WUNDERBARES SÜDAFRIKA
EINE SELBSTFAHRERREISE DURCH SÜDAFRIKA
Der Erfahrungsbericht "Wunderbares Südafrika" berichtet von einer sehr vielseitigen Reise nach Südafrika. Nach der Ankunft in Johannesburg geht die Selbstfahrerreise in Südafrika zuerst zu den Drakensbergen. Anschließend geht die Fahrt weiter entlang der Gartenroute im Süden Südafrikas, zum Robberg Nature Reserve, zum Tsitsikamma Nationalpark und weiter zu einem kleinen Teil des Wilderness Nationalparks. Weiter geht es mit Walkingsafaris und erlebnisreichen Wildbeobachtungsfahrten im Sanbona Wildreservat. Danach führt die Selbstfahrerreise in Südafrika in die Weinregion und abschließend zu einigen Tagen Kapstadt, wo der Tafelberg, Camps Bay, Kirstenbosch, das Kap der Guten Hoffnung, Boulders Beach, Chapman's Peak und Hout Bay erkundet werden.
Lesen Sie diesen Reisebericht für einen ersten Eindruck einer spannenden Selbstfahrerreise in Südafrika!
WANDERN IN DEN DRAKENSBERGEN
ROYAL NATAL NATIONALPARK UND CATHEDRAL PEAK NATURE RESERVE
Verschlafen können wir nicht. Geweckt werden wir durch ein Klopfen am Fenster. Schlaftrunken ziehen wir die Vorhänge beiseite und sehen uns einem Baboo gegenüber, der uns neugierig betrachtet.
Nach dem Frühstück im Thendele Camp führt uns der Weg durch die grandiose Landschaft zum Flussbett, welchem wir folgen, bis wir schließlich eine Kettenleiter erreichen. Diese führt uns zu einem Punkt, von welchem aus wir einen grandiosen Blick auf die Wand des Amphitheaters und den spektakulären Thukela Wasserfall genießen.
Nach zwei Tagen und einem letzten Frühstück auf unserer Terrasse mit Blick auf diese überwältigende Landschaft der Drakensberge fällt es uns schwer, diesen Ort in Südafrika zu verlassen.
Der Royal Natal Nationalpark hat für jeden Naturbegeisterten etwas zu bieten: Landschaft, einfache Wanderpfade, aber auch anspruchsvolle Touren mit Flussüberquerungen, Kettenleitern und kleinen Kraxeleien.
Auch die Lage unserer nächsten Unterkunft im Cathedral Peak Nature Reserve, das Didima Camp, lässt für uns Wanderer keine Wünsche offen.
Alle Chalets sind mit Kamin ausgestattet und liebevoll eingerichtet. Den Grill benutzen wir allerdings nicht: wir bevorzugen die traditionellen Gerichte, welche im Restaurant des Camps angeboten werden. Die wunderbar in die Landschaft integrierten Häuser, im Stil der San erbaut, erweisen sich als ideale Unterkunft für Südafrikas Naturliebhaber. Zu unserer Freude hält sich für längere Zeit ein Springbock vor unserer Terrasse auf. Und auf einer Wanderung können wir dann sogar die seltenen Bergzebras beobachten.
Auf zahlreichen Touren entdecken wir die einzigartige Schönheit der Drakensberge in dieser Region: Wasserfälle, Höhlen, traumhafte Landschaften, absolute Stille, unberührte Natur, herrliche Flora mit den für Südafrika typischen Proteasträuchern, sowie verschiedenen Orchideenarten.
Spannend ist die Wanderung zur Xeni Höhle, eine von zahlreichen Höhlen in dieser Region, welche bereits die San als Wohnraum nutzten. Diese Tour bietet eine perfekte Mischung aus Abenteuer und Kultur. Wir bewundern die Felsmalereien, die diese Buschmänner mit den einfachsten Mitteln angefertigt haben. Durch ein Bachbett und üppige Vegetation führt uns unser Weg zurück zum Ausgangspunkt. Ein Baboo beobachtet uns von der gegenüberliegenden Flussseite aus und macht einen Höllenlärm, wohl um diese Eindringlinge in sein Revier zu vertreiben.
