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Rundreise mit Kindern: Südafrika & Mauritius

Familie Scholz fliegt nach Südafrika - Mama und Tochter erzählen

Die Vorbereitung

Was gibt es alles zu beachten?

Mich hat ja bekanntermaßen und berufsbedingt das Afrikafieber schon vor vielen Jahren gepackt und bisher nicht mehr losgelassen. Auch meinen Mann konnte ich in der Zwischenzeit erfolgreich infizieren und mit ihm gemeinsam wunderschöne Reisen nach Namibia und Südafrika unternehmen. Wer bisher jedoch von meiner Afrikaliebe nur vom Hörensagen her wusste und sich mit meinen Erzählungen begnügen musste, das sind meine beiden Kinder (7 und 9 Jahre alt). Und das sollte sich diese Sommerferien nun endlich ändern – Familie Scholz fliegt nach Südafrika! 
Ich plante für uns eine Rundreise im Mietwagen mit Start und Ziel in Johannesburg. Als ich mir Gedanken um die Flugbuchung gemacht habe, war es für mich wichtig, gute Flugzeiten zu haben, damit die Kinder im Flieger schlafen können und ausgeruht in Südafrika ankommen. So fiel die Wahl auf die Lufthansa, die uns auf direktem Weg über Nacht von Frankfurt nach Johannesburg geflogen hat. Weiterer Vorteil: in Südafrika gibt es in unseren Sommermonaten keine Zeitverschiebung, sodass Jetlag kein Problem darstellte. Was ich nicht auf dem Schirm hatte war die fantastische Kinder-Filmauswahl im Flug, was zur Folge hatte, dass sich der „die-Kinder-schlafen-möglichst-schnell-nach-dem-Start-ein-Plan“ um eine Runde „Encanto“ nach hinten verschoben hat. 
Was haben wir bei der Planung noch beachtet: Für die Rundreise Südafrika mit Kindern im Mietwagen haben wir vorab einen internationalen Führerschein beim Amt besorgt und natürlich die Reisepässe auf Gültigkeit geprüft. Für die Kinder haben wir zwei neue erstellen lassen, da Südafrika keine verlängerten oder aktualisierten Reisepässe bei Minderjährigen erlaubt. Eine internationale Geburtsurkunde ist bei zwei biologischen Eltern seit 2019 nicht mehr erforderlich. Da uns das Thema Malaria ebenfalls beschäftigt hat, haben wir uns bewusst für Nationalparks und Wildschutzgebiete entschieden, die in malariafreien Gebieten liegen. 
Nach Ankunft in Johannesburg, den Einreiseformalitäten und der Gepäckabholung, haben wir uns auf den Weg zum Schalter der Mietwagenfirma gemacht, um unseren Leihwagen abzuholen. Und dann ging es endlich los.

Lisa (9 Jahre) erzählt ...

Wir warten schon so lange auf die Reise nach Südafrika. 
Am Freitagabend war es dann so weit. Wir sind von Opa zum Frankfurter Flughafen gefahren worden, wo wir uns dann von ihm verabschiedeten. 
Wir checkten und ein und gaben unsere Koffer ab. Dann warteten wir auf das Boarding. 
Da es unser aller erster Flug war, waren mein Bruder und ich ganz aufgeregt. 
Als dann Boarding war, sind Mama, Papa, Toni und ich ins Flugzeug gegangen und haben unser Plätze gesucht. Toni und ich fanden das Flugzeug cool!
Die Sitze waren sooo gemütlich, dass ich gut schlafen konnte. Es gab auch für jeden einen Bildschirm auf dem wir Spiele spielen und Filme gucken konnten.

Pilanesberg Nationalpark

Bakubung Bush Lodge

Die erste Etappe führte uns in den ca. 2,5 Stunden Fahrt entfernten Pilanesberg Nationalpark, wo wir zwei Nächte in der Bakubung Bush Lodge verbrachten. 
En Route machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Sun City Komplex, wo wir uns „The Palace Of The Lost City“ angeschaut haben. Die einmalige Architektur, die Größe und der mythologische Urwald, der das Hotel umgibt, haben uns nachhaltig beeindruckt. Neben einem tollen Wasserpark und einem künstlich angelegten Strand gibt es noch unzählige weitere Freizeitmöglichkeiten, die zur Erkundung einladen. Unsere Kinder waren hellauf begeistert und wollen bei unserer nächsten Reise unbedingt noch einmal hierher – „dann aber mit Übernachten und mit Baden, Mama!“


