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MAGISCHE HOCHZEITSREISE NACH NAMIBIA

Reisebericht Flugsafari in Namibia von Stephanie und Stefan R.

Tag 1: Ankunft in Windhoek

Route: Windhoek - Sossusvlei - Swakopmund - Damaraland - Hoanib Skeleton Coast - Ongava - Windhoek

Wir kommen morgens mit dem Eurowings-Nachtflug von Frankfurt in Windhoek an. Es ist unsere allererste Afrikareise und ein Traum, den ich (Stephanie) mir nach vielen Jahren endlich erfüllt habe. Natürlich sind wir sehr nervös - wir wissen ja nicht, was uns erwarten würde, ob auch wirklich alles klappt, ob die Reise das viele Geld auch wert sei, ob uns Afrika überhaupt gefallen würde (Spoiler: JA !!!). 
Gleich in der Ankunftshalle wartet ein Betreuer von Wilderness mit großem Namensschild auf uns und führt uns in ihren kleinen Loungebereich am Flughafen. Dort gibts erstmal erfrischende Getränke, ein herzliches „Willkommen in Namibia“ und unsere Reisetaschen werden für den Flug am kommenden Tag abgewogen.  
Danach fahren wir mit unserem bestellten Fahrer in das von uns privat gebuchte Hotel „The Windhoek Luxury Suites“ in Windhoek, wo wir eine Nacht verbringen werden. Bevor wir losfahren versichert man uns in der Wilderness-Lounge noch, dass man bis nachmittags in unserem Hotel Bescheid gibt, um wie viel Uhr die Abholung am kommenden Tag sein wird. 
Diese extra Übernachtung war uns wichtig, damit wir uns vor der großen Rundreise erstmal akklimatisieren konnten und auch, damit wir Namibias Hauptstadt ein bisschen kennenlernen. Wir vertreten uns die Füße bei einem Spaziergang in die Innenstadt und machen uns einen ersten Eindruck von Windhoek. Abends gibt es ein leckeres Steak-Dinner in dem von Abendsonne empfohlenen Stellenbosch Restaurant, das zufällig gleich nebenan von unserem Hotel liegt.

Tag 2 und 3: Sossusvlei

Morgens werden wir wie angekündigt pünktlich um 8 Uhr von Wilderness abgeholt und wieder zum Flughafen Windhoek gefahren. Dort warten wir kurz in der kleinen Wilderness-Lounge und lernen unseren Piloten Wilhelm kennen, der uns herzlich begrüßt. Sobald die anderen beiden Gäste eintreffen, geht es auch schon los und wir steigen in das kleine Sportflugzeug mit Ziel Sossusvlei bzw. Little Kulala Lodge. Der Flug ist etwas holprig, aber ist nach 1h10min auch schon wieder vorbei.

Kaum gehen die Türen nach der Landung auf, werden wir von einem Lodge-Angestellten begrüßt und zum Jeep gebracht. Auf der kurzen Fahrt zur Lodge haben wir auch schon unseren ersten Safari-Moment: Am Straßenrand steht eine Herde Zebras und ist von unserem Jeep vollkommen unbeeindruckt. Eine perfekte Gelegenheit für Fotos.  
Angekommen in der Little Kulala Lodge wird uns sogleich ein heißes Tuch und eine hausgemachte Limonade angeboten. Unser Guide Nelson stellt sich vor und berichtet uns, dass er in den kommenden zwei Tagen einzig und allein uns beiden zur Verfügung stehen wird. Damit hatten wir nicht gerechnet und freuen uns wie die Kinder. Eine Angestellte führt uns anschließend durch die traumhaft schöne Lodge und zeigt uns jeden noch so kleinen Winkel.  
Es wird berichtet, dass wir großes Glück haben, denn in den letzten Tagen gab es einen großen Sandsturm im Gebiet von Sossusvlei, wo man nahezu nichts sehen konnte. Heute sei der erste Tag, wo sich der Wind deutlich legt. Auf der Terrasse wird für das Mittagessen hergerichtet und wir können unseren Blick auf das fast greifbare Wasserloch setzen, wo noch kein Tier in Sicht ist. Kurz darauf wird es doch etwas windiger und die Kellner tragen eifrig die Tische nach drinnen. Wir bleiben stehen und sehen eine Herde Oryx-Antilopen durch den Sandsturm auf das Wasserloch zukommen. Eine Szene wie in einer Tierdoku.

