Der Ruaha Nationalpark ist seit seiner Erweiterung im Jahr 2007 der größte des Landes mit einer Fläche, die etwa der Größe Hessens entspricht. Durch seine abgeschiedene Lage im südlichen Zentraltansania wird er selten besucht, und bietet daher dem Reisenden ein angenehm niedriges touristisches Aufkommen. Namensgebend ist der Ruaha Fluss, der die südöstliche Grenze des Parks markiert und für viele Tiere zum Ende der Trockenzeit die letzte Wasserquelle bildet. Dann müssen sich Krokodile und Nilpferde auf immer kleinerem Raum arrangieren. Weitere Flüsse die in den Ruaha münden bilden wichtige Lebensadern im südlichen Ökosystem des Parks, wie der Jongomero, der Mdonya oder der Mwagusi. Sie werden Sandflüsse genannt, denn sie trocknen in den langen Monaten bis zur kleinen Regenzeit aus. Nur die Elefanten erreichen es, durch Graben in den Flussbetten noch an Wasser zu gelangen, um ihren enormen Flüssigkeitsbedarf zu decken.

In der Trockenzeit von Juli bis Oktober findet man große Herden der Dickhäuter, die diesen Park zu jenem mit der höchsten Elefantendichte in Ostafrika machen. Doch auch die übrige Fauna des Parks lockt den Safari-Enthusiasten. Hier vereinigt sich die Tier- und Pflanzenwelt des südlichen und des östlichen Afrika, so trifft man hier z.B. sowohl auf den Kleinen wie auch auf den Großen Kudu oder auf die südlichsten Vertreter der Grant’s Gazelle. Die Löwenrudel im Ruaha sind zahlreich und es gibt gute Chancen einen Leoparden zu sichten. Geparden sind selten, aber im Gebiet der „Little Serengeti“ durchaus anzutreffen. Das Nashorn hat die Wilderei der Siebziger und Achtziger nicht überstanden. Dafür sind die seltenen Wildhunde im Park heimisch und bieten für viele einen besonderen Anziehungspunkt. 

Aufgrund der geringen touristischen Frequenz verfügt der Park trotz seiner Größe über nur etwa ein halbes Dutzend Camps und Lodges. 

Unsere erste Visite führt uns zum Tandala Tented Camp. Dieses Camp liegt knapp außerhalb des Parks und stellt eine gute Option für budgetorientierte Reisende dar. Die Gästeeinheiten bestehen aus geräumigen Meruzelten mit en-suite Bad, die erhöht auf Holzplattformen errichtet wurden. Der griechische Eigentümer führt die Lodge seit langem und ist ein freundlicher und kenntnisreicher Gesprächspartner zu allen Fragen der Region. Er führt uns nach dem Lunch umher und versucht uns auch den „Hauspython“ Martin zu zeigen, der im Dachgebälk des offen gestalteten Haupthauses sein Lager aufgeschlagen haben soll. Doch wir vermögen die Schlange leider nicht auszumachen. Stets versuche ich in Afrika einmal Schlangen zu sehen, scheine aber bei diesen Tieren kein Glück zu haben. 

Die gesamte Anlage macht einen pragmatischen, gepflegten und ehrlichen Eindruck. Eine Besonderheit ist das Wasserloch der Lodge, das gern und häufig von Elefanten besucht wird. 

Übernachten aber werden wir heute in einer anderen Unterkunft innerhalb des Parks und so müssen wir uns schon fast ein wenig sputen, um rechtzeitig im Kwihala Camp einzutreffen. Wir passieren das Gate und kommen so zu unserem ersten kleinen Game Drive im Ruaha. Es ist der 01. November und in den vergangenen Tagen hat es bereits erste kleine Regenfälle gegeben, die Vorboten der kleinen Regenzeit, von der auch der stark bedecke Himmel kündigt. Noch aber ist die Landschaft trocken und es gibt noch kein Grün an den Sträuchern. Der Ruaha Fluss, den wir überqueren müssen, besteht nur aus einem dünnen Wasserlauf, in dem sich die Krokodile, die Nilpferde und die Wasservögel drängen. Die ersten Tiere aber, die uns begrüßen, sind die Giraffengruppen zu beiden Seiten des Weges. Wir werden feststellen, dass der Ruaha Nationalpark ausgesprochen reich ist an diesen Tieren, denen er mit den vielen Bäumen und Sträuchern eine gute Nahrungsgrundlage bietet.

Und noch ein Tierart ist hier häufig anzutreffen, Löwen. Kurz bevor wir das Kwihala Camp erreichen, macht unser Fahrer von Tandala Camp einen kleinen Schlenker an einem Trockenflussbett und wir treffen auf ein Rudel Löwen, das eine ausgedehnte Nachmittags-Siesta macht. Trotz der Schläfrigkeit der Katzen, freuen wir uns sehr, dass wir gleich zu Beginn eine so schöne Begegnung machen.