Der Pilanesberg Nationalpark, mit einer Größe von ca. 55.000 ha, befindet sich rund um einen 1.687 m hohen, erloschenen Vulkan und beherbergt neben den „Big Five“ - Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel - zahlreiche andere Wildtierarten und über 300 verschiedene Vogelarten. Der Park befindet sich in einer Übergangszone zwischen Kalahari und Lowveld und ist landschaftlich sehr reizvoll. 
Die Bakubung Bush Lodge wurde hufeisenförmig um ein Wasserloch in die weitläufige Buschlandschaft eingebettet. Leider war das Wasserloch bei unserer Ankunft nur spärlich besucht, sodass unser Highlight für den ersten Tag ein vorbeihuschendes Warzenschwein war. Am nächsten Morgen unternahmen wir dann unsere erste, richtige Safari – mit entsprechender Aufregung und Vorfreude auf Seiten unserer Kinder. Peter, unser Guide, hieß uns in seinem 22-Sitzer willkommen. Da die Lodge mit ihren rund 100 Zimmern recht groß ist, haben die Wildbeobachtungsfahrzeuge entsprechend viele Sitze, um allen Gästen die Möglichkeit zu bieten, auf Safari zu gehen. Wir hatten aber Glück und unser Fahrzeug war nur zur Hälfte belegt, da die Lodge nicht ausgebucht war. 


Nachdem sich der Frühnebel gelichtet hat, bot sich uns ein landschaftlich toller und abwechslungsreicher Park. Grasland, Ebenen und Felsen wechseln sich mit Feuchtgebieten und Seen ab. Und genau an solch einem See hatten wir das große Glück gleich zu Beginn der Tour drei Flusspferde außerhalb des Wassers in der Uferzone grasen zu sehen. 
Direkt im Anschluss hatten wir die Möglichkeit eine Elefantenmutter mit deren Kalb zu sehen. Schnell stellte sich heraus, dass mit der Mutter etwas nicht stimmte, denn sie lag apathisch am Boden und rührte sich kaum noch. Die verzweifelten Versuche des kleinen Elefanten, seine Mama mit Anstupsen und leichten Tritten zum Aufstehen zu bewegen, scheiterten. Unser Guide hat vorgeschlagen, unsere Tour fortzusetzen und bei der abendlichen Wildbeobachtungsfahrt hier noch einmal Halt zu machen, um zu sehen, wie es Mutter und Kind geht. Mit mulmigem Gefühl fuhren wir also weiter. Kurz darauf knackte es im Funkgerät von Peter und er erklärte uns, dass seine Kollegen zwei Geparden ausfindig gemacht haben, auf deren Spur wir uns sogleich begaben. Als wir im besagten Gebiet – einer weitläufigen Ebene mit trockenem Gras – ankamen, sahen wir schon von Weitem zwei weitere Fahrzeuge, deren Insassen konzentriert nach rechts blickten. Langsam fuhren wir näher heran, schauten angestrengt, suchten und wurden belohnt. Da saßen sie. Zwei wunderschöne Geparden, deren Blick gespannt in unsere Richtung zeigte. Ein toller Abschluss für die erste Safarifahrt unserer Kinder. Und ein toller Augenblick für zwei Eltern, die sich einfach freuten, dass ihre Kinder so etwas erleben durften. 


Unsere zweite Wildbeobachtungsfahrt am Nachmittag hielt eine unvergessliche Begegnung mit einem Rudel Löwen bereit, das sich genüsslich über die Überreste einer Giraffe hermachte. Auf dem Rückweg zur Lodge fuhren wir noch einmal bei den Elefanten vorbei und mussten leider feststellen, dass es die Mutter nicht geschafft hat. Das Schicksal ihres Babys sollten wir durch Zufall beim Aufenthalt in unserer letzten Lodge erfahren.