Nach dem ausgezeichneten 3-Gänge Mittagessen setzt sich Guide Nelson zu uns und eröffnet uns die vielen Möglichkeiten, die wir für unsere Ausfahrten mit ihm haben. Er sagt, ab jetzt sind wir drei ein Team und machen die Zeit, die wir hier verbringen unvergesslich. Wir freuen uns sehr und fühlen uns gut aufgehoben.  
Lodge-Managerin Liesel kommt sich bei uns vorstellen und führt uns zu unserem Zimmer. Sie zeigt uns den wunderschönen Außenbereich mit kleinem Pool und Sala (Schlafplatz draußen), das geräumige Zimmer samt Ankleidebereich, großem Bad und zusätzlicher Außendusche. Ein großer Obstkorb und eine Flasche Sekt warten ebenfalls bereits auf uns - als kleine Aufmerksamkeit für unsere Flitterwochen sagt sie. 
Nachmittags fahren wir mit Nelson ins Gebirge und sehen zahlreiche Oryx-Antilopen, ein paar Springböcke und einige Vögel. Wir fahren auf eine kleine Anhöhe und Nelson packt alles aus für unseren ersten Sundowner. Eine wirklich schöne Erfahrung - die Stille, die Weite, der Sonnenuntergang. Herrlich. Abends nach dem köstlichen Essen in der Lodge zeigt uns Nelson mit einem Laserpointer noch einige Sternbilder entlang der Milchstraße, die man übrigens in ihrer vollen Herrlichkeit betrachten kann.

Am nächsten Morgen geht der Wecker früh und wir sind um 6.30 Uhr beim Frühstück. Nelson holt uns kurz vor 7 Uhr ab und wir fahren in Richtung Dünen. Auf dem Weg dorthin verändert sich die Landschaft und wird immer sandiger. Wir halten bei der Düne 45, machen ein paar Fotos und schon geht es weiter. Unser Ziel ist die Big Daddy Düne, deren „Arm“ wir besteigen. Zwei Schritte vor, einer zurück. Als wir oben ankommen, genießen wir den atemberaubenden Ausblick. Und schon geht es wieder hinunter - wir gleiten steil hinab, es fühlt sich an wie auf Wolken. Unten empfangen uns die Bäume des Deadvlei. Weil wir so früh dran sind, haben wir Glück und es sind noch kaum andere Menschen da. Eifrig schießen wir ein paar Bilder der Bäume mit ihren langen Schatten. 

Beim Mittagessen auf der Lodge-Terrasse genießen wir den Ausblick auf die Oryx-Antilopen am Wasserloch. Auf dem anschließenden Weg zum Zimmer steht eine der Antilopen ganz nah neben dem Steg, sodass wir vorsichtig und leise ein paar Nahaufnahmen machen können.

Nachmittags fahren wir zum Sesriem Canyon, den wir zu Fuß erkunden. Nelson entdeckt eine Schlange, die wir selbst aufgrund ihrer perfekten Tarnung ganz bestimmt übersehen hätten. Die  Höhlen im Canyon werden von Pavianen bewohnt, sobald die Besucher des Tages wieder verschwunden sind. Auf dem Weg vom Canyon in Richtung Sundowner können wir weit weg mit dem Fernglas die Paviane entdecken, die nach einem langen Tag gerade auf dem Weg in ihr zu Hause sind.