Das Kwihala Camp entpuppt sich als ein kleines Juwel. Nur sechs Gästezelte, die sich um das Gemeinschaftszelt gruppieren, sorgen für eine authentische und intime Bushcamp-Atmosphäre. Die Zelte sind von hellen Farben geprägt, die sich gut an das zarte Ocker der Gräser und das lichte Braun der Sträucher anpassen. Kein militärisches Dunkelgrün, sondern angenehm milde und frische Farben und auch das innere der 40m² großen Zelte ist hell, freundlich und geschmackvoll eingerichtet. Die kleinen Details wie der Shampoospender, die köstlichen Snacks am Lagerfeuer vor dem Abendessen oder kräftige Kaffe, der den „wake-up call“ begleitet sind von bemerkenswerter Qualität.

Das Abendessen wird am Gemeinschaftstisch eingenommen und die Head-Guides sind mit dabei, so dass sich spannende Gespräche rund um jedwede Safari-Abenteuer entwickeln. An dieser Stelle kommt für mich die größte Stärke des Camps ins Spiel: die Guides. Es sind neben den einheimischen Guides immer auch ein bis zwei italienische und/oder südafrikanische Guides im Camp, die über einen enormen Erfahrungsschatz als Guide verfügen und darüber hinaus eloquente Persönlichkeiten sind, die nicht von den Managementpflichten des Camps eingeschränkt werden, wie dies andernorts oft der Fall ist.

Auf der morgendlichen Pirschfahrt am kommenden Tag haben wir kein übermäßiges Glück hinsichtlich der Tiere, aber gerade dann zeigt sich ja die Qualität des Guides. 
So können wir aus dem Fahrzeug steigen, um uns einmal einen Affenbrotbaum aus der Nähe anzuschauen. 

Ruaha ist wahrhaft ein Baobab Land. Zu dieser Jahreszeit blühen die Bäume teilweise noch und die runden Blüten lassen einen fast an Christbaumkugeln denken, mit dem der Baum versehentlich geschmückt wurde. 

Lorenzo zeigt uns wie unter der dicken Rinde die Fasern des Baumes zu finden sind, der zu den Malvengewächsen zählt. Elefanten lieben es die feuchten Fasern zu kauen. 

So sieht man an den meisten Baobabs die deutlichen Spuren, die die Stoßzähne hinterlassen, um an den Bast unter der Rinde zu gelangen. Trotz der Regenrationsfähigkeit der Fasern und der Rinde und trotz des oft immensen Umfangs der Bäume reichen diese Schädigungen zuweilen aus, den Baum abzutöten. Zuweilen aber überleben die Bäume ganz enorme Verwundungen und man sieht skurrile Löcher die fensterartig durch den ganzen Baum reichen. 

All dies erklärt Lorenzo direkt am Objekt und anschließend suchen wir uns ein schönes Plätzchen, an dem das reichhaltige Frühstück auf der Motorhaube des Landcruisers aufgetischt wird. Bevor wir uns auf den Weg zum Treffpunkt mit den Guides unseres nächsten Camps machen, fahren wir noch einmal bei den Löwen vorbei, die wir tatsächlich an der gleichen Stelle wieder antreffen. Es handelt sich um das Wakali-Rudel, das von den zwei Männchen Grumpy und Brother angeführt wird, wie Lorenzo uns erklärt.

Grumpy habe seinen Namen nicht von ungefähr, aber heute sind er und die erwachsenen Tiere wieder schläfrig, wie es sich für nachtaktive Katzen gehört. Nur die Kleinen und die Halbwüchsigen klettern auf den Felsen umher. Tief im Gewirr derselben entdecken wir schließlich noch ein Fahrzeug, in dem ein Filmer sitzt, der für National Geographic eine Dokumentation über die Löwen des Ruaha erstellt. Sprechen können wir ihn leider nicht, aber das kamerabewehrte Fahrzeug ganz nah an den Löwen lässt erahnen wie die unvergleichlichen Sequenzen dieser Filme entstehen.

Unsere Unterkunft für die heutige Nacht ist das Mdonya Old River Camp, das ein wenig abgeschieden von den anderen Unterkünften weiter südwestlich gelegen ist. Das Camp arbeitet mit einer Kombination aus Fahrer und „Spotter“, d.h. auf den Fahrzeugen ist vorn an der Motorhaube ein Sitz angebracht auf dem ein Guide sitzt, der nicht durch das Fahren abgelenkt wird und vor allem auch die Spuren der Tiere im Sand der Piste sehr gut sehen kann. Auf unserem Weg mit den beiden neuen Guides zum Camp sehen wir viele Giraffen und Elefanten. 