Viel Wissenswertes über die Kultur der San erfahren wir dann auch noch beim Besuch des Didima Rock Art Centre, das sich neben unserer Lodge befindet.
Nach vier Wandertagen in den Drakensbergen sind wir uns einig: es gibt hier noch so vieles zu entdecken – wir müssen unbedingt wieder kommen in diese unberührte, vielfältige Natur vom wunderbaren Südafrika.
DIE GARDEN ROUTE
EINE ERFAHRUNG FÜR JEDEN SÜDAFRIKA-BESUCHER
Nun aber freuen wir uns auf die nächste Etappe unserer Selbstfahrerreise durch Südafrika: die Garden Route.
Nach unserer Ankunft in Port Elizabeth und der Mietwagenübernahme fahren wir nach Plettenberg. Hier erwartet uns schon unser Gastgeber John in der Piesang Valley Lodge. In dieser Idylle fühlen wir uns sofort wohl. Vom liebevoll gepflegten Garten aus, in welchem sich auch ein Swimmingpool befindet, eröffnet sich ein fantastischer Blick auf Plettenberg Bay. Die Lodge, sehr herzlich und engagiert vom Besitzer persönlich geführt, ist für uns der ideale Ausgangspunkt zur Erkundung dieses Teils der Garden Route in Südafrika.
Nach einem herzhaften Frühstück auf der Terrasse des Haupthauses und vielen interessanten Informationen und Tipps von John, machen wir uns auf den Weg zum Robberg Nature Reserve, nur 15 Minuten von unserer Unterkunft entfernt. Unsere Tour führt uns entlang der Klippen bis zur Spitze der meerumtosten Halbinsel. Unterwegs beobachten wir die auf den Felsen lebenden Robbenkolonien und an der Südspitze der Halbinsel können wir sogar Delphine bei ihrem munteren Spiel im Wasser bewundern.
Auf unserer weiteren Runde nehmen wir die Gelegenheit wahr, bei den herrlichen Sanddünen von Witsand an einer geschützten Stelle im - zugegebenermaßen nicht sehr warmen - Meer zu plantschen.
Am nächsten Tag erkunden wir den Tsitsikamma Nationalpark. Nach einer Fahrt von ca. 45 Minuten erreichen wir das Mündungsgebiet des Storms River. Von hier aus führt uns eine kurze Wanderung zur Suspension Bridge, einer Hängebrücke über den Storms River, und wir werfen einen Blick in die beeindruckende Schlucht, bevor wir zurück zum Parkplatz gehen.
Von hier aus wollen wir noch auf einem Teilstück des Ottertrails wandern. Zu Beginn haben wir schon eine spannende Begegnung mit einem Blue Duiker. Er steht circa einen Meter von uns entfernt im Gebüsch und verharrt lange Zeit regungslos, bevor er im Wald verschwindet. Mit so einer „tierischen“ Überraschung haben wir hier auf der Gartenroute nicht gerechnet. Auf unserem weiteren Weg erfreuen wir uns immer wieder am Spiel der Klippschliefer in den Felsen. Das Rauschen der spektakulären Brandung begleitet uns bis zu unserem Ziel, einem Süßwasserpool, welcher von einem in mehreren Stufen herabfallenden Wasserfall gespeist wird. Die Gartenroute hat tatsächlich einige Highlights zu bieten!
Am nächsten Tag verabschieden wir uns nach dem Frühstück in der Piesang Valley Lodge von John. Er hat noch einen super Tipp für uns: eine Wanderroute, deren Ausgangspunkt direkt am Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Knysna liegt.
Die spektakuläre Route hat einiges zu bieten: Blick auf einen Wasserfall, Urwald, aufregende Klettereien über rote Felsen entlang der Küste, tiefblaues Meer, tosende Brandung, Badegelegenheiten in kleinen Becken zwischen Felsen. Nach dieser interessanten und abwechslungsreichen Tour fahren wir schließlich zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte: die Candlewood Lodge. Sie liegt etwas oberhalb von Knysna mit herrlichem Blick auf die Knysna Heads. Die Lodge wird von ihren deutschen Eigentümern mit Leidenschaft geführt. Sie legen großen Wert auf die Regionalität der Produkte. Das Frühstück inklusive kleiner delikater Häppchen wird von der Besitzerin selbst zubereitet. Liebevolle Details und die Herzlichkeit der Gastgeber machen diese Lodge zu einer Wohlfühloase auf einer Rundreise durch Südafrika. Ein kleiner Pool sorgt für Erfrischung an heißen Tagen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück erkunden wir am nächsten Tag einen kleinen Teil des Wilderness Nationalparks. Wir wandern entlang des Touw Rivers. Die Station für die Vermietung der Kanus, mit welchen man die halbe Strecke bis zum Wasserfall zurücklegen kann, lassen wir links liegen. Wir lauschen dem Gesang der Vögel und können nur ab und zu einen im Dickicht entdecken. Für Vogelbeobachtungen hätten wir etwas früher aufbrechen müssen.
