Keine Familie gleicht der anderen. Und genau deshalb sollte auch eine Familiensafari in Afrika individuell geplant werden. Statt einer Reise „von der Stange“ zählt, was zu Ihrer Familie passt: das Alter der Kinder, gemeinsame Interessen oder Wünsche, besondere Bedürfnisse. Aber nicht nur die Kinder und deren Bedürfnisse stehen im Vordergrund, sondern auch die kleinen Herzenswünsche von Mama und Papa. Eine Safari wird für alle Generationen ein unvergessliches Abenteuer, wenn sie gut durchdacht ist. Deshalb gestalten wir eine Familiensafari am liebsten individuell.
So gelingt die perfekte Safari mit Kindern
8 Top-Tipps für die Planung- Ines Hannig
- Travelguide
Familiensafari? - Nicht von der Stange!
Unsere Top-Tipps
Weniger ist mehr: Kein Programm zum Abhaken, sondern zum Genießen in Familie
Gerade bei einer Familienreise durch Afrika gilt: zu viel Programm ist nicht der Freund der Erholung. Kinder brauchen Freiraum zum Spielen, Toben oder einfach, um das Erlebte zu verarbeiten. Planen Sie ausreichend Leerlauf ein, anstatt jeden Vormittag und Nachmittag mit Programm vollzupflastern. Nicht nur die Planung der Erlebnisse und Aktivitäten soll im Vordergrund stehen, sondern unbedingt auch die Erholungsphasen und etwas Familienzeit. Außerdem: Ein sanfter Start in den Urlaub tut gut, denn er hilft Kindern beim Akklimatisieren. Eine oder zwei Zwischennächte nach dem Langstreckenflug helfen beim Ankommen, bevor das Safari-Abenteuer beginnt.
Kinder in die Planung einbeziehen
Sprechen Sie mit den Kindern die Route durch. Wer Kinder mitreden lässt, erlebt weniger Stress und mehr Zustimmung. Besprechen Sie gemeinsam, welche Tiere sie unbedingt sehen möchten oder ob ein Stopp am Meer dazugehört. Wenn Kinder verstehen, was auf sie zukommt, werden selbst längere Fahrten z.B. durch Namibia zu spannenden Erlebnissen.
Malariafreie Safaris sind möglich
Viele Eltern fragen sich: Kann ich selbst mit kleinen Kindern sicher auf Safari gehen? Die Antwort lautet: Ja! Südafrika und Namibia bieten traumhafte, malariafreie Safari-Gebiete.
Auch während der Trockenzeit in bestimmten Ländern ist das Risiko meist sehr gering. In Tansania zum Beispiel, das mit der Kombination von Savanne und Strand punktet, ist es in den trockenen Wintermonaten (Juli bis August) an den Abenden und in den Nächten so frisch, das man ohnehin eine Jacke und lange Hosen trägt. Das bedeutet, dass Mücken – so sie überhaupt vorhanden sind – gar nicht saugen können. Abgesehen davon liegen viele Gebiete im Hochland, in dem es für Malariamücken einfach zu kalt ist. Deshalb hilft eine persönliche Beratung, um die optimalen Gebiete und Reisezeit zu finden.
(Anmerkung: Wir geben unsere persönlichen Erfahrungswerte, gesammelt über Jahrzehnte, wieder. Für medizinische Beratung verweisen wir auf die Tropeninstitute oder entsprechenden Fachkräfte.)
Kurze Wege, große Erlebnisse
Lange Fahrtstrecken sind nicht das, was Kinder lieben. Planen Sie daher kurze Etappen, besonders, wenn jüngere Kinder mitreisen. Fahren Sie während des Mittagsschlafs oder legen Sie unterwegs Spiel- und Fotopausen ein. Falls das Budget vorhanden ist, können Sie auch mit einem eigenen Fahrer-Guide unterwegs sein, der Sie fährt und Ihnen unterwegs sehr viel erzählt. Ihre Aufmerksamkeit kann dann während der Fahrt den Kindern und nicht der Straße gehören. Das reduziert Fahrstress und dient der Entspannung.
Die ideale Reisedauer
Je länger die verfügbare Zeit ist, desto empfehlenswerter. Eine Familiensafari in Afrika lebt vom bewussten Erleben, vom Staunen, vom Sackenlassen – und das braucht Zeit. Zwei bis drei Wochen sind ideal, um ein Land in all seinen Facetten zu genießen. Diese Reisedauer erlaubt es, mehrere Regionen zu kombinieren – etwa Busch, Steppe und Strand – und zugleich die Flugkosten sinnvoll zu amortisieren.
Mit Aufenthalten von zwei bis drei Wochen findet sich für die ganze Familie ein verträglicher Rhythmus: einige wenige Tage intensive Tierbeobachtung, nach einer Pause mit anderen Aktivitäten gern eine weitere Safaristation, gefolgt von ruhigeren Tagen in der Natur, Wandern, dem Besuch einer Schule oder eines Dorfes oder einfach einem Tag am Pool. Nach einer Safari bieten sich Stranddestinationen wie Sansibar, Mauritius oder Seychellen an, für Familien mit Kindern an, denen das Reisen und Fliegen gut bekommt. So entsteht ein ausgewogener Familienurlaub, der Abenteuer und Erholung harmonisch verbindet.
Kürzere Reisen (etwa 7 bis 10 Tage) sind nicht minder beeindruckend, aber hier gilt für die Planung: Weniger Stationen, dafür mehr Substanz. Zwei, drei Standorte reichen völlig aus, um die Magie Afrikas zu spüren. So vermeiden Sie zu lange Fahrtstrecken und haben mehr Zeit, in Ruhe Tiere zu beobachten und die Angebote der jeweiligen Unterkunft zu erleben.