Wir fahren eine Weile und schließlich geht es in einem kargen, steinigen Gebiet wieder auf eine Anhöhe. Diesmal kommt uns ein anderer Jeep entgegen, wir wundern uns. Als wir oben ankommen, verstehen wir: Der andere Jeep hat unseren Proviant gebracht. Wir stehen mitten auf einem wunderschönen Platz mit Lagerfeuer, zwei bequemen Stühlen und einem kleinen Tisch mit weißem Tischtuch und einer Ginauswahl aus Südafrika. Dieses spezielle Erlebnis möchte uns die Little Kulala Lodge anlässlich unserer Hochzeit schenken, erklärt Nelson. Wir sind überwältigt - es ist eine Szene wie im Film. Kellner Edward wartet uns auf. Gemeinsam stehen wir dann beim Lagerfeuer und tauschen Geschichten zu den Themen Heiraten, Beziehungen und Freundschaft aus.

 

Nachdem die Sonne eine Weile verschwunden war, packen wir uns zusammen und Nelson fährt uns zur Lodge um unser Abendessen einzunehmen. Dort angekommen, werden wir wieder mit heißem Tuch und Getränk empfangen und man führt uns in den privaten Weinkeller, wo heute mit vielen kleinen Teelichtern unser Dinner stattfindet. Auch dies ist eine kleine Überraschung der Lodge für uns. Wir fühlen uns wie im siebten Himmel.  
Nach dem Essen singen die Angestellten einige afrikanische Lieder für die Gäste und wir tanzen mit. Nelson schnappt uns anschließend für eine kleine Nachtwanderung, um uns mit UV-Licht die Skorpione zu zeigen. 

Tag 4 und 5: Swakopmund

Morgens macht Nelson noch eine ausführliche Fußsafari mit uns, wo wir lernen Spuren zu lesen und auf dem Weg in der Morgensonne noch einer kleinen Gruppe Oryx-Antilopen begegnen.  
Nachdem er uns zum Flugplatz bringt und rührend verabschiedet, fliegen wir auch schon nach Swakopmund. Diesmal sind es nur der Pilot und wir beide in der Maschine - wir fühlen uns wie die Könige. Der Flug nach Swakopmund ist ziemlich kurz und gleich nach der Landung werden wir von einem Fahrer begrüßt, der uns in einer kurzen Fahrt von 15 min. ins Strand Hotel bringt.  
Dort angekommen werden erstmals alle Geräte aufgeladen und das gute Wlan ausgenutzt, um ein paar schöne Fotos an Freunde und Familie zu schicken. Wir machen einen kleinen Spaziergang entlang der Strandpromenade, gehen etwas essen und sind früh wieder im Bett. 
Am nächsten Tag werden wir morgens abgeholt und man bringt uns nach Walvis Bay zur Bootsfahrt mit Sekt und Austern. Begrüßt werden wir vom deutschsprachigen, jedoch namibischen Guide mit den Worten „Mein Name ist Ernst. Bitte nennen Sie mich Ernst.“ Auf dem Boot landen Pelikane direkt vor den eigenen Füßen (fast schon etwas zu nah) und ein Seelöwe kommt an Bord und wird mit Fischen gefüttert. Die Gruppe auf dem Boot ist begeistert und schießt eifrig Fotos. Auf der Rückfahrt zum Hafen sehen wir noch einen Buckelwal.

 

Swakopmund ist ein netter kleiner Zwischenstopp, um mal die eigenen Akkus aufzuladen und sich zu sammeln. Man schlendert durch eine nahezu deutsche Stadt (was uns ziemlich skurril vorkommt). Die Geschäfte, Restaurants und sogar Straßen haben fast alle deutsche Namen wie etwa Hotel Schweizerhaus, Gasthof zur Alten Post, Kaiser-Wilhelm-Straße, usw.

 

Gut ausgeruht gehen wir wieder früh zu Bett und freuen uns auf den nächsten Tag, wo es wieder zurück in die Natur gehen wird.

