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Eine Reise in die Vergangenheit

Botswana wie vor 20 Jahren!


Flug nach Botswana

Corona-Test am Flughafen in Frankfurt

 Es fühlt sich an wie eine Reise, die ich bereits vor 20 Jahren schon einmal gemacht habe; ins Ungewisse und Neue. Nach fast anderthalb Jahren fliege ich mit meiner Frau zum 1. Mal wieder nach Botswana.

Ein  Langstreckenflug in Corona Zeiten fühlt sich zumindest anders an, als noch zu den „guten alten Reisezeiten“, wie wir sie wahrscheinlich heute nennen würden.

Menschenleere Gänge, geschlossene Geschäfte und eine gespenstische Atmosphäre in einem der größten Flughäfen der Welt lassen hier schon erkennen, dass nichts mehr so ist wie es einmal war. 

Einen negativen Corona PCR Test haben wir uns am Flughafen bei Centogene besorgt. Nach knapp 4 Stunden, gemessen ab dem Zeitpunkt des Abstriches, konnten wir unser Ergebnis ausgedruckt abholen. Selbstverständlich haben wir auch eine E-Mail mit dem Ergebnis erhalten.

Ankunft in Afrika

Und der renovierte Flughafen in Maun

Der Flug von der Lufthansa nach Johannesburg startete pünktlich, die Crew war sehr freundlich und professionell und das Essen hervorragend. Die Situation in Johannesburg am O'Tambo International Airport ähnelte dem am Frankfurter Flughafen, keine Flugzeuge und keine Menschen.
Am Flughafen in Maun, Botswana angekommen gab es die erste Überraschung. Hier hat man die Zeit genutzt, den kleinen und überschaubaren Flughafen zu renovieren und zu modernisieren. Trotz Renovierung hat er nichts von seinem alten Charme verloren.
Kurze Wege zeichnen ihn weiterhin aus und alte Elemente der Vergangenheit sind weiterhin erkennbar. Es wäre in meinen Augen schade gewesen, wenn alles durch die Erneuerung verloren gegangen wäre.

Einreiseformalitäten und Corona-Check

Geheimtipp: Erstmal einen Kaffee trinken

Das was früher das ‚Bon Arrive‘ gewesen ist,  ist heute dass das Dusty Donkey („Verstaubter Esel“), ein kleines Café, welches sich nur ca. hundert Meter vom Flughafen befindet. Hier trifft jeder jeden, wenn man nur lange genug sitzen bleibt. 

Der Unterschied zu früher ist allerdings, dass der Service wesentlich schneller und besser funktioniert und auch ein hervorragender  entkoffeinierter Cappuccino mit Sojamilch serviert wird. Neben tollen Smoothies und selbstgemachten Kuchen gibt es natürlich Free Wi-Fi. Hier kann man dann in Ruhe seine „Interzone Travel“ beantragen. Dieses elektronische Dokument wird bei Fahrten im Land benötigt (nicht notwendig bei Flugsafaris). Es ist einfach auszufüllen und auch wenn man nicht sofort eine Bestätigung erhält, gültig. Gefragt wurden wir allerdings nie nach diesem Dokument während unseres 4 wöchigen Aufenthaltes.

Ach so, da war noch etwas, die Hände desinfizieren, Fiebermessung und das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit sind überall gegenwärtig und werden konsequent durchgeführt.

Entspannug in einer grünen und blühenden Oase

Botswana in der wunderschönen Regenzeit

Aufgrund des ergiebigen Regens der letzten Wochen zeigte sich Botswana von seiner grünen und blühenden Seite. Der Boteti Fluss am Makgadikgadi Nationalpark ist mit Wasser gefüllt, so dass Bootsfahrten stattfinden konnten. Viele Jungvögel  erschienen  vor unserer Kamera und zahlreiche Wasserbewohner, wie Flusspferde und Krokodile zeigten sich von ihrer besten Seite. Botswana im Februar ist einfach traumhaft schön. 

