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Die unermessliche Schönheit Ugandas

Reisen in Corona-Zeiten

Uganda „The Pearl of Africa”, schon Winston Churchill erkannte die unermessliche Schönheit Ugandas und bezeichnete das Land in seinem Buch „My African Journey“ nicht zu Unrecht als Perle Afrikas.

Schon direkt am ersten Tag hatten wir uns in Uganda verliebt. Hier schlägt das Herz Afrikas. Niemals zuvor haben wir so viele verschiedene Grüntöne, Berge die in den Himmel ragen, eine so facettenreiche Tierwelt und Menschen mit dem Herz am richtigen Fleck erlebt. Ein freundliches „Hello Mzungu“ war stets unser Begleiter auf der Reise. Ursprünglich wurde die Bezeichnung Mzungu für die europäischen Forscher verwendet, da diese immer unterwegs waren und Mzungu in Swahili Wanderer bedeutet. 

Am Flughafen in Entebbe wurden wir von unserem Guide Michael bereits erwartet und wir hatten direkt das Gefühl einen guten alten Freund wiederzusehen. Entebbe bedeutet in der Landessprache Luganda „Sitz“ oder „Stuhl“, während der britischen Kolonialzeit hatte der Gouverneur hier seinen Sitz indem heute der Präsident Ugandas residiert. So lag unsere erste Unterkunft die Papyrus Lodge unweit des Präsidentenpalastes in der Nähe des Lake Victorias dem größten See Afrikas. Genau das richtige Guesthouse um sich vom kalten Wetter in Deutschland zu erholen und an das Klima in Uganda zu gewöhnen.

Die ersten Highlights

Die Nacht war kurz (vor Aufregung und Spannung), denn schon früh am nächsten Morgen sollte unser Abenteuer in Richtung Fort Portal beginnen. Immer dabei die Bodaboda Fahrer. Motorradfahrer die sich auf alt herkömmlichen Motorräder Made in India bewegen. Ein Bodaboda transportiert alles was die Pferdestärke schafft, entweder als Personentaxi (4-5 Personen sind keine Seltenheit) oder als Transporter für alles Mögliche von Bananen über Möbel bis zu Wasserkanistern.

Vorbei an Dörfer, Märkten, Teeplantagen und Bananenhaine galt es in Fort Portal das erste Mal die einheimische Küche zu probieren. Von wilden Spinat, Chiapatti Fladenbrot über traditionell angerichteten Bohnen bis zur Nationalspeise Matoke bestehend aus Kochbananen war alles vorhanden. Apropos Bananen, überall im Land sind sie in den verschiedensten Formen, Geschmäcker und Größen erhältlich.

Unser Ziel für die nächsten beiden Nächte war die Papaya Lodge, herrlich gelegen an einem Kratersee mit einem traumhaften Blick auf die Rwenzori Berge mit seinem höchsten Punkt dem Margherita Peak (5109 m). Was für ein Start, Wow! Aufgrund der Lage, dem Schimpansen Tracking, dem Essen, dem Personal und dem guten Gin gehörte die Papaya Lodge zu unseren Highlights.

Schon am nächsten Tag sollte einer unserer sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen, Schimpansen Tracking im Kibale Forest Nationalpark. Als begeisterte Tierfreunde und Jane Goodall Fans war es immer einer unser größten Wünsche unsere nächsten Verwandten in Freiheit und in ihrer Welt zu erleben. Nach einer kurzen Einweisung im Information Zentrum Kibale sollte es losgehen.

Der einsetzende Regen machte das Ganze dann noch zu einem riesen Abenteuer à la Indiana Jones. Unsere Guides Denzon und Silva führten uns schließlich zu einer Gruppe Schimpansen in den Baumkronen der Urwaldriesen. Da aber kein dominantes Männchen in Nähe war, der die Gruppe am Boden beschützen konnte, blieben die Schimpansen zum Schutz auf den Bäumen. Aber nach dem Regen sollten wir erneut Glück haben. An einem abgelegenen Hang entdeckten wir einen Schimpansen in einem Feigenbaum. Es handelte sich um ein wohlbekanntes dominantes Männchen der Gruppe. Ein weiteres dominantes Männchen folgte seinen Rufen und passierte uns nur wenige Meter entfernt am Boden um ihm Gesellschaft zu leisten. Die lautstarke Begrüßung der Beiden war faszinierend mitanzuhören. Leider mögen Schimpansen auch keine nassen schmutzigen Füße wie wir Menschen und so blieben Beide auf dem Feigenbaum.

