
Auf Safari quer durch Botswana
Ramona berichtet von ihrer Hochzeitsreise durch Botswana
Ankunft in Maun und Makgadikgadi Nationalpark
Endlich! Nach unserem Flug über Addis Abeba landeten wir auf einem übersichtlich kleinen Flughafen. Dass hier überhaupt internationale Flüge landen dürfen… Die Rede ist vom International Airport Maun, der uns an diesem warmen Tag in Botswana willkommen hieß.
Wir stiegen aus dem Flugzeug und waren überrascht, dass wir noch vor der Passkontrolle direkt mit Namen auf einer Liste standen und "abgehakt" wurden. Sowas hatten wir auf unseren vielen Reisen bisher auch noch nicht erlebt, dass jeder, der aus dem Flugzeug stieg, auf diese Art persönlich begrüßt wurde. Wir erledigten die Einreiseformalitäten, holten unsere Koffer, passierten den Zoll und wurden dann von unserem netten Guide Kabelo empfangen.
Kabelo begrüßte uns mit einem kleinen Lunchpaket, das wir nach dem langen Flug dankend annahmen und sehr genossen, während wir uns zur ersten Unterkunft aufmachten: Meno a Kwena.
Im Camp wurden wir super herzlich empfangen und auch während des kompletten Aufenthalts dort sehr lieb betreut. Das Camp bietet eine tolle Feuerstelle mit Küche, wo regelmäßig gekocht und gebacken wird. Auch der kleine Pool lädt zum Verweilen ein. Von dort aus lässt es sich bequem auf das Tal blicken, wo immer wieder Tiere vorbei kommen, um etwas zu trinken.
Wir nahmen an einer ganztägigen Wildbeobachtungsfahrt im Makgadikgadi Nationalpark sowie an einem Bushmen Walk teil. Da wir die einzigen Gäste im Camp waren, hatten wir das Glück einer Privatsafari und Kabelo war ganz darauf bedacht, uns individuell in das Reich der Tiere zu entführen. Den Bushmen Walk kann ich nur jedem empfehlen! Dieser fand am Abend statt, war sehr kurzweilig und lustig gestaltet. Wir erfuhren mehr über diverse Pflanzen, das Erlegen von Tieren und wie die San Feuer machen. Zu guter Letzt wurde noch für uns getanzt und gesungen, bevor wir zurück ins Camp gingen. Unser Aufenthalt im Meno aKwena Camp neigte sich dem Ende und wir erhielten ein privates romantisches Dinner auf unserer Zeltterrasse aufgrund unserer Flitterwochen.
Mit dem Buschflieger in die Kalahari
Um die Mittagszeit flogen wir mit einem kleinen Buschflieger weiter in die Kalahari – nach Dinaka. Es war unser erster Flug mit einer solch kleinen Maschine – ein richtiger Buschflieger, wie man so schön sagt.
In Dinaka angekommen wurden wir vom kompletten Team mit einem tollen Ständchen begrüßt und willkommen geheißen. Wir bezogen unser Zimmer und brachen dann schon bald zur Pirschfahrt auf. Besonders toll war, dass wir die Safari sogar im Camp selbst starteten, da einige Zelte von Löwen "besetzt" wurden: Sie lagen auf der Terrasse im Schatten und genossen ihr Dasein.
Dann ging es weiter ins Gelände und unser Guide Gabby brachte uns die Kalahari näher. Wir entdeckten diverse Antilopenarten, kleinere Tiere, Zebras sowie einen Leoparden.
Die nächste Pirschfahrt folgte am nächsten Morgen. Nach einem tollen Buschfrühstück am Lagerfeuer ging es auf die Pirsch. Wir hatten Glück: wir fanden u.a. weitere Löwen, sogar mit zwei halbjährigen Babys sowie eine Gruppe Nashörner. Nach der erfolgreichen Safari besuchten wir noch den Hide, an dessen Wasserloch sich zahlreiche Antilopen und Zebras tummelten.
Hyänen und Büffel im Okavango Delta
Abreisetag. Wir starteten zu einem letzten Gamedrive in der Kalahari, bevor wir uns auf unseren Flug in Richtung Okavango Delta begaben. Unser nächstes Camp, Shinde Footsteps, beherbergte uns nur eine Nacht und wir beschlossen, alles zu sehen, was es so zu sehen gab. Nachdem ein beheimateter Elefant neben unserem Zelt gemächlich seine Runden zog, machten wir uns auf zur Pirschfahrt. Unser Guide war sehr erfahren und gab sich alle Mühe, uns neben Antilopen, Giraffen, Flusspferden, Krokodilen und Elefanten auch zu Löwen inkl. deren drei Babys zu führen. Zum Abschluss des Tages gab es einen Sundowner-Drink einige Meter von einer großen Büffelherde mit mehreren hundert Büffeln entfernt.