Nach dem obligatorischen Sundowner machten wir uns schließlich auf den Rückweg zur Lodge. Es ist bereits dunkel geworden und wir erwarteten nicht mehr viel – aber man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben, als uns noch ein wirkliches Highlight über den Weg gelaufen ist. Besser gesagt neben dem Fahrzeug hergelaufen ist. Wie aus dem Nichts tauchte nämlich ein Leopard auf. Er lief majestätisch und ganz entspannt einfach an unserem Auto vorbei. Weniger entspannt waren wir, die Zuschauer, im Fahrzeug. Diese unverhoffte Sichtung versetzte uns alle in helle Aufregung. Schnell wurden noch einmal die Fotoapparate und Smartphones gezückt, um wenigstens noch ein Foto zu ergattern, das aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse nicht ganz katastrophal wurde. Na ja, mit etwas Wohlwollen kann man den Leoparden doch erkennen, oder? 


Am Abend trugen wir unsere Tiersichtungen noch in die „Mammal List“ (Liste mit allen gängigen Tierarten im Nationalpark) ein und konnten es kaum glauben – nach nur zwei Wildbeobachtungsfahrten konnten wir bereits 4 der „Big 5“ auf dem „Gesehen-Konto“ abhaken. Jetzt fehlten nur noch die Büffel.

LISA (9 JAHRE) ERZÄHLT ...

Als wir in Johannesburg gelandet sind, haben wir einen Mietwagen geholt. 
Mit dem Mietwagen sind wir dann zur ersten Lodge gefahren. 
Die Bakubung Bush Lodge im Pilanesberg Nationalpark (so hieß nämlich die Lodge) war richtig schön und unser Guide hieß Peter (Piter ausgesprochen)
Nicht zu vergessen, wir haben uns auch noch Sun City „The Palace of the lost Citiy angeschaut. 
Auf der Safari haben ein eine Elefantenmutter mit ihrem Kind gesehen, aber die Mutter lag am Boden und hat sich kaum noch bewegt. Das Kind ist immer auf die Mutter drauf und wollte, dass sie aufsteht. 
Am Abend haben wir dann einen Leoparden gesehen, der neben uns im Gebüsch gelaufen ist. 
Am Mittag haben wir sogar Löwinnen gesehen, die eine tote Giraffe gegessen haben.

Welgevonden Game Reserve

Tintswalo Family Camp

Nach zwei Nächten im Pilanesburg Nationalpark machten wir uns auf den Weg ins ca. 250 km entfernte Tintswalo Family Camp im Welgevonden Game Reserve. Die Fahrt war abwechslungsreich und kurzweilig, da sie uns an einigen Dörfern und kleineren Städten vorbeiführte, wo man viel vom quirligen Leben der Menschen auf und neben der Straße mitbekam.


Nach ca. 3,5 Stunden erreichten wir dann schließlich das Welgevonden Main Gate, wo wir unseren Mietwagen innerhalb des Parks auf einem sicheren Parkplatz abstellten. Unser Guide Mike begrüßte uns mit einem kalten Getränk und fuhr uns anschließend zur Lodge. 
Auf der ca. 1 stündigen Fahrt konnten wir bereits einen ersten Eindruck der landschaftlich beeindrucken Region bekommen und auch schon die ersten Tiersichtungen machen. Nach nicht einmal 20 Minuten Fahrt erspähten wir durch die Büsche eine Menge Büffelbeine. Eine recht ansehnliche Herde stand dort beisammen. Roch uns. Schaute interessiert. Und graste friedlich weiter. Büffel - war da nicht was? Genau! Wir durften unseren letzten Haken auf dem „Big 5“ Konto setzen.


Als wir schließlich bei der Lodge ankamen, wurden wir von den Angestellten und der Managerin Jeantelle mit Gesang, Trommelklängen und freundlichen Gesichtern begrüßt. Wir fühlten uns sofort wohl und willkommen. Nach dem Begrüßungsdrink und dem Einchecken wurden wir in unsere Familiensuite begleitet, die für die nächsten drei Nächte unser Zuhause auf Zeit war. Nach einem leckeren Mittagessen (es gab „Hamburger“, was zu Begeisterungsstürmen bei den Kindern führte) entspannten wir auf der großzügigen Terrasse und genossen den weiten Blick über die Baumwipfel. Um 15:30 Uhr ging es dann auf unsere erste Wildbeobachtungsfahrt im offenen Safarifahrzeug.