Nachdem wir die Schimpansen ca. eine Stunde beobachtet hatten, machten wir uns auf den Rückweg in Richtung Information Zentrum. Am Nachmittag machten wir dann noch eine wundervolle von der Community organisierten Wanderung durch die Bigodi Sümpfe, der an Kibale grenzenden Gemeinde. Für diesen Anlass hatten wir extra Brauchbares wie Stifte, Blöcke und Anziehsachen mitgebracht.

Bunte Safari

Am nächsten Morgen ging es durch die wundervolle Landschaft von Teeplantagen weiter in Richtung Queen Elizabeth Nationalpark zum Kasenyi Safari Camp. Nach einer kurzen Lunchpause im Camp ging es auch schon auf eine Bootstour im Kazinga Channel. Der Kanal verbindet den Lake Edward mit dem Lake Georg und bittet allerbeste Möglichkeiten um die ca. 1000 ansässigen Nilpferde, Elefanten und Büffel vom Boot aus zu beobachten und zu fotografieren. Beim Dinner unter den Sternen erhielten wir unsere eigene private Lichtshow in Form von Glühwürmchen mit der Begleitmusik von umherstreunenden Hyänen.

Unsere morgendliche Pirschfahrt wurde gekrönt vom König der Savanne. Ein stattliches Löwenmännchen sonnte sich gerade auf einem Termitenhügel, dabei immer den Blick auf ein mögliches Frühstück gerichtet und uns.

Nach dem Frühstück ging es weiter, auf derselben Straße die in den Kongo führt, durch den Queen Elizabeth Nationalpark in die Ishasha Region, auch bekannt für seine baumkletternden Löwen. Auf dem Weg dorthin konnten wir unseren Augen kaum trauen, ein fast dunkler Leopard kreuzte ca. 100 Meter vor uns die Straße und verschwand wie ein Geist im Dickicht. Es passierte so schnell, dass wir es nicht schafften ein Bild zu machen, zum Glück haben wir den Moment auf unserer großen Speicherplatte abgelegt...auch Michael unser Guide konnte es kaum glauben und so hatten wir noch lange Gesprächsstoff für den Tag. Umgeben von unzähligen Hippos machten wir ein herrliches Picknick am Ufer des Ishasha Rivers gegenüber der Demokratischen Republik Kongo.

Bwindi und die Haven Lodge empfingen uns so wie es in einem Regenwald üblich ist, mit einem massiven Regenschauer und Gewitter. Die Stimmung war unbeschreiblich. Noch nie haben wir solch einen Regenschauer erlebt und so fühlten wir uns wie in einem Teil aus Tolkiens "Herr der Ringe". Die Haven Lodge wird von der Buhoma Community geführt und liegt herrlich in den Bergen. Der Ausblick von der Terrasse macht einfach süchtig und lädt zu einem Gin Tonic oder einem lokalen Bier ein. Unsere Empfehlung der lokale Bananen Gin oder ein Nile Beer. In dieser Nacht fiel uns das Schlafen sehr schwer, denn am nächsten Morgen sollte das Highlight unserer Reise anstehen, Gorilla Tracking im Bwindi Impenetrable Nationalpark.

Gorilla Tracking im Bwindi Nationalpark

Gorilla Tag, ein langersehnter Wunsch sollte heute in Erfüllung gehen. Gorilla Tracking oder Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen stand schon immer ganz oben auf unserer Löffelliste. Unsere Löffelliste steht für Dinge die wir immer schon einmal machen wollten bevor wir den Löffel abgeben. In Bwindi sind 18 verschiedene Gorilla Familien an den Besuch von Menschen gewöhnt. Hier erhält man für eine Stunde die Chance einen kleinen Einblick in das Leben unserer Verwandten zu erhalten. An einem normalen Tag sind alle Plätze für das Tracking ausgebucht. Heute waren es insgesamt 10 Reisende die zu dem Abenteuer bereit waren. Nachdem wir in die Liste der Gorilla Familien eingetragen waren, erhielten wir einen kurzen Einblick in die Familienstruktur und den Verhaltensregeln in Gegenwart der sanften Riesen. Nach dem Briefing ging es dann auch schon direkt los. In Begleitung unseres hervorragenden weiblichen Guides Pace, einem weiteren Ranger sowie 3 weiteren Gästen und den dazugehörigen Trägern machten wir uns auf den steilen Weg zur Rushegura Familie. Die Familie besteht aus ca. 20 Mitglieder mit einigen Jungtieren und wird von einem sanften Silberrücken Mwirima angeführt.