Nach nur einer Nacht im Camp mussten wir schon wieder Abschied nehmen. Bevor wir jedoch die Fahrt zur nächsten Unterkunft antraten, machten wir uns noch auf zu einem Hyänenbau. Dort erwarteten uns Hyänen-Kinder und (mein persönliches Highlight) Hyänen-Babys, die süßer nicht hätten sein können und neugierig an unserem Safarifahrzeug schnupperten.
Per Boot ins Okavango Delta
Wir erreichten nach einer rund 2-stündigen Bootstour unsere nächste Unterkunft: Okuti. Die Bootsfahrt war atemberaubend! Die Region vom Wasser aus zu erkunden ist wirklich empfehlenswert! Wir sahen Hippos, Krokodile und auch Elefanten, die im Wasser umher spazierten. Dazu natürlich einige Vögel und die wunderschöne Natur drum herum.
Im Camp angekommen, wurden wir wieder herzlich mit einem Ständchen des Personals begrüßt. Nach unserer Safari am Nachmittag machten wir uns kurz frisch und machten es uns zusammen mit unserem Guide Bonno am Feuer bequem. Zur Abendessenszeit kam dann das gesamte Personal zusammen und begann zu singen. Aus dem Ständchen wurde ein kleines Konzert aus verschiedenen Liedern und Solo-Tanzeinlagen, bevor die Küchenchefin und der Manager uns zu unserem Tisch entführten. Wir wurden vom singenden Personal begleitet und fanden einen einsam gelegenen Tisch vor. Da wir die einzigen Gäste im Camp waren, erhielten wir ein persönliches Dinner zu zweit. Wir genossen den Abend und die tolle Atmosphäre.
Ein besonderes Highlight war die Bootstour am nächsten Tag, bei der uns Bonno einiges über die Wassertiere und vor allem auch die Wasserpflanzen erklärte. Dabei erzählte er, wozu Wasserlilien in seiner Kultur verwendet werden und wie Elefanten diese am liebsten essen. Auf unserem Weg trafen wir mehrere Hippos und Elefanten, die unseren Weg durch das Wasser kreuzten. Das war wirklich ein einzigartiges Erlebnis.
Weiter ging's ins Moremi Wildschutzgebiet
Nach dem Lunch brachen wir dann zum Airstrip auf und verabschiedeten uns von Okuti. Nach kurzer Zeit kamen wir in Khwai Lediba an, bezogen unser Zimmer und machten uns auf zum Gamedrive. Wir fuhren ins Moremi Reservat und trafen direkt Wildhunde an. Wir verfolgten diese ein bisschen, bevor wir schließlich weitere Tiere suchten. Unter anderem fanden wir Löwen, Zebras, Gnus, Büffel, Warzenschweine, diverse Antilopen sowie einige Vögel.
Nach so viel Safari genossen wir am nächsten Tag unseren Nachmittag entspannt am Pool und hatten dort tolle Sichtungen, denn aus sicherer Entfernung konnten wir im kühlen Nass Hippos, Büffel und Elefanten beobachten.
Mit dem Helikopter ins Linyanti Gebiet
Nach zwei spannenden Tagen ging es für uns weiter. Am Airstrip unserer nächsten Unterkunft angekommen staunten wir nicht schlecht, als uns anstelle eines Safari-Jeeps ein Helikopter erwartete! So flogen wir also vom Airstrip zum Linyanti Expeditions Camp, was ein wirklich atemberaubendes Erlebnis war! Die Region von oben zu sehen und über den Tieren hinwegzufliegen war unbeschreiblich schön.
Im Camp angekommen freuten wir uns schon darauf, unsere Nächte unter freiem Sternenhimmel zu verbringen – in der am Zimmer angrenzenden Star Suite. Leider blieb uns dieses Erlebnis verwehrt, da es in beiden Nächten regnete – in der zweiten Nacht hatten wir sogar sehr starke Gewitter.
