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Liane & Michael Merbeck auf Botswana Selbstfahrer-Lodgereise

Route: Maun, Botswana - Makgadikgadi: Meno a Kwena - Okavango Delta, Khwai Region: Khwai Leadwood - Okavango Delta: Helikopter Safari - Savuti/Linyanti: Linyanti Expeditions - Livingstone, Sambia

Staub, Hitze, gleißendes Licht und eine Menge Nerven erwartet die Reisenden bei einer Selbstfahrerreise durch Botswanas Norden, besonders in der heißen Zeit zwischen Oktober und November. Seit langer Zeit unternehmen wir mal wieder eine Moremi/Chobe-Durchquerung, und eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel für eine sorgenfreie Reise, egal, ob mit einem eigenen Fahrzeug, wie in unserem Fall, oder mit einem gemieteten Fahrzeug. Bei einem gemieteten Fahrzeug sollten zwei Stunden zum Testen der Gerätschaft eingeplant werden.
Neben den für uns schon selbstverständlichen Parametern, wie Öl, Wasser, Diesel, Batterie und Kühlschrank (nichts Schlimmeres als bei 34 -40 Grad warme Getränke), ist Trinkwasser und kleiner Proviant (auch wenn man von Lodge zu Lodge reist) wichtig, um gut und sicher durch die Nationalparks zu kommen.

Luftdruck nicht vergessen (Kompressor oder Luftpumpe sollte mit an Bord sein), denn der sollte sich je nach Bodenbeschaffenheit (Teer, Schotter, Sand oder Schlammpiste) ändern.
Es ist wichtig, den Luftdruck bei Tiefsand zu senken, um das Profil des Reifens zu vergrößern. Auch verschiedene Wagenheber sollten dabei sein (High-Lift Jack und hydaulischer Wagenheber), um je nach Situation einsatzbereit zu sein. Obwohl wir diesmal in der absoluten Trockenzeit (Ende Oktober/November) unterwegs sind und von Lodge zu Lodge fahren, nehmen wir uns Zeit für die Vorbereitung. Gerne starte ich im Meno a Kwena (Makgadikgadi N.P./am Boteti Fluss) und habe tatkräftige Unterstützung durch die San-Bushmänner!
Auch im Meno a Kwena gibt es Einiges zu tun. Die Küche muss vor einem Honigdachs verteidigt werden, der fast jede Nacht einbricht.
Dazu wird ein spezieller Draht um die Küche gespannt und in den Boden eingelassen, um den Eindringling daran zu hindern den Proviant der Gäste zu plündern. Heute ist Pizza Tag und aus Erfahrung weiß ich, die ist gut!

Ein Löwenrudel von fünf Junglöwen hat sich in der Nähe angesiedelt und versprach noch eine spannende Löwenjagd mit unerwartetem Ausgang für das Zebra.

Maun - Okavango Delta (Khwai Region, Khawi Leadwood Camp)
Die Route ist ca. 220km lang.
Bodenbeschaffenheit: Teer, Schotter und leichter Tiefsand.


Vom Meno a Kwena bis Maun ist alles geteert. Erst ca. 30km nach Maun beginnt ein Schotter-Sandgemisch. 
Wir haben uns bei der Strecke für die Mopaneroute durch das Moremi Wildschutzgebiet entschieden, da die Strecke zu der Zeit nicht von Elefanten benutzt wird, diese kürzer ist und angenehmer zu fahren ist als die längere Strecke über Mababe. Außerdem, mit etwas Glück, können wir hier weitere Wildbeobachtungen machen.
Im Khwai Leadwood genießen wir die Aussicht und den Pool mit Blick auf die Elefanten. Ein tolles Camp direkt am Fluss gelegen von wo aus Wildbeobachtungsfahrten und Bootsausflüge unternommen werden kann.
Neben dem Khwai Leadwood liegt das neu eröffnete Khwai Lediba, was dem Khwai Leadwood in keinster Weise nachsteht.

Um tief ins Okavango Delta zu gelangen ist ein Buschflieger oder Helikopter notwendig. Wir entscheiden uns für den Helikopter, da dieser direkt neben den Camps landen kann und die Fahrten vom Airstrip zum Camp entfallen. Manchmal sehr praktisch, besonders wenn man, wie wir, mehrere Camps hintereinander besucht und nur einen Tag vor Ort ist.