Am Camp begrüßt uns Manu, der ruhige, aber souveräne Manager und führt direkt an den Lunchtisch. Das ist immer gut und wir lassen uns das Mittagessen schmecken. Uns wird das äußerste der 12 vorhandenen Gästezelte zugedacht, doch leider wird es nicht ganz leicht es zu erreichen. Ein Elefantenbulle hält sich zwischen den beiden letzten Zelten auf. Die Camps hier im Ruaha Nationalpark haben keine Zäune und die Tiere bewegen sich frei auch auf dem Gelände der Gästezelte. Wir sind in der Obhut von Manu und einem Guide und versuchen einen Bogen zu schlagen, um doch noch zum Zelt zu gelangen, doch der Dickhäuter spielt das Spiel mit. Sobald wir nach rechts ausweichen, bewegt er sich in die gleiche Richtung und so dauert es ein wenig bis sich der Elefant schließlich getrollt hat und wir an unserem kleinen Domizil angelangen. 

Die Zelte sind entlang des Mdonya Trockenflussbettes errichtet und vom Zelt aus kann man am anderen Ufer häufig Impalas, Zebras und Kudus beobachten. Das Mdonya Old River Camp ist das rustikalste Camp innerhalb des Parks. Die Zelte sind schlicht und nicht sehr geräumig, aber angemessen und praktisch eingerichtet. Wichtig zu wissen ist es, dass der an das Zelt angeschlossene Badbereich nicht überdacht ist. Das bedeutet, dass sich immer einige Insekten dort finden lassen und Blätter, die der Wind hineinträgt. Das Waschbecken ist eine Waschschüssel ohne Abfluss, aber es gibt eine Spültoilette. Elektrizität ist nicht vorhanden und so werden die Gäste mit Petroleumlampen ausgestattet.

Leider fängt es heute nach der Siesta an zu regnen, aber wir machen trotzdem eine Pirschfahrt, als es schließlich nur noch ein wenig nieselt. Eine gute Entscheidung wie sich herausstellt, denn wir sind kaum aus dem Camp herausgefahren, so kommen uns drei Löwinnen entgegen, die sich auf dasselbe zubewegen. Wir haben viel Spaß dabei, sie eine Zeit lang zu beobachten und nach einer Weile sind wir auf den Spuren der Löwen direkt am Campeingang und der Guide funkt an die Mitarbeiter, dass sich „Gäste“ nähern, damit die Küchencrew vorgewarnt ist. Das ist für die Mitarbeiter kein ungewöhnliches Ereignis, aber ruft einem ins Gedächtnis, dass man sich trotz aller Annehmlichkeiten mitten in der Wildnis des Afrikanischen Busch bewegt und immer Vorsicht walten lassen muss.

Nachdem sich die Löwendamen rechts vom Camp in die Büsche entfernt hatten, brachen wir auf um wiederum nach kürzester Zeit wieder zu stoppen. Der „Spotter“ hat eine Bewegung wahrgenommen und tatsächlich kommen wir in den Genuss in unmittelbarer Folge nun eine weitere Katze bewundern zu dürfen: Ein junger Leopard bewegt sich auf einem breiten, tiefen Ast eines Baumes. Er schaut sich nach uns um und gleitet geschmeidig auf den Boden herunter. Bedächtig und ohne Eile entfernt er sich ins Unterholz, nicht ohne sich noch einmal nach uns umzuschauen. Wir sind begeistert. Wer sagt, dass man bei Regen keine guten Beobachtungsfahrten machen kann? Unsere Ausfahrt endet schließlich mit einem Sundowner auf der Böschung eines Trockenflussbettes wo wir eine kleine Elefantenherde beim Graben von Wasserlöchern und Trinken im Flussbett beobachten können.

Unsere letzte Station ist das Kigelia Camp. Auf dem Weg dorthin sehen wir wieder zahlreiche Giraffen und Elefanten, außerdem Schakale, Löffelhunde, Paviane und jede Menge Impala Antilopen sowie einige Löwen auf einer Felserhebung nahe des Msembe Flugfelds. 

Das Kigelia Camp ist ein noch recht junges Camp, das in der tierreichen Gegend in der Nachbarschaft des Mwagusi und des Kwihala Camps am Ifuguru Trockenfluss errichtet wurde. Im Stil und Umfang ähnlich wie Kwihala ist es noch etwas luxuriöser ausgestattet.