Zwei Tage nach unserer Ankunft kamen noch fünf weitere Gäste und Freunde der Abendsonne Afrika an, die sich mutig entschlossen hatten, mit uns nach Botswana zu reisen. 

Von Maun aus flogen wir gemeinsam ins Okavango Delta, um in den nächsten Tagen in der grünen und blühenden Oase unsere alten Freunde, die Elefanten, Löwen und Leoparden wieder zu sehen. Dabei ging es uns nicht nur um die Wildbeobachtungen, sondern auch darum, zermürbende Themen aus der Heimat hinter sich zu lassen, die warme Atmosphäre zu genießen und die Seele und den Geist abzulenken.

Die Abende verbrachten wir am Lagerfeuer und lauschten den Geräusche des Okavango Deltas und der Kalahari. 

Unser Safari-Highlight

Erdmännchen im Jack´s Camp

Ein Highlight unserer Reise bestand darin, dass wir das neue Jack‘s Camp in mitten der Makgadikgadi Salzpfannen besucht haben. Neben spannenden Wasserdurchfahrten und inmitten tausender Zebras (die alljährliche Zebramigration war in vollem Gange) besuchten wir die berühmten Erdmännchen. Zwei Vormittage verbrachten wir dort und brachten ausgiebiges Foto- und Filmmaterial mit zurück.

Nach Aussage der Guides vor Ort, ist es einer der größten Zebra Migrationen, die sie in den letzten Jahren erlebt haben. Soweit das Auge reicht, konnten wir Zebras beim Grasen beobachten.
Einfach spektakulär, wenn dabei noch die Sonne untergeht und die Geräusche dazu beitragen, den Tag friedvoll zu beenden.

Wo Abendsonne Afrika angefangen hat…

Jeep-Safari in der Kalahari

Doch die Reise in die Vergangenheit sollte auch an den Platz führen, an dem zwischen Botswana und der Abendsonne Afrika alles begann, nämlich in das Central Kalahari Wildschutzgebiet, auch CKGR genannt. Nicht, wie schon so häufig per Buschflieger und komfortabler Lodge, sondern so wie früher, mit dem 4x4 Camper (der nun auch schon über 20 Jahre alt ist), autark und nur mit dem Nötigsten ausgestattet. 

Fünf spannende Tage erlebten wir im Herzen des Deception Valley's. Spaghetti essende Erdhörnchen, Honigdachse, die die Straße blockieren und eine für mich nie dagewesene, blühende Kalahari. Gelb, Blau, Lila und ganz in Weiß präsentierten sich die langen Ebenen des Deception Valley´s…

Große Giraffen und Springbock-Herden begleiteten uns auf unseren Erkundungsfahrten durch das Valley. Löwen sagten guten Morgen beim Anblick der aufgehenden Sonne und die Schakale jaulten gute Nacht beim ins Bett gehen. 

Es war einsam und menschenleer in der CKGR, so wie vor  20 Jahren. Tagelang kein Auto und keinen Kontakt zur restlichen Zivilisation.
Einfach nur schön und so wie früher halt!

Ihr Michael Merbeck

 

Nachtrag: Selbstverständlich hat die Ausreise und Wiedereinreise nach Deutschland ohne Probleme funktioniert. Einen 48 Std. vor Einreise gültigen  PCR-Test konnte  ich  für 950,- Pula (umgerechnet 80,- Euro) beim deutschen Konsulat (Flughafennähe Maun) durchführen lassen. Sauber und professionell, und das Ergebnis liegt bereits zuverlässig nach 6-24 Stunden, in schriftlicher Form vor (Stempel und Unterschrift mit Datum und Uhrzeit) vor. Die Camps bieten auch einen Fly-In PCR-Test-Service an, so dass der Heimreise nichts im Wege steht. Die Dokumente wurden bei Einreise kontrolliert und haben den Test der Bundespolizei bestanden!

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