Auf halbem Weg gelangen wir mit Hilfe einer Fähre, auf welcher man sich selbst über den Fluss zieht, ans gegenüberliegende Ufer. Wir wandern weiter den Fluss entlang und dann sehen wir unser Ziel: den Wasserfall mit einem schönen Badebecken. Noch eine kleine Kletterei auf das Granitplateau und wir können uns beim Schwimmen im taningefärbten Wasser erfrischen. Auf dem Rückweg können wir dann doch noch einige Vogelbeobachtungen machen. Zurück in Knysna genießen wir den Sonnenuntergang am Meer von Südafrika.
WALKINGSAFARIS IM SANBONA WILDRESERVAT
ERLEBNISREICHE TIERBEOBACHTUNGEN
Am nächsten Tag verlassen wir die Garden Route und fahren ins Landesinnere Südafrikas, in die Kleine Karoo. Hier wartet ein besonderes Highlight auf uns: eine Walkingsafari im Sanbona Wildlife Camp. Doch bevor es so weit ist, genießen wir noch einen Tag in der Dwyka Tented Lodge, ebenfalls im Sanbona Wildreservat gelegen.
Ein Fahrzeugtransfer bringt uns von der Welcome Lounge zu der spektakulär vor einer Felswand gelegenen Dwyka Tented Lodge. Die 9 Zelte sind in einem großzügigen Abstand hufeisenförmig angeordnet. Von hier aus haben wir einen grandiosen Blick auf die Felswand, welche der Nistplatz vieler Vögel ist, darunter der seltene schwarze Adler. Wir haben das Glück, sie majestätisch vor der Felswand kreisen zu sehen.
Nach einem Lunch in der Lodge brechen wir zur Wildbeobachtungsfahrt auf. Caroline, unser Guide, erweist sich als exzellente Kennerin der Flora und Fauna von Sanbona. Sie kennt und liebt „ihre“ Tiere. Giraffen gehen vor ihr in die Knie, allerdings nur, um aus einem Wasserloch trinken zu können. Wir sehen Elenantilopen, Onyxantilopen, Zebras, können Geparden beim Fressen beobachten und ein Breitmaulnashorn steht so nah vor unserem Safari-Fahrzeug, dass wir glauben, es berühren zu können. Nicht zu vergessen die Elefantenherde mit Babys. Unseren Sundowner genießen wir mit Ausblick auf die unten liegende Ebene. Und dann sehen wir sie: eine weiße Löwin in Begleitung brauner Artgenossen. In Sanbona leben die einzigen weißen Löwen in freier Wildbahn. Der würdige Abschluss einer aufregenden Tierbeobachtungsfahrt.
Am nächsten Tag brechen wir frühmorgens mit Caroline zu einer weiteren Wildbeobachtungsfahrt auf. Auch wenn wir dieses Mal mit Tierbeobachtungen nicht so viel Glück haben, ist es doch ein wunderbares Erlebnis, an diesem kühlen Morgen das Farbenspiel der Landschaft im Sanbona Wildlife Reserve zu genießen, während die Sonne am Horizont aufgeht.
Zurück im Camp treffen wir auf Dani, der unser Guide im Sanbona Explorer Camp sein wird. Beim gemeinsamen Mittagessen in der Dwyka Tented Lodge erklärt er uns den Ablauf der kommenden drei Tage.
