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Botswana Intensiv

Ein aktueller Erfahrungsbericht

Die Unterkünfte Linyanti Expeditions Camp, Khwai Leadwood und Meno a Kwena am Makgadikgadi-Nationalpark, die unsere „Botswana Intensiv“ Reise beinhaltet, waren auch Stationen meiner dreiwöchigen Erkundung des Landes (in leicht abweichender Reihenfolge). Jedes Camp bot dabei ein ganz besonderes Highlight – beginnend mit dem Linyanti Expeditions Camp.

Schon die Anreise war spektakulär: Von Kasane aus flogen wir mit einem Buschflieger über den Chobe-Nationalpark zum Linyanti Airstrip. Dort wurden wir herzlich empfangen, und kurze Zeit später tauchte am Himmel der Helikopter auf, der uns direkt zum Expeditionscamp bringen sollte. Mit dem Heli dauert der Flug etwa 10 Minuten, mit dem Auto hingegen fast drei Stunden. Das Camp liegt direkt an den Linyanti-Sümpfen, einer weitläufigen Grasebene, die während der Trockenzeit in vielen Braunschattierungen erstrahlt. Schon vom Camp aus konnten wir beeindruckende Tierbeobachtungen machen. Die sechs rustikal-authentischen Safarizelte bieten einen fantastischen Blick auf die Ebene. Unser Zelt, Nummer 1, lag in unmittelbarer Nähe eines Wasserlochs und zog dadurch nachts oft tierische Besucher an. Es ist nicht ungewöhnlich, am Morgen im Sand Spuren von Elefanten, Antilopen, Pavianen und sogar von Löwen und Leoparden direkt am Zelt zu finden.

Eine besondere Erfahrung war die Nacht in der “Star Suite”, in der wir unter freiem Himmel schliefen. In dieser Nacht waren die Löwen besonders laut und aktiv – ein unglaublich intensives Erlebnis. Die Atmosphäre im Camp war herzlich und persönlich. Besonders beeindruckend war der Empfang durch das gesamte Personal, das uns singend und tanzend begrüßte. Das Essen war köstlich, und schnell entstand eine lebhafte Kommunikation zwischen den Gästen. Das Frühstück am Lagerfeuer vermittelte dieses typische Safarifeeling. Die Pirschfahrten waren eindrucksvoll: Löwen, Leoparden, Elefanten und Giraffen waren fast immer zu sehen. Die abwechslungsreiche Fahrt durch weite Ebenen und dichte Wälder führte zu vielen unvergesslichen Momenten. Ein besonderes Erlebnis war die unerwartete Begegnung mit einer entspannten Familie afrikanischer Wildhunde am Wasserloch des benachbarten Linyanti Bush Camps. Eines der ansässigen Löwenrudel hat sich, wie wir erfuhren, in letzter Zeit auf die Jagd nach Elefanten spezialisiert, nachdem zwei Männchen aus dem Savuti-Rudel eingewandert sind, das für seine Elefantenjagd berüchtigt ist.

Nach diesen intensiven Tagen waren wir voller Vorfreude auf die Khwai-Region. Der 40-minütige Helikopterflug über die ausgetrockneten Flächen bot beeindruckende Ausblicke und zeigte uns in seiner Kargheit, wie ausgeprägt die Trockenheit zwischenzeitlich ist. Doch plötzlich tauchte vor uns das grüne Band des Khwai Rivers auf, das die Landschaft entlang des Flusses in eine paradiesische Oase verwandelt. Elefanten genossen sichtlich das kühle Wasser und ausgiebige Schlammbäder – ein deutlicher Kontrast zur trockenen Linyanti-Region. Vom Khwai Airstrip wurden wir ins wunderschöne Khwai Leadwood Camp gefahren, wo uns das Personal ebenfalls singend und tanzend empfing. Das Camp liegt direkt am Fluss, mit Antilopen und Nilpferden direkt vor der Terrasse. In der Ferne sahen wir Giraffen und Zebras. Die luxuriösen Zelte bieten alle einen traumhaften Blick aufs den Fluss und laden zum Verweilen ein. Auch hier war die Atmosphäre herzlich und persönlich. Die Tradition des gemeinsamen Essens wurde gepflegt, und das Frühstück am Buschfeuer verstärkte das Gefühl von Gemeinschaft.