Mike erklärte uns und den Kindern, dass man sich gerade bei Touren im offenen Jeep an Regeln halten und ruhig bleiben musste, wenn ein Elefant oder ein Löwe mal näherkommt. Unser Guide kannte aber das Verhalten der Tiere ganz genau und erklärte uns viel Wissenswertes. Wir lernten wirklich eine Menge und das fanden auch die Kids spannend. Da meine Kinder bisher ganz wenig bis gar kein Englisch verstanden, war es an uns Eltern als Simultandolmetscher zu fungieren, was ganz gut funktionierte. 
Es dauerte nicht lange, bis wir unsere erste spannende Tierbegegnung hatten. Schon von weitem sahen wir mitten auf der Landepiste der Lodge einen großen, grauen Berg mit einem sehr charakteristischen Horn stehen. Etwas weiter entfernt im Busch standen noch drei weitere. Kein Zweifel – es waren Nashörner. Es beeindruckte uns sehr, diese schönen Tiere hier zu sehen und sie in freier Wildbahn, nur wenige Meter aus dem offenen Fahrzeug heraus, beobachten zu können.


Welgevonden ist ein wahres Paradies für Nashörner und aufgrund der guten und erfolgreichen „Anti-Wilderer“-Kampagne, dürfen die grauen Kolosse hier auch ihre imposanten Hörner behalten. 
Unser Guide wollte unbedingt eine Wette mit uns eingehen und meinte, dass er sicher ist, dass wir am Ende unseres Aufenthalts hier so viele Nashörner gesehen haben, dass wir gar keine Lust mehr hätten, noch weitere Fotos zu schießen. Da sind wir ja mal gespannt. Top, die Wette gilt!
(Spoiler) Er hatte Recht! Wir sahen wirklich viele viele Nashörner. Einzelne Bullen, Mütter mit Babys, kleinere Gruppen…und „Aaaaaand, another rhino“ wurde zum geflügelten, oft benutzen Ausspruch. Aber Mike behielt nicht mit allem recht. Selbst am letzten Tag wurden wir nicht müde und schossen immer noch Fotos.


Auch die aufregendste Begegnung auf unserer gesamten Reise hatten wir hier: wir waren bereits auf dem Weg zu einem schönen Plätzchen für den obligatorischen Sundowner, freuten uns auf etwas Biltong und einen Drink, als Mikes Funkgerät knackte. Wir verstanden nicht viel und hörten nur „lion, male und big“, was uns ausreichte, um den Gin&Tonic, Gin&Tonic sein zu lassen und uns direkt auf den Weg zu machen. In einem beachtlichen Tempo ging es bergauf und bergab, über holprige Pfade, vorbei an einem kleinen Flusslauf und beeindruckenden Felsformationen, bis zu einer großen Lichtung. Und da saß er. Groß und majestätisch, mit üppiger Mähne - ein richtiges Prachtexemplar eines Löwenmännchens. Dem Krächzen des Funkgerätes kamen wohl noch mehr Guides von anderen Lodges nach, denn um den Löwen herum standen bereits drei Fahrzeuge, sodass wir uns in einigem Abstand in die Warteschleife stellen mussten. Mike erklärte, dass in Welgevonden pro „Tiersichtung“ nur maximal drei Fahrzeuge gleichzeitig zugegen sein dürfen und sich die Guides entsprechend absprechen, wer als nächstes zum Zug kommt. So warteten wir geduldig aus der Ferne auf unser Zeitfenster. Und unsere Geduld zahlte sich bereits viel früher und viel besser aus, als wir je gedacht hatten, denn der Löwe stand auf und setzte sich in Bewegung. Wir standen gute 150 Meter von ihm entfernt und er schlug tatsächlich unsere Richtung ein. Er kam immer näher und näher. Langsam aber zielstrebig hielt er auf uns zu. Und wir hielten den Atem! Nur noch wenige Meter trennten ihn von unserem Fahrzeug. Und er kam näher und näher. Jetzt konnten wir sogar seinen Atem hören und wie seine Pfoten durch das trockene Gras schlichen. Noch immer wagten wir es kaum, uns zu bewegen, als er schließlich direkt unter der letzten Sitzreihe des Fahrzeugs entlanglief und seinen Weg unbeeindruckt fortsetzte. Es gab jedoch mindestens zwei Personen, die mehr als beeindruckt waren, und zwar meine Tochter und ich! Denn genau wir beide saßen in der besagten letzten Sitzreihe, als der Löwe unmittelbar unter uns hindurchging. 
Dieses Erlebnis hatte uns wirklich sehr und nachhaltig beeindruckt und wird von unseren Kindern immer als erstes erzählt wenn jemand fragt: „Und wie war‘s in Afrika? Habt ihr viel gesehen?“