Und dann starten wir gemeinsam mit zwei weiteren Gästen zu diesem großen Abenteuer. Nach einer halbstündigen Fahrt im offenen Safari-Fahrzeug, das uns auch während des Aufenthalts im Explorer Camp zur Verfügung steht, erreichen wir unser Zeltcamp, in welchem wir die kommenden zwei Tage verbringen werden. Es liegt im Nordosten des Reservats. Nach der Erkundung unseres Lagers sowie einem kleinen Imbiss brechen wir zu unserer ersten Walkingsafari auf. Zu Fuß durch diese karge Landschaft zu streifen, ist für uns ein ganz besonderes Erlebnis.
Dani folgt den Spuren der Tiere, prüft die Windrichtung, erklärt uns, wie wir verschiedene Spuren unterscheiden können, bis er plötzlich stoppt und auf eine Herde Elefanten deutet, die vor uns die Blätter von den Bäumen fressen. Als der Wind dreht, müssen wir uns zurückziehen. Wir streifen weiter durch den Busch und haben Glück: vor uns kämpfen zwei junge Giraffenbullen. Ein beeindruckendes Schauspiel während dieser Walkingsafari. Während wir die Giraffen beobachten, werden wir unsererseits von Zebras argwöhnisch beäugt. Was sie sich wohl denken?
Nach diesen Erlebnissen sowie vielen interessanten Erklärungen über das Zusammenspiel zwischen Flora und Fauna in diesem fantastischen Wildreservat, kehren wir zurück ins Camp. Hier wartet bereits ein Sundowner auf uns. Nach einer Dusche, liebevoll errichtet unter Bäumen, mit Blick auf die Weiten der kleinen Karoo, genießen wir das typische Braai (die südafrikanische Variante des Grillens) und bewundern den Sternenhimmel über Südafrika.
Nach einem „kleinen Frühstück“ mit Obst, Muffins, Müsli, Joghurt etc., bringt uns Ryan, der Assistance Guide, mit dem Safari-Fahrzeug in die „Wildnis“. Zu Fuß durchstreifen wir die Landschaft. Zu wissen, dass wir uns auf den Fährten der Tiere bewegen, ist ein unbeschreibliches Gefühl – alle Sinne sind angespannt. Was für ein Abenteuer: die Spuren zu lesen, gleichzeitig die Windrichtung im Auge zu behalten, um schließlich Elefanten, Giraffen, Löwen, Geparden, Zebras und Nashörner aus nächster Nähe in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Fasziniert betrachten wir diese majestätischen Tiere.
Nach ca. 4 Stunden holt uns Ryan an einem vereinbarten Treffpunkt ab. Nach einem liebevoll zubereiteten Lunch im Camp und einer Siesta in den Hängematten im Schatten der Bäume steht eine Bootsfahrt auf dem Bellair Dam Stausee auf dem Programm. Am frühen Morgen oder abends kann man hier fantastische Vogelbeobachtungen machen. Wir können uns bei einem Bad im Stausee erfrischen und genießen delikate Snacks, welche uns auf dem Boot serviert werden, bevor wir uns wieder auf Walkingsafari begeben. Dieses Mal bewegen wir uns schon etwas sicherer in der freien Wildbahn und werden dafür mit zahlreichen faszinierenden Tierbeobachtungen belohnt.
Der letzte Abend im Camp: ein Sundowner an der Boma, ein fantastisches Abendessen und ein Sternenhimmel, zum Greifen nah...
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von diesem wunderbaren Fleck Erde, an dem wir dank unseres hervorragenden Führers der afrikanischen Natur ein großes Stück näher gekommen sind.
Nach einer kurzen Fahrt im Safari-Fahrzeug brechen wir zur letzten Walkingsafari auf. Sie wird zu einem ganz besonderen Erlebnis: wir haben das Glück, die weißen Löwen bei der Jagd auf Zebras zu beobachten. Ein einzigartiges Schauspiel – für die Löwen allerdings nicht mit Erfolg gekrönt.
Beeindruckend auch das Schnauben des Flusspferds, welches, nachdem es uns gewittert hat, aus dem Wasser steigt. Oder die Elefanten, die mit ihren Jungen majestätisch an uns vorbeiziehen.
Zum Abschluss dieser spannenden drei Tage im Explorer Camp führt uns unser Guide auch noch zu Felszeichnungen der San und bringt uns dank seiner Erklärungen die Kultur dieses faszinierenden Volkes näher.