Ein Helikopterflug um diese Jahreszeit (Oktober) zeigt die unterschiedlichen Facetten des Okavango Deltas. Sehr trockene bis sehr feuchte Abschnitte die sich ständig abwechseln. Ein Helikopter fliegt zudem niedriger und es ist möglich, bereits dabei sehr gut Tiere zu entdecken und beobachten.

Die nächsten drei Tage verbringen wir in zwei neuen Lodges, um diese näher kennenzulernen.
Zuerst ins Mokolwane, ein schönes und klassisches Camp, wo wir vom Zelt aus bequem Couchsafari erleben können.

Das neue Camp von Natural Selection liegt am Rande einer Lagune im südl. Teil des Okavango Deltas.
Es bot eine Vielzahl von Tierarten. Bis zu neun verschiedene Spezies konnten wir auf einer Ebene zählen. Dazu gehörten Kuhantilopen, Giraffen, Gnus, Zebras, Schakale, Elefanten, Impalas, Büffel und Kudus. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Vogelarten, die sich direkt vor dem Camp aufhalten.

Am nächsten Tag holt uns der Helikopter wieder ab und bringt uns in den obersten Norden des Okavango Deltas, nach North Island.

Wie üblich fuhren wir am Nachmittag auf Game Drive, wo wir eine Vielzahl von afrikanischem Großwild beobachten konnten.
Ein außergewöhnlicher Umstand kam auf, als ein Pack von 19 Wildhunden auf ein paar Warzenschweine trafen! Es kam zu einem interessanten Stelldichein am Warzenschweinbau. Gut gesichert und mit dem Rücken zum Bau konnte sich das Warzenschwein verteidigen. Im Gegensatz zu einem Kollegen, der bei dem Versuch, zum Bau zu gelangen, abgefangen wurde.

Der Helikopter bringt uns früh am Folgetag wieder zurück zur Khwai Region, wo wir unser Fahrzeug geparkt haben.
Heute steht eine lange und harte Fahrt vor uns. Von Khwai Village bis zum Linyanti Expedition Camp im Nordwesten des Chobe Nationalpark.
Dabei rechne ich mit erheblichen Tiefsandproblemen, nicht nur aufgrund des Tiefsandes, sondern besonders dessen Temperatur. Das Thermometer zeigt über 40 Grad an, als wir uns auf der Sandridge von Savuti nach Linyanti festgefahren haben. Das technische Herausbuddeln mit Luftablassen der Reifen, Sandbleche und Unterfütterung mit Material ist das Eine. Kreislauf, Herzrasen und Dehydrierung, trotz reichlich Wasserzufuhr, ist das Andere. Nach kanpp zwei Stunden hatten wir uns befreit und die Fahrt konnte weitergehen, in Low Gear, 3.-4. Gang und nie an Schwung verlieren, bis wir beim Linyanti sind! Die anstrengende Fahrt hatte sich dann gelohnt, als wir Zebras, Elefanten und viele weitere Spezies beim Grasen auf den weiten Ebenen des Linyanti beobachten dürfen.


Fahrzeit: 8 Stunden
Strecke: ca. 160km, Schotter, Sand, Tiefsand

Die Linyanti Region besticht nach meiner Meinung durch ihre ruhige Ausstrahlung und weitläufige Sanftheit. Bis zu acht Spezies konnten wir auf einmal beobachten, dazu noch Sable- und Roan-Antilopen im Busch.
Zahlreiche Elefantenherden mit Jungtieren halten sich hier um diese Jahrezeit auf und die unterschiedlichsten Vogelarten lassen sich hier beobachten.
Das rustikale Linyanti Expedition Camp bietet eine fantastische Aussicht auf die weiten Ebenen bis hin nach Namibia. Was gibt es Schöneres als beim Mittagessen vorbeiziehende Elefanten- und Büffelherden zu beobachten?!

Am Folgetag besuchen wir neben dem rustikalen und mobilen Linyanti Expedition Camp noch das nur 10km entfernte Linyanti Bush Camp und Linyanti Ebony.

Das Beste an allen drei Camps ist der Ausblick und die Tierbeobachtungen dierkt vom Zelt aus. Neben den Büffel- und Elefantenherden befinden sich auch Wasserböcke, Pukus, Impalas und eine Menge Vögel auf den Ebenen. Honigdachs und Hyäne sind in der Dämmerung durchs Camp gelaufen! Definitiv ein top Couchsafari-Platz.