Unser Aufenthalt im Tintswalo Family Camp ging dann nach drei Nächten leider zu Ende. Wir haben hier viel gesehen und erlebt und das Team der Lodge hat einen großen Beitrag dazu geleistet. Unvergessen bleiben sicherlich auch der traditionelle Boma-Abend, der Sundowner rund ums extra vorbereitete Lagerfeuer, die netten anderen Gäste, das leckere Essen und das großartige Spielzimmer.

LISA (9 JAHRE) ERZÄHLT ...

Mit unserem Mietwagen sind wir dann in die nächste Lodge gefahren. 
Die Lodge hieß Tintswalo Family Camp. 
Auf der Safari haben wir ganz viele Tiere gesehen: Löwen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Vögel, Giraffen, Büffel, Zebras und Gnus.
Es lag sogar eine Löwin auf dem Weg.
Ein weibliches Nashorn hat auf den Haufen von einem männlichen gekackt und hat die Kacke dann vermischt, damit der Mann weiß, dass sie bereit ist, sich zu paaren. 
Das hat uns unser Guide Maik erzählt. Für die Kinder gab es in der Lodge einen großen Spielraum. In dem Spielzimmer gab es z.B. einen Tisch mit Wassermalfarben, Pfeil und Bogen und Plastik-Motorräder, mit denen man durchs ganze Zimmer fahren konnte.  
Die Zimmer waren super!

Madikwe Wildreservat

Tuningi Safari Lodge

Unsere letzte Safaristation führte uns schließlich in die Tuningi Safari Lodge, die im malariafreien Madikwe Wildreservat nordwestlich von Johannesburg, unmittelbar an der Grenze zu Botswana liegt. Madikwe ist eines der jüngsten und mit 75.000 Hektar das viertgrößte Wildreservat in Südafrika. Im Osten bildet der Marico River und im Süden die Dwarsberg Mountains die Grenze. Das Gelände besteht aus weiten Gras- und Buschebenen, unterbrochen von einzelnen Inselbergen. Heute leben mehr als 12.000 Tiere im Madikwe Wildreservat. Sämtliche Großwildarten sind vertreten, einschließlich Breit- und Spitzmaul-Nashörner, Elefanten, Büffel, Giraffen und Zebras. Und nicht zu vergessen eine Vielzahl von Antilopen und Vögeln.


Auch hier erlebten wir mit unserem Guide und Tracker Martin viele tolle, aufregende und mitunter kalte Wildbeobachtungsfahrten. Denn kalt war es! Richtig kalt sogar! Vor allem in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen war. Es war uns bewusst, dass es Winter in Südafrika ist, weswegen wir auch mit dicker Fleecejacke, Mütze und Schal im Gepäck unsere Reise angetreten hatten. Die Kombination aus ca. 7°C Außentemperatur plus Fahrtwind hatte es dennoch ganz schön in sich. Und so saßen wir, zumindest bei der morgendlichen Tour von 06:30 Uhr – 09:30 Uhr, dick in Decken eingepackt und mit einer extra vorbereiteten Wärmflasche auf dem Schoß hinter unserem Guide und warteten sehnsüchtig auf den Sonnenaufgang und die wärmenden Strahlen.