Es geht mit kurzem Aufenthalt in der Dwyka Lodge zurück zur Welcome Lounge, von wo aus wir unsere Rundreise durch Südafrika mit dem Mietwagen fortsetzen.
WEINREGION IN SÜDAFRIKA
PAARL, STELLENBOSCH UNF FRANSCHHOEK
Von der kleinen Karoo führt die Fahrt nun in die Weinregion. Unsere Unterkunft, das Cascade Manor in Paarl, ist ein herrschaftliches Gut in einer riesigen Gartenanlage mit Wasserfall, an welchem man die Seele baumeln lassen kann. Das reichhaltige Frühstücksbuffet bietet eine vielfältige Auswahl an delikaten einheimischen Produkten.
Natürlich wollen wir als Wanderfreaks auch das Wahrzeichen Paarls, die Paarl Rocks, erklimmen. Nach einer leichten, kurzen Kraxelei stehen wir dann auf einem dieser Felsen und genießen den fantastischen Ausblick über Paarl und einen großen Teil der Weinregion. Diese wollen wir uns im Anschluss an die kleine Wanderung nun genauer anschauen. Über Stellenbosch, vorbei an zahlreichen Weingütern, erreichen wir Boschendal, ein imposantes Weingut. Das Herrenhaus ist im kapholländischen Baustil erbaut und kann besichtigt werden. Es vermittelt einen guten Einblick in das Leben der Gutsbesitzer in früheren Zeiten.
Ein Bummel durch Franschhoek, einem bezaubernden kleinen Städtchen in Südafrika, bildet den Abschluss unserer Fahrt durch die Weinregion.
DIE LETZTEN TAGE IN SÜDAFRIKA
SEHENSWÜRDIGKEITEN IN KAPSTADT
Am nächsten Tag brechen wir zum letzten Ziel unserer Südafrika-Rundreise auf – Kapstadt.
Unser Quartier, die An African Villa, ist ein altes Stadthaus, zwischen Tafelberg und Lions Head gelegen. Es wurde mit großer Umsicht renoviert, sodass der Gast auch heute noch den kolonialen Lebensstil spürt.
Bei unserer Ankunft in der Unterkunft erhalten wir ausführliches Informationsmaterial über Kapstadt sowie Ausflugstipps.
So machen wir uns gut gerüstet bereits am Nachmittag auf den Weg, die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden. Die beste und auch kostengünstigste Möglichkeit hierzu bietet der Hop On – Hop Off Bus. Eine Haltestelle ist von unserer Unterkunft aus in ca. 10 Minuten zu erreichen. Dank sehr guter Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Linien lernen wir innerhalb der nächsten zwei Tage Kapstadt und das Umland kennen.
Unsere erste große Rundfahrt führt über die Tafelberg Talstation und Camps Bay entlang der Küste bis zur V&A Waterfront. Durch die interessanten Erklärungen, die wir unterwegs via Headset auf Deutsch erhalten, bekommen wir sehr viele nützliche und interessante Informationen über Kapstadt. An der Waterfront verlassen wir den Bus und sind fasziniert von dem pulsierenden Leben, das uns hier erwartet. Ein Bummel durch die Shopping Mall darf natürlich auch nicht fehlen. Zum Abschluss lassen wir noch die beeindruckende Kulisse Kapstadts bei einer Hafenrundfahrt (bereits im 2-Tage-Busticket enthalten) auf uns wirken. Schade, dass der Tafelberg sich heute hinter Wolken versteckt.
Am nächsten Morgen steht die Besteigung des Berges auf dem Plan. Der Blick aus dem Fenster macht uns aber klar, dass dies heute nicht möglich ist. Nebelschwaden ziehen über den Tafelberg und ein sehr starker Wind treibt leichtes Nieseln sogar bis in die Stadt. Aber es gibt ja sonst noch so viel in Kapstadt zu entdecken, Langeweile kommt bestimmt nicht auf.