Die beiden Nächte, die wir dort verbrachten gingen schnell vorbei. Am letzten Abend überraschte man uns noch mit einem Privat Dinner an unserem eigenen Zelt und wir übernachteten im Sleep Out direkt unter dem Sternenhimmel. Das Sleep Out im Linyanti Expeditions ist eine Besonderheit des Camps. Auf bequemen Matratzen, überspannt mit einem Moskitonetz, übernachtet der Gast direkt unter freiem Sternenhimmel. Das Sleep-Out ist direkt mit dem eigenen Zelt verbunden und somit kann sich der Gast bei Bedarf auch wieder in sein Zelt mit allen Annehmlichkeiten zurückziehen.
Ich fragte mich nur, wie der Honigdachs und die Hyäne das Ganze finden!

Es geht auf die letzte Etappe nach Livingstone, Sambia.
Anfänglich Tiefsand mit leichten Schlamm-Durchfahrten, da es in der Vornacht zum ersten Mal geregnet hat.
Wir entschieden uns für die nördliche Route, da diese vor einiger Zeit ab Parakarangu ausgebaut wurde und ab Kachikau bereits asphaltiert ist. Die Fahrt durch den Chobe ist zwar etwas kürzer, würde aber aufgrund der langen Tiefsandstrecke wesentlich länger dauern. Außerdem hatte ich noch genug von vor zwei Tagen. Weiterhin würde der Tiefsand nochmal viel Diesel benötigen und ich wollte die Tank-Reserve nicht zu sehr strapazieren.

Ein paar Wildhunde tummelten sich freundlicherweise auf der Strecke, was den Abschied natürlich erschwerte.
Eine kleine Schikane ist natürlich die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug nach Sambia. Mindestens sechs behördliche Stellen müssen an der Grenze gemeistert werden und das dauert! Diese sind Immigration, Versicherung, Bridge-Fee, Road-Levy, Interpol und Zoll.
Gästen empfehlen wir, das Fahrzeug in Kasane abzugeben oder ggf. einen Tagesausflug zu machen. Der Übergang mit dem eigenen Fahrzeug ist nach Simbabwe etwas leichter, doch übernimmt meine Frau am Folgetag eine Gruppe in Lusaka und deshalb wurde es diesmal Livingstone.

Fast zwei Stunden dauerte der Grenzübergang ... aber die Ankunft im Thorntree und das Mittagessen auf dem Boot entschädigte für alles.

Strecke: ca. 220km
Beschaffenheit: Tiefsand, Schlamm, Schotter, Asphalt

Ich hingegen fuhr am nächsten Tag zurück zum Meno a Kwena, wo mich noch ein paar Wildschutzprojekte erwarteten. Die Fahrt dauert ca. 8 Stunden via Nata und ist ausschließlich Aspahlt. Je nach Region begleiten einem neben Kühe und Ziegen auch ein paar Elefanten und Zebras entlang der Strecke.

Im Meno angekommen ging es erst einmal um die Mitfinanzierung zweier Wasserlöscher für die Zebras und Elefanten die Abendsonne Afrika übernehmen wird. Mittlerweile sind daraus drei Wasserlöcher mit Solarantrieb geworden. Die anhaltende Dürre macht den Tieren zu schaffen. Wir befinden uns derzeitig wieder in einer Trockenperiode und laut einheimischer Prognose wird diese noch ein paar Jahre andauern. Zum Glück hat es nach meiner Abreise kräftig geregnet, damit das Gras nun wieder wachsen kann.

Dear all, today I had the pleasure to help the Hippos in the Boteti River.
Abendsonne Afrika donated also some money to help the Hippos to get through the drought.
David Doughmore came up with the project and collected money to buy hay from Kasane.
I had the honour to help and feed the Hippos this morning on the 28th of October 2023. I was happy to see that the Hippos accepted their donation but also sad to see them in their present status. If it doesn't rain soon it will even get tougher for them. Their present positioning remeinded me a little bit about the Hippos in the Ruaha N.P. Tanzania. We will continue with the project and hope for the best. Prices for hay has doubled by now because everbody is desperate.
Feel free to donate! We make sure it gets where it should go to.
Pls. follow the link and help the Hippos in the Boteti:

https://gofund.me/5516516b

Oh by the way if someone argues lets nature takes it course, pls allow me to say that we should remove fences so Nature can do.

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