Tag 6 und 7: Damaraland

Nach dem Flug zum Doro Nawas Airstrip warten wir ein wenig auf unseren Guide und nachdem alle anderen Touristen bereits abgeholt werden, sind wir etwas unruhig, ob hoffentlich bald jemand kommt. Aber dann ist es schon soweit, unser Guide Limbo parkt sich ein und kommt uns begrüßen. Die etwa 1-stündige Fahrt zum Damaraland Camp wird von einem kleinen Zwischenstopp mit Getränken und Snacks unterbrochen. Wir unterhalten uns eifrig mit Limbo, der uns einiges über die Gegend und die Tierwelt hier erzählt. Ein paar Minuten nachdem wir die Weiterfahrt starten, haben wir unseren ersten Gänsehaut-Moment: Unter einem Baum an dem wir vorbeifahren schläft ganz gemütlich ein Elefant. Er liegt am Boden und macht sein Mittagsschläfchen, erklärt Limbo. Wir sind überwältigt. Auch Giraffen, Springböcke und Strauße sehen wir auf unserem Weg.

 

Im Camp angekommen gibt es wieder das heiße Tuch und ein erfrischendes Getränk. Und dann geht es los - alle Angestellten versammeln sich und singen uns ganz herzlich „Welcome to Damaraland. You are now in Damaraland“. Einfach herzerwärmend. 
Unser Zimmer ist das letzte im Camp, ganz hinten mit dem besten Ausblick und der größten Ruhe. Wir freuen uns. Gefönt wird sich allerdings in der Lounge, erklärt man uns (Strom muss gespart werden). Macht nichts, das Zimmer ist geräumig und gefällt uns gut. Dass es sich in Wirklichkeit nur um ein großes Zelt handelt mit „Wänden“, die im Wind flattern, beunruhigt uns (noch) nicht.  
Abends fahren wir mit Limbo zu einem kleinen Sundowner, die Aussicht ist atemberaubend. Danach wird uns beim Abendessen die Weinbegleitung sowohl auf Englisch, als auch in der afrikanischen Click-Sprache präsentiert, was uns sehr begeistert. Man merkt die Authentizität in den Gesprächen mit den Kellnern des Camps. Das Essen ist übrigens ausgezeichnet - wir sind immer wieder verwundert, wie man es schafft so frische, vielfältige Speisen mitten im Nichts zu zaubern.

Die Nacht in unserem Zelt ist für uns etwas gewöhnungsbedürftig, denn man hört wirklich jedes noch so kleine Treiben rund um unsere „Wände“. Oft wachen wir auf und sind uns sicher, dass wir einen kleinen Besucher im Zimmer haben. Wir trauen uns allerdings nicht, das Licht anzumachen und nachzusehen, also bleiben wir wie erstarrt und mit offenen Augen liegen. Eine Erfahrung, die im Nachhinein eine spannende Geschichte ergibt und wir sind froh, dass wir das so erleben durften. 
Am nächsten Tag fahren wir mit Limbo und fünf anderen Camp-Gästen zeitig los, um zuerst nach Elefanten Ausschau zu halten und dann das Weltkulturerbe Twyfelfontain zu besuchen. Das Frühstück findet als Überraschung draußen statt, mit kleinem Lagerfeuer. Es war sensationell und mit Liebe für unsere Gruppe vorbereitet. Die Kellner drücken uns am Ende einen Schlüssel in die Hand, den wir brauchen würden wenn wir auf die Toilette wollen. Dort angekommen verstehen wir den Spaß - eine offene Toilette mit großer Aussicht, die nur rückseitig von einer dünnen Bambuswand umzäunt wird. Wir lachen.

 

Auf dem Weg finden wir die Elefantenherde, die wir natürlich aus jeder Richtung fotografieren und bestaunen. Die Fahrt zum Twyfelfontain ist sehr lange und vor allem sehr holprig. Eine waschechte „African Massage“, wie uns während des Urlaubs schon so oft erklärt wurde. Dort angekommen, freuen wir uns als allererstes über ein WC. Eine Dame führt uns zu den Malereien und berichtet über die „Sunpeople“, die diese wohl vor 3.000 Jahren auf die Steine gezeichnet haben. Eine erstaunliche Geschichte und wirklich sehenswert. Auf dem Rückweg halten wir noch im „Living Museum Damaraland“, wo wir die Damara, eine der ältesten Nationen Namibias kennenlernen. Sie zeigen uns ihr Handwerk und ihre Bräuche und die Dorfälteste erklärt in der Click-Sprache, welche Kräuter für welche Krankheiten verwendet werden. Ihr Enkel übersetzt ins Englische für unsere Gruppe. 