Allein die Safari-Landcruiser sind ein Erlebnis. Die Sitze im Fahrzeug lassen den Gast geradzu denken, man säße in einem Sessel. Trotz des erhöhten Komforts und der raffinierteren Speisen, muss sich zeigen, ob das Camp ähnlich gute Guides hervorbringen oder anwerben kann wie Kwihala, um auch in dieser Hinsicht zumindest gleichzuziehen.

Auch hier genießen wir unseren Game Drive und treffen in der Nähe des Camps auf zwei stattliche Löwenmännchen, die unter einigen Bäumen dösen.

Da wir bislang solches Glück mit den Katzen hatte, wollen wir versuchen, auch einmal Geparden aufzuspüren, die im Ruaha eher selten sind. Der beste Ort dafür ist die „Little Serengeti“ eine weite Ebene mit wenig Baumbestand, die an den berühmten Nationalpark im Norden des Landes erinnert.

Leider gelingt es uns nicht Geparden zu sichten, aber die „Little Serengeti“ zeigt uns eine weitere Facette der vielfältigen Landschaftsformen und Habitate im Nationalpark. Auf dem Rückweg zum Camp sehen wir kurz nacheinander das Klein Kudu und das Große Kudu, erleben also das seltene Nebeneinander dieser beiden Unterarten für die der Nationalpark bekannt ist. So sind wir trotz der verpassten Geparden bestens ausgesöhnt. Die beiden Löwen im Übrigen lagen auf dem Rückweg noch so da, als hätten sie sich nicht einen Deut bewegt.

Am kommenden Tag müssen wir leider bereits Abschied nehmen vom Ruaha Nationalpark und das wird mir recht schwer, da ich hier einen Park kennen gelernt habe, der mich in punkto landschaftlicher Vielfältigkeit, Tierdichte und Unberührtheit absolut überzeugt hat. 

TEIL II.: SELOUS WILDSCHUTZGEBIET

Nun erwartet uns das Selous Wildschutzgebiet, das südwestlich des Ruaha Nationalparks näher zur Küste gelegen ist und durch seine enormen Ausmaße zum größten Wildschutzgebiet Afrikas geworden ist.

Mit gut 54.000km ² Wildnis umfasst es eine Fläche, die größer ist als Niedersachsen. Allerdings sind nur etwa 10% dieses Gebietes für den Fototourismus erschlossen. Dieser Bereich ist der nördlichste Sektor des Selous Reservates und erstreckt sich entlang des Rufiji Flusses.

Ein Großteil des übrigen Gebietes ist derzeit leider noch verschiedenen Betreibern von Trophäenjagd zur Konzession gegeben. Die Großwildjagd ist hier noch erlaubt und stellt ein Phänomen dar, das große Geldmengen in die Hände der Regierung treibt. Es bleibt zu hoffen, dass der Fototourismus als nachhaltige Quelle für Deviseneinnahmen und Arbeitsmarktmotor für die lokale Bevölkerung immer mehr an Raum gewinnt.

Der mächtige Rufiji Fluss ist die Lebensader des Reservats und kennzeichnet auch den nördlichen Safarisektor. Vereint mit den Wassern des Ruaha strömt er dort gen Osten zur Küste hin und bildet dabei einige see-artige Lagunen aus, die Anziehungspunkte für eine Vielzahl von Wildtieren bilden. Auch einige Lodges haben sich dies zu Nutzen gemacht und sich dort positioniert, so dass hier auch die größte Dichte an Fahrzeugen auftritt. Dennoch kann man das Aufkommen nicht mit den beliebten Parks im Norden des Landes vergleichen.

Unser Ziel ist eine Lodge, die sich westlicher, ein wenig abseits der „Seen“ befindet in einem weniger stark frequentierten Gebiet. Es handelt sich um das Sand Rivers Selous Camp, das direkt am Ufer des Rufiji auf einer Böschung erbaut, einen wunderbaren Blick auf den hier mächtigen und weiten Fluss und seine breiten Auen freigibt. Safari Legende Richard Bonham gründete die Lodge einst an seinem Lieblingsplatz im Selous.

Nach etwa 80 Minuten Flugzeit vom Ruaha Nationalpark freuen wir uns, aus dem engen Passagierraum der Cessna klettern zu können und finden uns recht verlassen auf dem Flugfeld von Kiba wieder. Im Fotosafari-Gebiet des Reservats gibt es ein halbes Dutzend Airstrips und der Kiba bedient exklusiv nur Sand Rivers und das zugehörige Privatcamp Kiba Point. 

Wir sind die einzigen Gäste, die hier aussteigen und es ist niemand zu sehen, der uns abholen könnte. Der Pilot beruhigt uns damit, dass wir ungewöhnlich früh gelandet sind und tatsächlich kommt Musa, unser Guide für die kommenden Tage keine fünf Minuten später mit dem großen, offenen Safari-Jeep und einem breiten Lächeln herbeigefahren, um uns zu begrüßen. 