Nach ca. 2 Stunden Aufstieg mit ausreichenden Pausen und vielen Informationen rund um das Leben der Berggorillas sollten wir endlich am Ziel unserer Träume sein. Die Müdigkeit in unseren Knochen war plötzlich wie weggeblasen und neue Energie machte sich breit. Die Gruppe befand sich in einem Tal mit dichter Vegetation. Trotzdem hatten wir ausreichend Gelegenheiten die jüngeren Mitglieder zu beobachten. Es war ein unbeschreibliches Gefühl von innerer Freude die sanften Riesen so hautnah zu erleben. Gänsehaut machte sich trotz Sonnenschein breit und so konnten wir es kaum glauben als die Stunde rum war. Zum Glück hatten wir ein weiteres Tracking für den folgenden Tag gebucht und so konnten wir den Nachmittag auf unserem Balkon mit einem traumhaften Blick auf Bwindi und Gin Tonic genießen.

 

Neuer Tag, neue Gorilla Familie. Lediglich 5 Reisende uns inbegriffen waren heute für das Gorilla Tracking gebucht. Nachdem wir im Information Zentrum Bwindi dasselbe Procedere durchgemacht hatten wie gestern, ging es erst einmal per Wagen ca. eine Stunde in eine andere Region des Parks.

Unser Ziel war dieses Mal die Habinyanja Familie. Wir hatten uns schon geistig auf einen steilen Aufstieg eingestellt und waren ganz überrascht als wir bereits nach ca. 20 Minuten am Ziel waren.

Es war fantastisch eine ganz andere Dynamik als in der ersten Familie zu erleben und so liefen uns die jungen Wilden quasi über die Füße. Hier 7 Meter Abstand zu halten war für die Gorillas nicht möglich, viel zu interessant waren die Touristen in unmittelbaren Nähe. Einen besonderen Auftritt hatte sich der Silberrücken Makara bis zum Schluss aufbewahrt als er plötzlich bis auf 3 Meter zu uns rüberkam. Was für ein Moment, unser Herz blieb vor Bewunderung stehen!

Nach diesem Schlussakt sollte es zurückgehen. Bereits auf dem Rückweg waren wir uns sicher, dass wollen wir auf jeden Fall noch einmal erleben. Bwindi bleibt in unseren Herzen!

Die Haven Lodge machte den Besuch in Bwindi perfekt, wir kamen als Gäste und gingen als Freunde.

Am nächsten Morgen sollte dann noch ein wundervoller Bushwalk im Park folgen.

Selten hatten wir einen so guten und mit Wissen überzeugenden Ranger. Es war ein herrlicher Spaziergang im Garten Eden mit all seinen Geschöpfen. Allerdings hatten wir heute noch einen wichtigen Termin mit einem speziellen Vogel vor uns und so ging es weiter in Richtung Entebbe zu den Mabamba Sümpfen. Nachdem wir den Äquator ein zweites Mal überquert hatten und wir wieder auf der Nordhalbkugel der Erde waren, ging es ohne Umwege aufs Boot. Unser Guide Ismael führte uns sicher ans Ziel und so hatten wir ein Rendezvous mit einem der seltenen Schuhschnabel. Die Fahrt durch den Sumpf vorbei an Seerosen und Papyrus war ein Genuss für die Sinne.

Eine kleine Überraschung hatte sich unser Guide Michael noch für uns aufbewahrt und so ging es auf einer Fähre über den Lake Victoria nach Entebbe. Wir wurden bereits in der Papyrus Lodge erwartet. Am Abend wurden wir dann von Michael zum Essen in ein wunderschön gelegenes Restaurant am Lake Victoria ausgeführt und so sollte unser kleines Uganda Abenteuer am nächsten Tag leider enden.

 

Unser Fazit der Reise: Uganda hat uns berührt und wir werden uns bestimmt wiedersehen. Unsere nächsten lebenden Verwandten den Schimpansen im Regenwald zu erleben ist ein Highlight. Das Gorilla Tracking hat seinen Preis, aber unser Erlebnis war unbezahlbar.

Dirk J.

Entdecken Sie Uganda!