Die Pirschfahrten führten uns durch die private Khwai-Konzession und in das Moremi-Wildschutzgebiet. Auch hier konnten wir regelmäßig Löwen, Leoparden, Elefanten, Antilopen, Giraffen und Zebras beobachten. Ein besonderes Highlight war der Besuch eines Hyänenbaus am Abend. Die Jungtiere feierten unbeschwert die Rückkehr ihrer Eltern und waren so neugierig, dass sie sogar an den Reifen der Safarifahrzeuge knabberten. Ein unvergessliches Erlebnis war auch die Walking Safari, die uns viele interessante Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt abseits der bekannten Tierbeobachtungen gab. Besonders aufregend wurde es, als wir nach der Wanderung zum Auto zurückkehrten und dort zwei Elefanten friedlich ihr Frühstück einnahmen – bis sie uns sahen und dann doch irritiert über diese ungewöhnlichen Besucher waren. Es war deutlich zu spüren, dass sie an Fahrzeuge gewöhnt sind, Menschen zu Fuß aber doch eher gruselig finden.

Der nächste Halt war das Meno a Kwena Camp am Boteti-Fluss – landschaftlich ein völliger Kontrast. Vom Flughafen Maun führt eine gut ausgebaute Straße fast bis zum Camp, nur die letzten 10 Minuten waren „Offroad“. Das Camp liegt auf einem Hügel oberhalb des aktuell ausgetrockneten Boteti-Flusses und versprüht eine authentische und ursprüngliche Atmosphäre. Direkt unterhalb des Camps tummelten sich Elefanten, Zebras und Antilopen am Wasserloch. Ein schwimmender Hide ermöglichte uns unvergessliche Begegnungen mit den Tieren aus nächster Nähe. Die rustikalen Zelte mit Blick auf den Fluss passten perfekt zu dem, was man als „Couchsafari“ bezeichnen könnte. Ein weiterer Höhepunkt war der Sundowner an einem Wasserloch im Flussbett, wo wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten konnten. Die Pirschfahrten unternahmen wir im etwa 45 Minuten entfernten Nationalpark, darunter eine Halb- und eine Ganztagestour. Beide brachten uns mit einem Lunch am Wasserloch erneut in die Nähe unzähliger Tiere. Der Makgadikgadi-Nationalpark und der Boteti River präsentierten sich als fast vollständig ausgetrocknet, was dazu führte, dass sich die Tiere in großer Zahl an den wenigen verbleibenden Wasserlöchern versammelten. Die beeindruckende Zebramigration ist angekommen und so weit das Auge reichte, zog sich eine endlose Herde durch das trockene Flussbett. Auch die Dichte an Elefanten, Giraffen, Antilopen und Gnus auf kleinstem Raum war hier so hoch wie nirgendwo sonst auf unserer Reise. Ein besonderes Erlebnis war der Spaziergang mit den Buschmännern, bei dem wir vieles über die traditionelle Jagd und die Heilkräfte von Pflanzen lernten. Besonders spannend war, als sie uns zeigten, wie sie Skorpione ausgraben und Feuer machen.

Diese drei Camps bieten in Kombination einen wunderbaren Querschnitt durch die unterschiedlichen Landschaften Botswanas – von der rauen Linyanti-Region über das liebliche Khwai-Gebiet bis hin zum einzigartigen Makgadikgadi-Nationalpark mit seiner beeindruckenden Zebramigration. Eine unvergessliche Reise, die Lust auf mehr Botswana macht.

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