Unsere Erwartungen gegenüber der Lodge werden nicht enttäuscht. Mit nur 5 Riverside Chalets und 3 Hilltop Suiten ist für eine gelassene und intime Atmosphäre gesorgt. Der gepflegte kombinierte Speise-, Bar- und Loungebereicht verströmt unaufdringlichen Geschmack und Komfort. Hier gibt es keinen überflüssigen Firlefanz, sondern zurückhaltendes, stimmungsvolles Safari-Dekor, anspruchsvoll und doch ungezwungen ist das Ambiente. Und das gesamte Arrangement einschließlich des kleinen Pools ist so gestaltet, dass der eigentliche Luxus dieses Ortes voll zur Geltung kommt: der Ausblick auf den enorm breiten Fluss und seine Uferzonen, die dauerhaft von verschiedensten Wasservögeln, Nilpferden, Krokodilen und oft auch Wasserböcken bevölkert wird. 

Unser Riverside Chalet ist eine Art reedgedecktes, ausgesprochen geräumiges Freiluft-Cottage, dessen offene Front zum Fluss hin gerichtet ist und durch die erhöhte Bauweise über der Uferböschung einen kleinen Panorama Blick eröffnet, der nur von einigen Bäumen und Sträuchern unterbrochen wird. Hier möchte man gleich auf dem einladenden Sofa Platz nehmen, das Geschehen am Fluss beobachten und den Tag an sich vorbei treiben lassen. 

Da die Zeit aber immer knapp ist entschließen wir uns am Nachmittag eine Buschwanderung zu machen, denn neben den Bootsfahrten ist dies die zweite Aktivität, für die der Selous berühmt ist. Gegenüber den restriktiveren Nationalparks sind diese Aktivitäten hier erlaubt und tragen eben zum besonderen Reiz des Reservats bei. 

Sand Rivers Selous besitzt den großen Vorteil, dass es über zwei eigene, lizenzierte Walking Guides verfügt und dadurch nicht darauf angewiesen ist, von der Parkbehörde Ranger anzufordern. Denn die sogenannten „Bush Walks“ oder „Walking Safaris“ werden aus Sicherheitsgründen neben dem Guide immer von einem bewaffneten Zusatzguide (Rifle Guide) oder Ranger mit Sonderausbildung für den Schusswaffengebrauch begleitet.

Da die beiden Rifle Guides vom Betreiber des Camps selbst ausgebildet wurden, ist zusätzlich die Kontrolle über die Qualitäten und Fähigkeiten dieser Männer gegeben, während dies bei externen Rangern der Parkbehörde nicht unbedingt der Fall sein muss. Marc, der Manager des Camps erzählt mir später von der anspruchsvollen Ausbildung dieser Guides.

Eine Übung etwa besteht darin Autoreifen von einem Hang auf den Guide herabrollen zu lassen, derer er sich erwehren muss ohne gleichzeitig seine Schützlinge zu vernachlässigen. 

So vertrauen wir uns denn gern den umsichtigen Guides an und brechen zu einer kleinen eineinhalbstündigen Wanderung auf, die uns nordwärts vom Camp fortführt. Auf einer solchen Aktivität gilt die Aufmerksamkeit den kleinen Dingen entlang des Weges.

Der Engländer nennt die Thematik „poop and prints“, also Fußabdrücke und andere Hinterlassenschaften. Diese, von einem versierten Guide erklärt und interpretiert, offenbaren  erstaunlich viel über das Verhalten der Tiere. Ein erstes kleines Highlight besteht heute darin, zunächst die Toilette einer Zibetkatze zu „studieren“ und kaum fünf Minuten später den Verursacher selbst anzutreffen. Eigentlich eher nachtaktiv wagen sich diese Tiere zuweilen bei bewölktem Himmel ans Freie um auf Nahrungssuche zu gehen.

Im Verlauf der Wanderung sehen wir Giraffen, Buschböcke, und Zebras vorbeihuschen, die uns alle aus sicherer Distanz beäugen. Wir finden das fast vollständige Skelett eines mächtigen Elefanten und können die Schwere und Ausmaße seiner Knochen bewundern. Und so bietet eine solche Wanderung neben der willkommenen Bewegung kurzweilige und spannende Erfahrungen auch ohne spektakuläre Tierbeobachtungen, die man vielleicht doch eher in der Sicherheit des Safari-Jeeps genießt.