Spätnachmittags im Camp gibt es ein Mittagessen und weil wir so fertig sind von der langen Fahrt auch ein kurzes Nickerchen. Abends folgt eine weitere Überraschung: Alle Gäste werden zu einem Lagerfeuer geführt. „Heute Abend gibt es Outdoor-Barbecue“ wird uns gesagt. Laternen schmücken den Rand des Platzes, wo das Essen stattfindet. Es wird für uns gesungen und auch die Click-Sprache wird wieder gesprochen. Ein magischer Abend, der mit einer freien Sicht auf die Milchstraße komplettiert wird. Wir sind traurig, dass es morgen schon wieder weitergeht, denn das Damaraland ist uns schon ans Herz gewachsen.

Tag 8 und 9: Hoanib Skeleton Coast

Gleich nach der Ankunft (um die Mittagszeit) empfängt uns Safariguide Vincent und bringt uns zum Hoanib Skeleton Coast Camp - eine etwa 10 minütige Fahrt vom Airstrip.  
Im Camp begrüßt uns der Manager und wir essen zu Mittag. Es gibt eine Aufklärung, dass man morgens und abends wenn die Sonne weg ist nicht allein zu seinem Zimmer gehen soll, da es rund um das Camp Löwen gibt. Unser Guide wird uns jedes Mal begleiten. Eine Nachricht, bei der wir schlucken und die uns gleichzeitig total freut. Bald sehen wir also Löwen. 
Vincent fragt uns, ob wir am kommenden Tag mit der restlichen Gruppe zur Küste mitfahren wollen. Ein Ausflug, der leider extra kostet, da wir nur 2 der sonst 3 erforderlichen Nächte im Camp verbringen. Die Rückreise von der Küste findet nämlich im Sportflugzeug statt. Und natürlich wollen wir dabei sein und willigen ein. 
Spätnachmittags geht es - rechtzeitig zur „Golden Hour“, wo das Sonnenlicht einfach perfekt ist - zum ausgetrockneten Hoanib Flussbett, wo es von Tieren nur so wimmelt. Giraffen, Antilopen, Springböcke, Perlhühner, sogar Paviane und letztendlich Löwin „Charly“ (die auch öfters mal das Camp besucht) dürfen wir sehen. Das Farbenspiel aus breitem Flussbett, hier und da ein paar grünen Bäumen und der goldenen Sonneneinstrahlung ist nicht zu beschreiben. Eine Szene, wie man sie nicht schöner hätte malen können.

 

Der Sundowner findet auf einer Anhöhe mit Blick über die weitläufige Landschaft statt. Sehr windig, doch Vincent hat vorgesorgt und überreicht uns wetterfeste Ponchos, mit denen wir unsere Getränke genießen können.

Am nächsten Tag holt uns Vincent von unserem Zimmer ab und es geht durch Nebel noch vor Sonnenaufgang los in Richtung Küste. Wieder sehen wir unzählige Tiere und freuen uns jedes Mal. Löwin Charly bewacht ihre Antilope und lässt sich von unserem Jeep nicht beeindrucken. Als wir schon weiter in Küstennähe kommen, sehen wir noch drei andere Löwen, die gerade ihren Antilopen-Snack zu sich nehmen. Brutal, aber wunderschön.

 

Die Landschaft verändert sich immer wieder und besteht schließlich nur noch aus sandigen Dünen. Wir sind beeindruckt, als wir bei einer großen Oase Halt machen und dort sogar Flamingos sehen können. 
Direkt an der Küste besuchen wir ein Schiffswrack (die Hoanib Küste ist dafür bekannt, dass hier früher öfter Boote und Schiffe gestrandet sind) und eine große Horde an Seelöwen. Dann gibt es - wieder - eine Überraschung für uns. Am Strand wurde ein langer Picknick-Tisch vorbereitet und es wird eine leckere Paella für uns gezaubert. Wir fühlen uns wie die Kaiser.