Also besteigen wir wieder den Bus und fahren dieses Mal nach Kirstenbosch, dem berühmten botanischen Garten Südafrikas. Obwohl zu dieser Zeit – es ist Anfang Februar – nicht viele Pflanzen blühen, ist diese Gartenlandschaft einen Besuch wert. Das riesige Gelände zieht sich über mehrere Hügel zu Füßen des Tafelbergs. Die liebevoll gepflegten Anlagen zeigen die Vielfalt der Flora Südafrikas und werden wunderbar in Szene gesetzt. Ein Bummel durch diese Natur bedeutet, ein Stück den Alltag hinter sich zu lassen. Und dann entdecken wir auch noch etwas, das unser Wanderherz höher schlagen lässt: von hier aus gibt es auch viele Wanderwege, die bis auf den Tafelberg führen. Schade, dass wir dafür keine Zeit mehr haben. Aber unsere „To Do“-Liste wächst.
Am Nachmittag nehmen wir dann noch den Bus durch die Weinroute, welcher uns in das Weinanbaugebiet von Constantia mit seinen traditionsreichen Weingütern bringt. Wir lassen es uns nicht nehmen, die exzellenten Weine im Rahmen einer Weinverkostung zu probieren. Ein kleiner, idyllischer Flecken Erde.
Der Besuch dort ist eine sehr gute Alternative, wenn man während eines Südafrikaaufenhalts nicht genug Zeit hat, die Weinregion zu besuchen.
Für den nächsten Tag planen wir die Fahrt zum Kap der Guten Hoffnung.
Doch der wolkenlose Himmel und der fantastische Blick auf den Tafelberg aus unserem Zimmer am nächsten Morgen haben eine sofortige Planänderung zur Folge. Wir müssen noch auf diesen Berg! Die sich um ihre eigene Achse drehende Panoramagondel bringt uns in ca. 10 Minuten auf das Plateau. Von hier aus eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Stadt und wir können sogar unser nächstes Ziel erkennen, das Kap der Guten Hoffnung. Ein letzter Blick auf Kapstadt, bevor es zurück zur Talstation geht und das nächste Highlight, die Rundfahrt entlang der Küste der Kaphalbinsel, auf uns wartet.
Unsere Route führt uns über Muizenberg und an der False Bay entlang nach Simon’s Town. An dem wichtigsten Marinestützpunkt Südafrikas machen wir unseren ersten Stopp. Aber nicht der Schiffe wegen. Nein, wir wollen zum Boulders Beach, zur Kolonie der Brillenpinguine. Wir beobachten, wie geschmeidig und blitzschnell sie sich im Wasser bewegen können, ganz im Gegensatz zu ihrem watschelnden Gang an Land. Possierlich anzusehen sind die Jungtiere, die noch teilweise ihr „Babygefieder“ am Körper tragen.
Wir fahren weiter und sind beeindruckt von der großartigen Küstenlandschaft des Naturreservats am „Kap der Guten Hoffnung“. Und dann haben wir das Kap erreicht. Hier wird uns klar, warum Bartolomeu Diaz, welcher es 1488 als erster Europäer entdeckt hat, das „Kap der Stürme“ nannte. Beim Besteigen des Kaps bläst uns der Wind fast von den Felsen. Die tosende Brandung und der Wind lassen uns die Naturkräfte an diesem Ort spüren. Nach diesem beeindruckenden Schauspiel machen wir uns auf den Rückweg nach Kapstadt. Unterwegs besuchen wir noch die Cape Point Straußenfarm, welche nicht nur wegen ihrer tierischen Bewohner sondern auch aufgrund ihrer idyllischen Lage einen Besuch wert ist.
Weiter geht es über die spektakuläre Passstraße des Chapman’s Peak nach Hout Bay und schließlich zur An African Villa.
Den letzten Abend in Kapstadt verbringen wir an der V&A Waterfront. Wir genießen den Sonnenuntergang bei einem leckeren Essen und einem Glas südafrikanischen Wein in einem Restaurant am Meer von Südafrika. Der laue Sommerabend lädt dazu ein, noch in einem der zahlreichen Bars zu sitzen und den Rhythmen der Straßenmusiker zu lauschen. Gut, dass wir ein Taxi genommen haben und unser Auto sicher bei unserer Unterkunft parkt ….
Das ist der passende Abschluss unserer Selbstfahrerreise durch dieses vielfältige und eindrucksvolle Land, bevor wir am nächsten Tag in das winterliche Deutschland zurückkehren.