Der kleine Nervenkitzel, dass jederzeit ein unruhiger Elefant oder ein mürrischer Büffel auftauchen kann, wandert natürlich mit. Sehr angenehm finde ich, dass wir nicht einfach eine Runde zurück zum Camp drehen, sondern schließlich auf einem kleinen Hügel anlangen, wo bereits die Fahrzeuge für die Heimfahrt warten und alles für einen kleinen Sundowner vorbereitet ist. So genießen wir den Blick hinab ins Tal auf eine kleine Herde Elen-Antilopen und lassen und dazu den Gin Tonic und die köstlichen Kokoschips schmecken.

Das Dinner wird in Sand Rivers Selous in der Regel an einer großen Tafel gemeinschaftlich eingenommen, so dass sich all die mehr oder minder wahren Safariabenteuer und Anekdoten der Gäste und der Manager wunderbar entfalten können. Sollte man glauben, dass der berühmte kenianische Wildhüter und Pfeifennarr George Adamson aus Verzweiflung über den erschöpften Tabakvorrat Elefantendung in Brandy getränkt und das getrocknete Ergebnis dieser zweifelhaften Melange vergnügt für eine Weile als Substitut akzeptiert habe? Und sollte man glauben, dass man die Idee umsetzte, den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte durch Nachahmung der geschilderten Technik tatsächlich einmal zu überprüfen?

 

Nach der Buschwanderung erwartet uns am folgenden Morgen eine Ausfahrt mit dem Motorboot auf dem Rufiji. Es geht den Fluss hinauf nach Westen zu, wo sich das Flussbett – dort von Felsen eingefasst - immer mehr verengt und schließlich zu einer kleinen Schlucht wird, die Stiegler’s Gorge. Diese Schlucht befindet sich kurz unterhalb der Einmündung des Ruaha in den Rufiji und dort ist der Fluss nicht schiffbar. Wir sind heute nur ausgestattet mit Picknickutensilien, die Musa bereits ins Boot geschafft hat, aber wer Interesse hat kann auch Angelruten für die Ausfahrt bestellen und sein Glück beim Fischen zu versuchen. 

Es ist eine herrliche Fahrt den Fluss hinauf und Musa steuert das kleine Boot sicher an den zahlreichen Untiefen vorbei, die sich hier durch die lange Trockenheit gebildet haben. Zuweilen fahren wir doch recht dicht an den unzähligen Nilpferd Gruppen im Wasser vorbei und der schnaubende Protest einiger Tiere aus relativer Nähe lässt keinerlei Langeweile aufkommen. Dagegen ist das ständige Herabgleiten der vielen, stattlichen Krokodile von den sandigen Uferböschungen schon weniger beunruhigend. Sie nehmen die Wärme der Morgensonne auf und eilen ins sichere Wasser sobald wir uns nähern.

Eine schöne Fahrt also und dann werden wir noch mit einer besonderen Begegnung belohnt: Musa entdeckt am rechten Ufer tatsächlich einen Leoparden. Wir sind durch eine ca. 30m breite Sandbank vom eigentlichen Ufer getrennt, doch können wir erkennen, dass die Katze einen Impala Bock gerissen hat, der offenbar beim morgendlichen Gang zum Fluss am baumbestandenen Ufer zu unvorsichtig war. Der Leopard unternimmt ein paar Anstrengungen, seine Beute auf einen Baum in Sicherheit zu bringen, doch ist das Impala zu schwer und so legt sich der Leopard neben das tote Tier ins Unterholz.

Je weiter wir flussaufwärts fahren, desto mehr steigen die Ufer an. Schließlich steuert Musa vor einer Biegung das Boot ans linke Ufer wo sich eine sandige Ausbuchtung in den Fluss schiebt, die von zahlreichen Felsbrocken durchsetzt ist. Hinter der Biegung beginnen die Stromschnellen erklärt er uns. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen und wir genießen für eine halbe Stunde diesen idyllischen Picknickplatz der Natur in aller Abgeschiedenheit für ein herzhaftes Frühstück. Zur Unterhaltung dienen uns ein einsames Nilpferd im Fluss und einige Schreiseeadler, die über unseren Köpfen an den hohen Ufern entlangschweben. Viel zu früh bedeutet uns Musa, dass wir uns wieder auf den Weg machen müssen und er ködert uns damit noch einmal nach dem Leoparden zu schauen. Wir finden die Stelle wieder, denn der Impala Bock liegt noch immer dort während wir den Jäger nicht ausmachen können.

Als Entschädigung treffen wir auf vier Junge Löwen, die Musas scharfer Blick am rechten Ufer erblickt. Ganz ruhig liegen sie da am Rande der Böschung und beobachten gelassen das Geschehen am Fluss, ein schönes Bild zum Ausklang unserer Bootssafari!

