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REISEBERICHT ZU UNSERER NAMIBIA REISE

REISEN IN CORONA-ZEITEN

Nie hatten wir Zweifel an unserer Reise nach Namibia und wir sollten sowas von Recht behalten. Wir möchten ganz viele Menschen ermutigen auch nach Afrika zu reisen, den Zauber Afrikas zu erleben und den Menschen die vom Tourismus in Afrika leben in diesen schwierigen Zeiten ein wenig Hoffnung zu geben.

Namibia hielt für uns einige unserer bisher schönsten Reiseerlebnisse bereit, von wunderbaren Menschen, der Fazination der Namib Wüste, über den Scharm Swakopmunds,dem Tierparadies Etosha und der atemberaubenden Landschaft am Waterberg.

Wir, meine Frau und ich, bereisen das südliche Afrika bereits seit vielen Jahren. Meine erste Reise führte mich 1996 ans Kap nach Südafrika und so konnte ich als Afrikareisender meiner Frau 2006 den Zauber Afrikas näher bringen. Doch diese Reise sollte etwas Besonderes für uns werden. 

Nachdem wir im Oktober enttäuscht zur Kenntnis genommen hatten, dass deutsche Touristen in Südafrika nicht einreisen durften, vergeudeten wir keine Sekunde um mit Abendsonne Afrika unsere Reise nach Namibia zu planen. Die Reise stand in weniger als 2 Wochen und so konnten wir es kaum erwarten in den Flieger nach Windhoek zu steigen.

Schon in der ersten Unterkunft der We Kebi Safari Lodge fühlten wir uns nicht als Gäste, sondern als Freunde, die hoffentlich bald wiederkommen (wir planen schon für nächstes Jahr).

Nach einer Reifenpanne auf dem Hinweg erhielten wir von unserem Gastgeber Matthew einen Ersatzreifen für unsere Tour am nächsten Tag zur Sossusvlei und zum Death Vlei. In der Zwischenzeit ließ Matthew den defekten Reifen für uns kostenlos reparieren, so ist namibianische Gastfreundschaft. Umgeben von der afrikanischen Tierwelt konnten wir uns auf der Lodge herrlich an die sonnigen Tage in Namibia gewöhnen. Zebras, Impalas, Nashörner und Giraffen begrüßten uns auf unserer Terrasse, was für ein wundervolles Gefühl von Freiheit.

Matthew bestand darauf, dass wir am nächsten Abend unbedingt in seiner neuen Lodge The Desert Hill übernachten sollten, da wir von dort aus einen kürzeren Weg in die Namib hätten und der Blick von der Terrasse unglaublich wäre, wie recht er doch hatte.

In der Namib Wüste hatten wir das Gefühl auf einem verlassenen Planeten zu sein, so wenige Menschen haben wir dort gesehen. Death Vlei und Sossusvlei wirkten so unreal und mystisch, echtes Gänsehautfeeling, nur Springbock und Oryx Antilope waren anwesend, ein absolutes Paradies für Fotografen.

Unseren schönsten Sternenhimmel erlebten wir in der The Desert Grace Lodge, irgendwann hörten wir auf die Sternschnuppen zu zählen, da wir keine Wünsche mehr offen hatten, danke dafür Namibia. Auf einer nächtlichen Skorpion Tour erhielten wir die Chance die Spinnentiere im Schwarzlicht auf ihrem nächtlichen Beutezug zu begleiten, nicht jedermanns Sache, aber meine Frau hat sich getraut und nichts bereut.

Der Weg durch den Kuiseb Canyon nach Swakopmund erinnerte uns an eine Reise auf dem Mond. Hier verbrachten Henno Martin und Hermann Korn während des zweiten Weltkrieges zweieinhalb Jahre um einer Internierung durch die Briten zu entgehen. Seine Erlebnisse schildert Henno Martin in seinem Buch Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste.

Swakopmund erwartete uns bereits mit milden Temperaturen. Wer dachte Mallorca ist die südlichste deutsche Enklave, den müssen wir enttäuschen, vom deutschen Brauhaus mit Roland Kaiser, über Schwarzwälder Kirschtorte bis zum deutschen Buchhandel ist alles vorhanden und man spricht ein akzentfreies Deutsch. Im Swakopmund Guesthouse fanden wir eine echte wohlfühl Oase.
Ein absolutes Highlight während unserer Zeit in Swakopmund war die Living Desert Tour mit Chris Nel.

Selten haben wir so viel gelacht, gelernt und gestaunt. Nie zuvor haben wir solch einen Einblick in ein so sensibles Ökosystem erhalten und auch die kleinen Dinge des Lebens bewundert.