Wir stellten schnell fest, auch schon in unseren vorherigen Lodges, dass es im Winter morgens zwar kalt ist, die Temperaturen tagsüber mit Sonne aber leicht die 25°C erreichten. In den Wintermonaten ist es in den von uns besuchten Regionen sehr trocknen, da es wenig bis gar nicht regnet. Das hat mitunter zur Folge, dass der Pflanzenwuchs nicht so dicht ist und die Tiere sich dann auch nicht so einfach hinter den hohen Gräsern und Büschen verstecken können. Umso leichter sind sie dann zu sehen. Auch unser Guide bestätigte dies – für ihn sind die Wintermonate (also unsere Sommer) die beste Reisezeit für tolle Tierbeobachtungen. 
Und tolle Tierbeobachtungen hatten wir allemal. Eine sehr beeindruckende Begegnung hatten wir mit einem großen Elefanten, der mit seiner Gruppe unterwegs war und unseren Weg kreuzte. Die Gruppe von etwa 15 großen und kleinen Elefanten ging im Gänsemarsch der Leitkuh hinterher, als das letzte Tier plötzlich stehen blieb und auf unser Fahrzeug zukam. Der Elefant kam immer näher und näher und stoppte etwa zwei Meter vor uns. Meine Komfortzone hatte er damit deutlich unterschritten. Und das Herz klopfte. Aus ganz unmittelbarer Nähe betrachtet ist so ein grauer Riese tatsächlich noch viel viel größer und beeindruckender. Ach wäre er doch einfach mit der Gruppe mitgelaufen, in einem komfortablen Abstand von ca. 20 Metern zu unserem Auto und vor allem zu mir! Unser Guide blieb allerdings ganz ruhig und entspannt und so vertraute ich ihm, dass er schon wusste, was der Elefant von uns will. Nach einer für mich gefühlten Ewigkeit drehte der graue Koloss dann schließlich um und trottete entspannt seiner Gruppe hinterher.


Madikwe beeindruckte uns die kommenden Tage noch mit vielen eindrucksvollen Tierbeobachtungen: darunter zwei Gepardenbrüder, die gemütlich unter einem Strauch lagen, zwei Löwenmännchen, die sich an einem Elefantenkadaver genüsslich die Bäuche vollschlugen und nicht zu vergessen, die Tüpfelhyäne, die unsere Tochter ganz fachmännisch als einzige im Auto im dichten Gestrüpp ausgemacht hat. Hier war sogar unser Guide beeindruckt. 
Und wir waren beeindruckt von Martin. Mit seinem Wissen, seinen „Spurenlesen-Fähigkeiten“ und seiner lockeren Art, hat er jede Safari zu einem echten Erlebnis werden lassen. Für den obligatorischen Kaffee-Stopp am Morgen und zum Sundowner am späten Nachmittag hat er immer tolle Plätze ausgesucht, die für die Kids interessant waren. So hielten wir einmal an einer kleinen Grube, die zum Erkunden, Kraxeln und Steine werfen ideal war und ein anderes Mal an einem alten Baum, der sofort als Ausguck und zum Klettern Verwendung fand.


Ich bin ja noch die Information schuldig, was aus dem kleinen Elefantenjungen aus dem Pilanesberg Nationalpark geworden ist. Bei unserer letzten Wildbeobachtungsfahrt gesellte sich ein niederländisches Pärchen zu uns, das gerade aus dem Pilanesberg angereist war. Auf meine Frage hin, ob sie evtl. etwas von dem kleinen Elefantenjungen gehört hätten, dessen Mutter gestorben war, erzählten Sie uns, dass es am Tag vor ihrer Abreise von einem Löwenrudel gerissen wurde. Direkt neben seiner Mutter. Es hat sich wohl tatsächlich über mehrere Tage nicht von seiner Mama wegbewegt. 


Nach gut einer Woche auf Safari machten wir uns schließlich wieder auf den Rückweg nach Johannesburg, wo wir eine Zwischennacht im African Rock Hotel einlegten. Das kleine und liebevoll geführte Boutique Hotel bietet sich dafür hervorragend an, da es nur ca. 15 Fahrminuten vom Flughafen entfernt in einer ruhigen und sicheren Wohngegend im Stadtteil Kempton Park liegt. Und bei der Übernachtungsrate sind sogar die Flughafentransfers mit dabei.

LISA (9 JAHRE) ERZÄHLT ...

In der dritten und letzten Lodge war es auch sehr schön.
Es gab zwei Pools. Einer sogar mit Blick aufs Wasserloch. Neben der Lodge gab es nämlich ein Wasserloch. Von 13:00 – 14:00 Uhr gab es einen Kidsclub, der von der Managerin Heidi gemacht wurde. Heidi hat mit Toni und mir Memory mit großen Körben gespielt.
Geknetet haben wir auch einmal, da kam ganz viel raus: eine Giraffe, ein Elefant, ein männliches Kudu, ein Apfelbaum, eine Schnecke, ein Löwe, ein Büffel, eine Schlange, ein Wasserloch, ein Zebra ,das sich versteckt und eine Wiese. 
Das Frühstück war richtig gut, den es gab Müsli und Obstsalat und zum Trinken verschiedene Säfte. 
Zum Mittagessen gab es auch kindgerechtes Essen wie Hot dogs.