Um unseren Aufenthalt hier perfekt zu machen, steht uns aber heute schon das nächste Abenteuer bevor. Wir werden für eine Nacht „fly camping“ machen. Das bedeutet, dass man für eine oder mehrere Nächte aufbricht, um nicht in der Lodge, sondern ganz privat in der Wildnis zu campen. Eine kleine Crew aus zwei bis drei fleißigen Helfern wird an einen schönen Platz voraus gesendet, um das Mini-Camp vorzubereiten, das die Gäste per Walking Safari oder auch per Jeep erreichen.

Es werden Igluzelte mit Matratzen und Bettwäsche aufgestellt, ebenso wie eine mobile Buschdusche und eine Camping-Buschtoilette. Esist warm zu dieser Jahreszeit und so bestehen die Zelt eigentlich nur aus einem Netzstoff, der die Moskitos abhält, aber doch ermöglicht die Sterne zu betrachten. Dichter und intensiver an die afrikanische Natur kann man kaum gelangen. Und muss sogar hier auf den Luxus eines kalten Drinks und eines Drei-Gänge-Menüs nicht verzichtet werden. 

Für uns wurde ein Platz direkt am Ufer des Lake Manze ausgesucht und als wir nach einem Game Drive dort kurz vor Sonnenuntergang eintreffen brennt bereits ein Lagerfeuer am Seeufer und einige Stühle laden zum idyllischen Sundowner ein. Ein glückliches Gefühl stellt sich ein, hier so ganz allein und fernab anderer Touristen, die sinnliche Abendstimmung der wundervollen afrikanischen Natur erleben zu dürfen und den intensiven Geräuschen des Buschs zu lauschen, während geradeaus die Sonne über dem See untergeht. Beeindruckend!

Nachdem die Dunkelheit eingesetzt hat und nur das Feuer und einige Laternen für etwas Licht sorgen, schwenken wir mit dem Lichtstrahl der Taschenlampe über den See…. Und stellen fest, dass wir alles andere als einsam sind. Hunderte von Augenpaaren scheinen sich im Lichtstrahl zu reflektieren und die ständigen Laute der zahlreichen  Nilpferde steigern die die Intensität des Erlebnisses noch einmal deutlich.

Wie erwähnt wird dem Gast dann tatsächlich noch ein schmackhaftes Menü serviert, stilecht mit Kerzen, Geschirr und Weingläsern. Etwas dekadent vielleicht, aber wer würde sich dagegen wehren wollen? Während ich nun das gehaltvolle Dessert namens „Choclate Surprise“ goutiere, entsteht plötzlich Aufregung im Camp.

Husseini, unser Rifle-Guide, der auch hier zum Schutz mit dabei ist, kommt gelaufen. Jetzt werden wir doch nervös. Ist ein Nilpferd im Camp oder gar Elefanten? Musa springt auf und bedeutet uns, ihm zu folgen in Richtung des Küchenfeuers. Bedenklich bedenkenlos laufen wir ihm nach und dann raunt er uns zu… ein Leopard! Was für eine Nachricht!

Die Taschenlampen der Guides leuchten die Büsche ab. Und tatsächlich sehen wir das Tier in etwa 20m Entfernung, das sich erstaunlich ruhig im Schein der Lampe kurz umdreht und dann weiterläuft. Selbst Musa scheint aufgeregt zu sein und die nächsten beiden Minuten versuchen wir das Tier noch einmal zu sehen, indem wir uns in seine Laufrichtung bewegen. Noch einmal sehen wir ihn kurz und sind verwundert, dass er sich nicht direkt aus dem Staub gemacht hat angesichts der Menschen.

Musa heißt uns bei Husseini zu warten und holt den Jeep, um vielleicht doch noch einmal einen Blick aus der Nähe auf das Tier zu erhaschen. Erst jetzt merke ich, dass ich noch immer die Serviette in der Hand habe, zweifellos der nützlichste Gegenstand den man auf eine nächtliche Fußpirsch mitnehmen sollte. Unser Suchen mit dem Fahrzeug aber bleibt dann erfolglos und noch immer voller Adrenalin kehren wir letztlich zum Feuer zurück, um unser Abendessen zu beenden und das kleine Abenteuer zu besprechen. 

Noch unter dem Eindruck des Erlebnisses und umgeben von den nächtlichen Stimmen der Natur kriechen wir dann in unsere Betten und versuchen noch möglichst lange die Stimmung und den Blick in den Himmel auszukosten. Nach einer Minute bin ich eingeschlafen.