Auch in der kurzen Zeit können die Kinder die großen Stars Afrikas, wie Löwen, Elefanten, Giraffen und Zebras, erleben und dabei erste Safari-Erfahrungen sammeln. Für Familien, die zum ersten Mal nach Afrika reisen, ist eine kompakte Safari in einem malariafreien Gebiet in Südafrika oft der ideale Einstieg. Wer dann vom Safari-Fieber gepackt wird, kann beim nächsten Mal eine längere Route durch Namibia, Botswana oder Tansania planen. Auch Kapstadt und Umgebung bietet sich für solche kürzere Reisen an.
Familienfreundliche Lodges und Camps
Bei der Unterkunftswahl kommt es auf Details an: Familienzimmer, Pools, Gärten, flexible Essenszeiten und ein herzliches Team sind Gold wert. Einige Lodges verfügen über Familienhäuser oder private Villen, die Exklusivität und Komfort vereinen.
Besonders beliebt sind Junior Ranger Programme, bei denen Kinder Spuren lesen, Insekten bestimmen oder lernen, wie man Tierspuren im Sand erkennt. Das stärkt ihr Naturverständnis und lässt sie abends stolz erzählen, was sie gelernt haben.
Das passende Land wählen
Für Familien mit kleinen Kindern ist Südafrika ideal: malariafreie Regionen, große Vielfalt und hohe Planungssicherheit. Viele Lodges bieten schon für kleinere Kinder spezielle „Bumble Drives“ an – kurze, kindgerechte Safaris, bei denen die Kleinen selbst zu Forschern werden. Auf die Erwachsenen-Safari dürfen i.d.R. Kinder ab 6 Jahren.
Wenn die Kinder größer werden, gern im Auto sitzen, Steine sammeln und Sand lieben, dann ist Namibia das perfekte Ziel. Kaum ein Land vereint Weite, Ruhe und Abenteuer so harmonisch. Die Landschaft wirkt wie von einem anderen Planeten, mit den endlosen Horizonten, tiefrotem Sand und beeindruckenden Sandformationen.
Die Namib-Wüste, die älteste der Welt, ist ein riesiger Spielplatz für Entdecker. Sandelemente und Steine identifizieren, Spuren lesen, Tiere entdecken, die sich perfekt in die Landschaft einfügen – das alles macht Namibia zu einem Traumziel für kleine und große Entdeckerfamilien. Eine Düne zu erklimmen, macht Kindern unheimlichen Spaß. Der Sand lässt unter den Schuhen wie Wackelpudding nach und dabei kommt das Beste erst zum Schluss: Wenn man die Spitze einer Düne erreicht hat, heißt hinunterkullern, lachen, herumalbern. Welches Kind hat da keinen Spaß dabei? Namibia begeistert Kinder ab etwa sechs Jahren, wenn sie alt genug sind, um lange Strecken mit Neugier zu erleben.
Tansania oder Botswana sind ursprünglich, ungezähmt, besonders wild und weisen die höchsten Tierdichten Afrikas auf - perfekt, wenn die Kinder schon etwas älter sind. Da die Camps hier nicht eingezäunt sind und Wildtiere sich frei bewegen, sollten Kinder Gefahren einschätzen und Anweisungen zuverlässig befolgen können. Daher empfehlen wir diese Destinationen in der Regel ab etwa 10 bis 12 Jahren, je nach Reife und Erfahrung der Kinder.
Und nach all den Abenteuern? Ein paar Tage auf Sansibar, Mauritius oder den Seychellen sind der perfekte Abschluss: Sonne, Strand, Schnorcheln. Endlich Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten!
Abwechslung & Ideen für Familiensafaris
Eine Safari mit Kindern lebt von der Abwechslung. Gerade für junge Abenteurer ist es wichtig, dass sich spannende Aktivitäten mit freien, unverplanten Zeiten abwechseln. Denn nicht jeder Tag sollte gleich aussehen, sondern im Gegenteil: Je vielseitiger die Reise gestaltet ist, desto intensiver bleibt sie in Erinnerung.
Lassen Sie die Kinder Teil des Geschehens werden: Eine eigene Kamera oder ein Fernglas verwandeln sie in kleine Entdecker. Wenn sie selbst fotografieren dürfen, z. B. den Elefanten, der durch den Fluss watet, oder den Löwen unter dem Baum schlafend, wird die Safari zu ihrem persönlichen Abenteuer. Auch kurze Videoclips mit der Familienkamera oder dem Handy können abends gemeinsam angesehen werden, ein wunderschönes Ritual am Lagerfeuer oder auf der Veranda des Camps.
Beliebt bei Familien ist auch ein Safari-Tagebuch oder Tierbuch, in dem die Kinder festhalten, was sie schon gesehen und erlebt haben. Manche notieren Tiernamen, zeichnen Fußspuren oder kleben kleine Andenken ein. Was für eine Schatzkiste voller Erinnerungen!
Viele Lodges und Camps bieten ergänzend kinderfreundliche Aktivitäten an: vom Fährtenlesen mit einem Ranger über kleine Naturwanderungen bis hin zu Bastelstunden mit Naturmaterialien. So lernen Kinder spielerisch über Ökosysteme, Tierschutz und das Zusammenspiel von Mensch und Natur. Einige handverlesene Lodges bietet auch umfassende Kinderprogramme und –betreuung.
Ein bisschen Bewegung dazwischen kann nie schaden: Ein Ball, eine Frisbee oder ein Kartenspiel sorgen in fast jeder Lodge für Spaß zwischen den Pirschfahrten. Und wer Lust auf Kreativität hat, kann gemeinsam mit den Kindern afrikanische Tiermasken basteln oder Steine bemalen – Souvenirs mit echtem Erinnerungswert.