Mauritius

Cannonier Beachcomber Golf Resort & Spa

Mit vielen wunderbaren Erlebnissen und Erinnerungen an unsere Safari wurden wir am nächsten Tag pünktlich für unseren Weiterflug nach Mauritius zurück zum Flughafen gefahren. Wir wollten unsere Reise auf der kleinen Insel im Indischen Ozean ausklingen lassen. Und da es nur ca. 3,5 bis 4 Stunden Flug von Johannesburg sind, bot sich diese Destination ideal für unseren „Safari & Beach“-Urlaub an.


Mauritius hat uns sehr schnell in seinen Bann gezogen. Die weißen Sandstrände, türkisblauen Lagunen, menschenleeren Buchen, üppig grüne Kokospalmen und die Freundlichkeit der Menschen trugen ihr Übriges dazu bei. Wie sagte schon Mark Twain so trefflich: „Zuerst schuf Gott Mauritius, dann das Paradies. Aber das Paradies war nur eine Kopie“. Da hatte er recht, der gute Mann. 
Wir verbrachten eine erholsame Woche ganz oben im äußersten Nordwesten der Insel bei Pointe aux Canonniers im gleichnamigen Cannonier Beachcomber Golf Resort & Spa. Es ist tatsächlich der einzige Ort auf Mauritius, von dem aus man sowohl den Sonnenaufgang- als auch den Sonnenuntergang bewundern kann.


Wir haben uns einen Mietwagen genommen, damit wir auf eigene Faust ein wenig die Insel erkunden konnten. Auf Mauritius herrscht Linksverkehr, da wir aber bereits in Südafrika damit Erfahrung sammeln konnten, mussten wir uns nicht großartig daran gewöhnen. Die Straßen sind generell in einem guten Zustand und der Verkehr war gar nicht so schlimm, wie wir es uns vorgestellt hatten. So führte uns z.B. ein Halbtagesausflug in den Südwesten der Insel nach Chamarel, in den Geopark Siebenfarbige Erde. Hier bewunderten wir zunächst die Chamarel Wasserfälle, welche 100 Meter in Tiefe stürzten und ein tolles Fotomotiv abgaben. Im Anschluss fuhren wir ein kurzes Stück weiter durch den Park und gelangten schließlich zur „7 Coloured Earth“, einem Naturschauspiel, das uns in den Farben rot, braun, gelb, lila, grün, blau und violett entgegenstrahlte. Unter blauem Himmel und umgeben von grüner Natur war die siebenfarbige Erde ein tolles Fotomotiv. Gleich daneben konnten wir noch ein paar Aldabra Schildkröten (Riesenschildkröten) bewundern, die in einem Gehege untergebracht waren. Diese Schildkrötenart, so konnten wir auf einer Tafel lesen, ist die zweitgrößte der Welt und hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 150 Jahren.


Auch einen Abstecher in die quirlige Hauptstadt Port Louis haben wir unternommen. Die restlichen Tage verbrachten wir ganz entspannt im Hotel, wo es ebenfalls eine Menge zu tun gab. Wir gingen schnorcheln, versuchten unser Können beim Stand-Up-Paddling und Kajakfahren und fuhren mit einem Tretboot durch die Lagune. Eine Runde Minigolf durfte ebenfalls nicht fehlen. Im Schatten einiger Filao-Bäume, am Rande der Lagune, ist der Platz eine Nachbildung der letzten 9 Löcher des legendären Golfplatzes Mont Choisy Le Gold Course.  
Mit vielen unvergesslichen, schönen, tierreichen, spannenden und entspannenden Erlebnissen im Gepäck ging unsere Reise schließlich zu Ende. Unser Sohn hätte sie nicht besser zusammenfassen können:

„Afrika ist schon cool, Mama!“

LISA (9 JAHRE) ERZÄHLT ...

Zum Abschluss des Urlaubs waren wir noch auf Mauritius. Eine kleine Insel im Meer. Im Hotel kann man auch Kanu- Stand-Up-Paddle und Tretbootfahren. Es gab auch einen großen Pool.

Der Urlaub war toll! :)

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