20 kurze Minuten dauert der Rückflug zum Camp. Stefan schaut sich das Research Center an und lauscht dem Vortrag einer PhD-Studentin, während ich ein kurzes Nickerchen am Zimmer mache. Abends genießen wir eines der besten Steaks, die wir je gegessen haben (und wir gehen oft Steak essen, also heißt das was). 
Bevor wir am nächsten Tag mittags zum Airstrip gebracht werden, führt uns Vincent nochmals zum Flussbett wo wir neben den Tieren vom Vortag diesmal auch eine Elefantenherde sichten. Dort steigen wir aus und uns wird Kaffee und etwas Süßes serviert, während wir die Elefanten beobachten können.

 

Hoanib ist ein magischer Ort mit Tiervielfalt, farbenfroher Landschaft und wunderbaren Menschen. Wir sind überglücklich, diese Verlängerungsoption bei Abendsonne dazugebucht zu haben.

Tag 10 und 11: Ongava + Etosha Nationalpark

Wieder werden wir, kaum dass sich die Türen der diesmal etwas größeren Maschine (ca. 12 Sitzplätze) öffnen, von unserem Guide begrüßt. Er heißt Michael und bringt uns und das andere Pärchen, das mit uns hergeflogen ist, mit einem offenen Jeep zur Little Ongava Lodge. Eine Lodge, die der pure Luxus ist. Insgesamt gibt es nur drei Wohneinheiten, also ist diese Unterkunft sehr exklusiv. Ein perfekter Abschluss für unsere Hochzeitsreise. 
Unterhalb der Lodge-Veranda befindet sich ein Wasserloch, auf das wir freien Blick haben und wo es von Tieren nur so wimmelt. Uns wird ein iPad in die Hand gedrückt, mit dem wir das Wasserloch auch von unserem Zimmer aus beobachten können. 
Es gibt ein leckeres Mittagessen und danach fahren wir mit Michael und den zwei anderen Pärchen der Lodge in das private Ongava Reservat. Die erste Station ist ein Rudel Löwen. Wir können es nicht fassen. Links und rechts vom offenen Jeep liegen sie entspannt da, nur ein paar Meter entfernt. Unser Herz schlägt höher jedes Mal wenn sie sich ein bisschen bewegen. Doch wie auch schon die vielen anderen Tiere zuvor auf der Reise, sind die Löwen von dem Fahrzeug vollkommen unbeeindruckt. Die Gruppe schießt eifrig Fotos und Michael erklärt uns alles mögliche zum Verhalten der Löwen, zu ihren Paarungsritualen und zu ihrer Hierarchie innerhalb des Rudels.

 

Nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde fahren wir weiter. Als nächstes kommen wir zu einer Lichtung, auf der gerade zwei Nashörner grasen. „Ongava bedeutet Nashorn“, berichtet Michael. Es sind die ersten Nashörner, die wir auf unserer Reise sehen.

Danach geht es wieder zu Löwen. Diesmal zwei ausgewachsene männliche Exemplare, die ihre vollen Bäuche in die Sonne strecken. Sie hatten gerade ein halbes Zebra verspeist, deren Überreste man noch unter dem Baum liegen sieht. Wieder ein Gänsehaut-Moment für uns. Wir machen vorsichtig unsere Fotos, man traut sich kaum zu bewegen. Doch Michael ist vollkommen entspannt. Er zeigt uns die zwei Schabrackenschakale, die hinter unserem Jeep neugierig und aufgeregt auf die Überreste des Zebras spähen. Doch sie trauen sich nicht an die Löwen heran und drehen immer wieder um. Eine herrliche Szene, die wieder Tierdoku-Charakter aufweist.