Am nächsten Morgen werden wir von den Nilpferden geweckt. Es entwickelt sich ein lautstarker Streit zwischen zwei Exemplaren, die sich kaum halb im Wasser stehend gut beobachten lassen. Für Hippo-Verhältnisse eine noch eher harmlose Auseinandersetzung wie Musa erläutert. 

Ich muss dann natürlich die Buschdusche ausprobieren. Der Eimer wir mit ca. 15 Litern Wasser gefüllt und dann kann man über die Duschwände hinweg die aufgehende Sonne durch die Zweige betrachten und sich dabei die Haare shampoonieren. Unvergleichlich!

Dann aber steht etwas Bewegung auf dem Programm, um die Auswirkungen der „choclate surprise“ vom Vorabend in Schach zu halten. Wir machen eine ausgedehnte Wanderung komplett zurück bis zum Sand Rivers Selous. Es wird eine stramme Wanderung zumal es heute heiß ist, aber wir sind wieder bestens behütet durch unseren Rifle Guide Husseini. Wir treffen heute kaum auf Großwild, wohl auch weil es sehr warm ist, aber unterwegs lernen wir wieder verschiedenste interessante Kleinigkeiten über den Busch, die uns ohne unsere Guides sicher entgangen wären. 

Unser Aufenthalt im Sand Rivers Selous Camp geht langsam zu Ende. Am Nachmittag unternehmen wir eine Ausfahrt im Jeep und besuchen dabei das gleichwertige Schwestercamp Kiba Point, das nur von privaten Gruppen wie Familien oder Freunden gebucht werden kann. 

Es steht uns noch ein ausgelassener Abend bevor mit den anderen Gästen und den Managern Christin und Marc, mit denen wir uns ausgezeichnet verstehen.

So fällt es uns denn schwer, Sand Rivers Selous zu verlassen, als wir begleitet von vielen guten Wünschen in den Landcruiser klettern, um noch andere Teile und Camps des Selous kennen zu lernen.

Von den weiteren Unterkünften, die wir besuchen seien hier vor allem zwei genannt. Das Amara Luxury Camp liegt im fernen Westen des nördlichen Sektors und ist eine noch junge Lodge. Zwar ist hier das Wild noch etwas scheuer als anderswo im Selous, aber man trifft hier auf keine anderen Fahrzeuge und die prächtigen Chalets mit eigenem Plungepool sind bemerkenswert. All jenen, die Exklusivität wollen, die Freude an Chic und Eleganz haben, dabei aber nicht auf versierte Guides verzichten mögen, sei diese Unterkunft ans Herz gelegt. 

Ganz im Westen des nördlichen Selous schließlich sei noch das Selous Impala Camp erwähnt, das eine angenehme Mischung aus dem professionellen Wissen um das Wesentliche und einem warmherzigen Ambiente darstellt. Unprätentiös, aber sicher nicht ohne Komfort und Stil stellt es mit seinen nur 8 erhöht gebauten Zeltchalets am Ufer einer Lagune des Nzerekela Sees eine ausgesprochen empfehlenswerte Option dar für alle, die dichter an den Gebieten untergebracht sein möchten, die die höchste Tierdichte haben.

Auch hier lassen sich wunderbare Bootsfahrten machen und das Frühstück am Seeufer unweit einer viele Dutzend Tiere umfassenden Büffelherde, die zum See kam um zu trinken, wird mir als wertvolle Erinnerung für den Abschiedsmoment aus dem Selous in Erinnerung bleiben.

Und während mich das Kleinflugzeug fortträgt zum tiefen Blau des Indischen Ozeans bin ich fast sicher, dass ich doch noch einmal zurückkommen werde.

Denn eines haben mir der Ruaha Nationalpark und das Selous Wildschutzgebiet dieses Mal bei all den schönen Erfahrungen doch vorenthalten: die Begegnung mit den Wildhunden, die ich so gern gesehen hätte. Wer diese stark gefährdeten Jäger einmal erleben möchte, hat hier im Süden Tansanias hervorragende Aussichten dazu. Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, so hat man eben einen weiteren guten Grund noch einmal wieder zu kommen und diese beiden Wildschutzgebiete zu erleben, die sich so wunderbar ergänzen: 

Der Ruaha Nationalpark hat mich durch seine abwechselungsreiche Landschaft, seine hohe Tierdichte und das so geringe touristische Aufkommen begeistert.

Im Selous Wildschutzgebiet hingegen schätze ich besonders den Fokus auf das Leben am Fluss und die hier erlaubten zusätzlichen Aktivitäten wie die Busch-Wanderungen, das Fly Camping und die reizvollen Bootsfahrten, die wieder einen ganz anderen Blick auf die immer faszinierende afrikanische Natur bieten.

Der Süden Tansanias ist fraglos mehr als eine Reise wert!

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