So blieben wir im Trockenen und nutzten jedoch unsere Zeit, um an den tollen Wildbeobachtungsaktivitäten teilzunehmen. Witness, unser Guide für die Zeit in Linyanti, war sehr erfahren und wusste auf jede Frage eine Antwort. Er führte uns zu den Löwen, die gerade mehrere Junge hatten. Es war so schön zu sehen, wie die Kleinen miteinander und auch mit Mama und Papa spielten. Sie tummelten sich, sodass wir fast nicht weiter fahren wollten… Dennoch machten wir uns auf und suchten nach weiteren Tieren.
Während unseres Aufenthalts sahen wir einige Elefanten mit Babys, Zebras, diverse Antilopenarten, Büffel, Giraffen uvm.
Wir werden es nie vergessen, wie wir am ersten Abend beim Abendessen saßen und auf einmal das Löwenbrüllen immer näher kam… Es hieß zu uns, der Löwe sei hinter der Küche und wir waren schon ganz nervös, da wir ja nur eine Zeltwand vom Löwen getrennt waren. Doch er machte kehrt und wir konnten unser Abendessen beruhigt weiter zu uns nehmen.
Am zweiten Abend hatten wir vor, den Abend-Drive etwas auszuweiten und noch eine Nachtfahrt daraus zu machen. Unglücklicherweise wurden wir von einem sehr starken Gewitter eingeholt, sodass aus der Nachtfahrt nichts wurde. Wir waren froh, als wir im Camp waren und es war fantastisch zu sehen, wie die Blitze den schwarzen Nachthimmel hell erleuchteten! Es war eine Stimmung, die ich so in Afrika noch nie erlebt hatte: zwischen Bedenken, ob das Zelt dem Gewitter überhaupt standhält und der Gewissheit, dass es den Tieren so gut gehen würde, weil es endlich Regen gab…
Bootsfahrt im Chobe Nationalpark
Nach einer kurzen Nacht fuhren wir zum Airstrip, der gut 3 Stunden vom Camp entfernt liegt. Wir landeten in Kasane und erhielten unseren Transfer zur letzten Safari-Unterkunft: Chobe Bakwena Eco Lodge. Die Lodge gleicht einer Oase und ist rundum von Bäumen und Büschen umgeben. Man fühlt sich wie in einem kleinen Urwald, in den sich auch das eine oder andere Tier verirrt. Wir nutzten die Zeit des Ankunftstages und fuhren direkt von der Lodge aus mit einem Boot gemütlich bis zum Vierländereck (Botswana, Namibia, Simbabwe und Sambia).
Wenn man in der Nähe des Chobe Nationalparks nächtigt, ist es ein Muss, diesen ebenfalls zu besuchen! Wir hatten wieder das Glück, Löwen und Elefanten mit ihren Jungen zu sehen.
Spektakulär wurde es, als zwei Elefanten-Familien an einem Wasserloch aufeinander trafen und die eine Familie die andere vertrieb.
Ein weiteres Highlight war unsere Bootssafari durch den Chobe. Wir sahen neben Hippos, Kokodilen, diversen wunderschönen Vögeln auch einige Tiere an Land, wie Büffel, Affen und Antilopen.
Victoria Wasserfälle - ein Highlight auch in der Trockenzeit
Unsere letzte Etappe waren die Victoria Falls. Mit einem Fahrzeugtransfer fuhren wir über die Grenze nach Simbabwe und erreichten nach rund 1,5 Stunden die Stadt Victoria Falls. Unsere Unterkunft, die Batonka Guest Lodge, liegt ruhig gelegen in einer Seitenstraße und bot für uns den optimalen Ort, um diese Reise ausklingen zu lassen. Wir nutzten bereits den 1. Tag, um uns zu Fuß etwas im Ort umzusehen, bevor wir uns an den Pool legten und noch etwas die Zeit genossen.
Am nächsten Tag gingen wir zu Fuß zu den berühmten Wasserfällen. Wir beschlossen, an dem Rundweg durch den „Rain Forest“ von Plattform zu Plattform zu wandern. Was wir dabei nicht bedachten: irgendwann war der Regenwald zu Ende und wir waren der prallen Sonne ausgesetzt, weshalb wir nicht alle der 16 Aussichtspunkte besuchten.
Nach der tollen Wanderung kehrten wir in das Café am Eingang zurück und genehmigten uns noch ein kühles Getränk, bevor wir mit dem Taxi zurück zu unserer Unterkunft fuhren und unsere Reise gemütlich bei einem Glas Wein ausklingen ließen.
Jede Reise geht einmal zu Ende...
Unser Rückflug erfolgte am nächsten Tag vom Flughafen Victoria Falls aus – mit im Gepäck: tolle Erfahrungen, einzigartige Bilder und eine unvergessliche Zeit in Botswana!