Der Sundowner fällt an diesem Abend aus, da es ohnehin schon sehr spät ist. Empfangen werden wir beim Aussteigen in der Lodge wieder mit einem heißen Tuch, diesmal mit angenehmen Mandelgeruch und einem Getränk. Beim Abendessen besprechen wir die Ereignisse des Tages und wir sehen noch einige Nashörner, die ihren Durst am Wasserloch stillen. Danach führt man uns in der Dunkelheit bewaffnet zu unserer Wohneinheit, da es auch rund um diese Lodge Löwen und andere Angreifer gibt. 
Am nächsten Tag geht es in den Etosha Nationalpark. Ein Gebiet größer als die Schweiz, wo es von verschiedenen Tierarten nur so wimmelt: Zebras, Schakale, Büffel, Wiesel, Giraffen, Rhinos, Antilopen, Springböcke und verschiedene Vogelarten werden von uns entdeckt. Wir erkunden nur einen ganz kleinen Teil im Südwesten des Parks - auf der Karte kaum ersichtlich, so klein ist das Gebiet wo wir unterwegs sind. Und doch so vielfältig. Ein besonderes Highlight auf unserer Reise.

 

Nach dem Mittagessen ruhen wir uns auf unserem Zimmer etwas aus. Wir liegen im Bett mit Blick auf unsere Veranda. Plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Pavian auf, der sich entspannt in unseren Pool setzen will. Als er uns durch die Scheibe sieht, hat er Panik und rennt weg. Wir können es nicht glauben, was gerade passiert ist. Vom Badezimmer aus sehen wir die Paviane noch unterhalb unseres Pools sitzen. Doch auch hier entdecken sie mich und laufen schnell den Hügel hinunter. Mit dem iPad der Lodge können wir die Pavianherde auf das Wasserloch zukommen sehen. Fantastisch.  
Spätnachmittags geht es wieder in den Ongava, wo wir erneut die White Rhinos und einige Giraffen sehen.  
Die Little Ongava Lodge ist der krönende Abschluss unserer Reise. Eine besondere und exklusive Erfahrung, die wir nicht mehr missen möchten.

 

Als wir später online unseren Flug, der am nächsten Tag abends von Windhoek nach Frankfurt gehen sollte, einchecken wollen, sehen wir dass dieser um 10 Stunden nach vorne verlegt wurde. Wir sind etwas in Panik, sind wir doch mitten im Busch und es gibt keine Chance, bereits morgens rechtzeitig in Windhoek zu sein um den Flug zu erwischen. Zum Glück hilft uns unsere Freundin in Österreich via WhatsApp unseren Flug auf einen Tag später umzubuchen. So organisieren wir uns noch schnell online ein Hotel für die zusätzliche Nacht in Windhoek und gehen beruhigt schlafen. 

Tag 12: Windhoek + Abreise

Der Flug von Ongava zur Hauptstadt ist leider besonders holprig und auch noch der längste der gesamten Reise. Doch wir überstehen die Turbulenzen und werden am Flughafen wieder von Wilderness empfangen. Man kümmert sich um uns und stellt sicher, dass wir über die Flugverschiebung Bescheid wissen. Wir fühlen uns erneut gut aufgehoben - auch wenn die eigentliche Reise schon zu Ende ist, betreut man uns weiter und gibt uns ein Gefühl von Willkommenheit. Ismail, ein Betreuer von Wilderness, organisiert uns ein Taxi zum „The Weinberg Hotel“, das wir am Abend zuvor spontan gebucht hatten.  
Also verbringen wir noch einen weiteren Tag in Windhoek und sehen uns dort noch das namibische Nationalmuseum an. Dort erfahren wir mehr über die Geschichte des Landes, von der uns unsere Guides in den letzten Tagen bereits stolz berichtet hatten.  
Ein wunderschöner, atemberaubender und unvergesslicher Urlaub geht zu Ende. Wir sind überglücklich, dass wir diese Erfahrung machen durften und erzählen zu Hause voller Stolz und Freude von unseren Erlebnissen im südlichen Afrika.