Am nächsten Tag ging es in Walvis Bay aufs Meer. Als zusätzlichen Gäste lernten wir Bobby den Seebär und Penny den Pelikan kennen. Delfine und Mondfische kreuzten auch unseren Bug.

Auf unserer Weiterreise am Brandberg vorbei fotografierte ich eine Szene die mich sehr nachdenklich und traurig machte. An den Ständen der Mineralhändler war weit und breit niemand zu sehen, außer einer selbst gebastelten Puppe. Hier lohnt es sich für die Händler schon lange nicht mehr vor Ort auf Touristen zu warten und das auf einer der Hauptrouten durch Namibia.

So waren wir dann auch die einzigsten Gäste in der Vingerklip Lodge und wurden herzlich begrüßt. Wir nannten den Pool unser eigen und erhielten jede Menge Insider Wandertips, von den Wüstenelefanten bis zu einer Felsen Python am Wasserloch. In der Vingerklip Lodge konnten wir noch einmal richtig Energie für die nächsten 12 Tage tanken und mussten auf nichts verzichten. Einer meiner Höhepunkte als ambitionierter Tierfotograf sollte nun folgen, der Etosha Nationalpark, immer auf der Suche nach dem außergewöhnlichen Moment. Wir starteten unser Reise durch den Park im Dolomite Camp und erhielten prompt ein Upgrade mit Pool auf der Terrasse, was für ein Ausblick in Badehose.

Nachdem wir in 2013 nur wenige Löwen in Etosha gesichtet hatten, glaubten wir auch dieses Mal nicht wirklich an unser Glück, ist ja schließlich kein Zoo. Am Ende zählten wir insgesamt 71 Löwensichtungen von weit, bis nah, große Rudel, kleine Rudel und viele mehr.

An einem Wasserloch konnten wir beobachten, wie ein mächtiger Elefanten Bulle ein Rudel von seinem Badeplatz verjagte und es dabei wirklich ernst meinte. Wo anders hatten 14 Löwen am Wasserloch Beute gemacht und blieben dort die nächsten 3 Tage.

Glücklicherweise hatten wir in Okaukuejo ein Waterhole Chalet und ersparten uns so den Weg zum nächtlich beleuchteten Wasserloch. Wir hatten alles direkt vor der Haustür. Elefanten, Giraffen und Nashörner kamen zum Sonnenuntergang ans Wasserloch, magische Momente. Leider trauten sich die Löwen in Okaukuejo nur ans Wasserloch sobald die Sonne am Horizont verschwunden war.

In Halali wartete dann unser nächstes Highlight auf uns. Unvermittelt entdeckten wir eine Leopardin im Schatten einer Akazie. Wer schon einmal in Afrikas Wildnis unterwegs war, weiß wieviel Glück man dafür benötigt und dieses Glück dauerte 30 Minute ohne einen anderen Besucher weit und breit. Meine Kamera lief dabei heiß und die Speicherkarte füllte sich zusehends.

Dann wurde es auch der Leopardin zu heiß und sie verschwand in einem Erdloch, how lucky we are!
Namutoni schließlich bescherte uns einen dramatischen Himmel mit Gewitter über der Etosha Pfanne und die Tieren spürten, dass der langersehnte Regen kommt und das Land in eine grüne Oase verwandelt. 

Etosha verzauberte uns mit seiner unglaublichen Weite und Einsamkeit. Man fühlte sich wie in einer verschworenen Gemeinschaft mit den wenigen Menschen die zur Zeit dieses wunderbare Land bereisen.

Wir ließen Etosha hinter uns und setzten unsere Reise in Richtung Waterberg fort. Auch in der Waterberg Plateau Lodge fühlten wir uns mehr als Freunde und wiedermal gab es ein Upgrade mit Pool/Eis Tonne auf der Terrasse. Aus unserer von uns getauften Eis Tonne hatten wir einen fantastischen Blick bis in die weit entfernte Kalahari, unglaublich wie weit man auf den unendlichen Horizont von dort aus blicken konnte. Aber es wartete ein weiteres Highlight auf uns, Rhino Tracking mit Guide, nach 2 Stunden Wanderung im Kalahari Buschland mit unzähligen Informationen zur Natur und Tierwelt, standen wir ca. 25 Meter vor den sanften Urzeitriesen entfernt, welch bewegender Moment auf dieser Reise. Es ist uns unbegreiflich warum Menschen diese fantastischen Tiere für ihr Horn abschlachten.

Auch der Waterberg wird uns wiedersehen, ein fantastischer Platz auf unserem Planeten.

Zum Abschluss ging es auf die Etango Ranch bei Windhoek. Auch hier lernten wir was namibianische Gastfreundschaft bedeutet und verbrachten einen wundervollen Abend mit unseren Gastgebern.