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Safari-Erlebnisse

im Ländereck Botswana, Südafrika und Simbabwe

Auf unserer Kalahari Tour in 2021 mit Liane hörten wir zum ersten Mal vom Mapungubwe Nationalpark und dem Mashatu Game Reserve, so wie das halt so ist, wenn man abends am Lagerfeuer den Tag Revue passieren lässt und sich über Gott und die Welt austauscht und über Reisen erzählt. Unser Interesse war geweckt und da nach dem Urlaub vor dem Urlaub ist, begannen wir mit der ersten Grobplanung. Die fertige Selbstfahrerreise stellte uns Abendsonne Afrika zusammen und die Vorfreude war groß. Da Reisen in Pandemie-Zeiten auch etwas herausfordernd ist, mussten wir zwangsweise noch etwas umplanen, da der nächstgelegene Grenzübergang, der einen kurzen Transfer zwischen dem Mashatu Game Reserve in Botswana und dem Mapungubwe Nationalpark in Südafrika ermöglicht, geschlossen war. Auch die Flugverbindung zwischen Johannesburg und Polokwane erwies sich als wenig zuverlässig. Das konnte uns aber nicht von unseren Plänen abbringen und so nahmen wir kurzerhand einen Mietwagen ab Flughafen Johannesburg und fuhren direkt nach Ankunft Richtung Grenzübergang Martins Drift/Groblersburg. Etwas erschöpft aber glücklich fühlten wir uns in der Weltevrede Lodge gut und herzlich aufgenommen und als wir noch mit einem tollen Abendessen verwöhnt wurden, war der Urlaubsstart perfekt.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf und waren nach wenigen Kilometern Fahrt um kurz nach 6 Uhr an der Grenze. Dank der detaillierten Beschreibung von Abendsonne Afrika fanden wir uns schnell zurecht und benötigten insgesamt ca. eine Stunde für die Ausreise aus Südafrika und die Einreise in Botswana. Auf dem Weg zum Treffpunkt in Mathatane machten wir einen kurzen Stop in Bobonong, um etwas Pula am Automaten abzuheben. Die Straße ist durchgehend asphaltiert und bis auf wenige Schlaglöcher gut zu befahren. Schließlich trafen wir zeitgleich mit dem Shuttle aus dem Mashatu Camp am Treffpunkt ein und da wir die einzigen Gäste waren, konnten wir nach Entrichtung der Parkplatzgebühr sofort weiter fahren. Unser nächstes Ziel war das Limpopo Valley Airfield (LVA), wo die Check-In Formalitäten incl. Fiebermessen durchgeführt wurden. Am LVA ist inzwischen sogar die Einreise nach Botswana möglich, d.h. die Region ist auch per Flugzeug aus Südafrika erreichbar. Danach ging es endlich ins Mashatu Tented Camp. Auf der Fahrt bekamen wir bereits die ersten Giraffen und Elefanten zu sehen und eine Tüpfelhyäne beobachtete uns neugierig
durchs Gebüsch.

Mashatu Tented Camp

Tuli Circle / Botswana

Im Camp fühlten wir uns sofort wohl und nach dem High-Tea ging es mit unserem Guide Richard zum ersten Game Drive. Wir waren die einzigen Gäste im Camp und wurden entsprechend umsorgt.

Es war sehr trocken und in den Flußbetten gab es nur wenige Pools, die noch Wasser hatten. An einem dieser Pools lümmelten fünf Hyänen herum, einer von ihnen fehlte ein Ohr, was ihr einen sehr verwegenen Ausdruck verlieh. Dann entdecken wir einen Leoparden auf einem Baum. Richard erzählte uns, dass das Tier ca. 9 Monate alt ist und noch vom Jagderfolg der Mutter abhängig ist.

Diese rief ihren Junior gerade und tatsächlich kletterte der Leopard vom Baum und wir konnten ihm bis zu seiner Mutter folgen. Richard kennt die Tiere und erzählt uns die Geschichte der zierlichen Leopardin, die von ihrem halbwüchsigen Sprössling bereits deutlich überragt wird. Die Mutter wuchs mit zwei Brüdern auf und brach sich im Heranwachsen ein Bein. Die Guides dachten, sie würde das nicht überleben, aber irgendwie hat sie es doch geschafft. Das brachte ihr den Namen „the limping one“ - die Hinkende ein. Trotz der langen Anreise waren wir hellwach und genossen die ausgiebige Beobachtung der beiden Leoparden.

Nach dem üblichen Sundowner im Busch und einem wunderbaren Abendessen im Camp wurden wir in unser Zelt gebracht und fragten uns – was soll jetzt noch kommen, wenn der erste Tag bereits ein Highlight war? Die Antwort bekamen wir in den folgenden Tagen.

Schon am nächsten Nachmittag konnten wir zwei Gepardinnen beobachten, die eine Gruppe Impalas interessiert verfolgten. Wir fuhren weiter und trafen auf eine Löwin, die genüsslich an den Überresten eines Gnus knabberte, die Geier und Schakale im Hintergrund lauerten bereits. Als die Löwin offenbar gut gesättigt gemächlich davon trabte, begann das Gezanke um die Reste. Wir folgten der Löwin zum Rudel, das aus insgesamt fünf Löwen bestand. Zwei Brüder haben den bisherigen Anführer vertrieben und bemühen sich nun bei den drei Damen um eigenen Nachwuchs. Jedenfalls war das immer so, wenn wir das Rudel sichteten... Erneut trafen wir auf Leoparden, dieses Mal Mutter und Tochter. Die laut Guides ca. 9 Monate alte, hübsche junge Leopardin konnten wir bei ihren ersten ungestümen Jagdversuchen beobachten.

Um an etwas Wasser zu kommen, graben Elefanten geschickt in den Flussbetten kleine Pools, die sich dann mit Wasser füllen. Dort konnten wir dann das mächtig Gedränge und Geschiebe unter den
Elefanten beobachten, denn jeder wollte seinen Rüssel in das spärliche Nass eintauchen.

Die Elefanten wirkten hier insgesamt sehr entspannt, selbst wenn Jungtiere dabei waren, kamen wir sehr nah an die Tiere heran, ohne dass uns mit Drohgebärden zu verstehen gegeben wurde, wer hier der Chef ist. Ein Elefant stützte sich im Schatten eines Baumes sogar auf einen Ast, was aussah, als ob er uns zum Wandern auffordern wollte.

Auch die Vogelwelt ist sehr vielfältig und um einen Eindruck davon zu bekommen, musste man sich nur im Camp irgendwo niederlassen und etwas warten. In den Bäumen war immer irgendetwas zu entdecken.

Wir haben schon einige Safaris im südlichen Afrika unternommen, aber die Sichtungen im Mashatu Game Reserve waren einzigartig. Schade, dass das mit uns nur noch zwischenzeitlich zwei weitere Gäste erleben konnten.

Irgendwann mussten wir uns verabschieden und machten uns mit aktuellem PCR Test und vollen Speicherkarten auf den Rückweg nach Südafrika. Auch dieses Mal benötigen wir nur eine Stunde
für die Aus- und Einreise. Die Brücke über den Limpopo war frei und wir kannten die Gegebenheiten von der Herfahrt.

Wieder in der Weltevreden Lodge waren wir froh über die Klimaanlage im Zimmer, denn das Thermometer bewegte sich seit Tagen in Richtung 40 °C. Die Wolken, die sich jeden Abend auftürmten, brachten bisher weder Regen noch Abkühlung.

Mapungubwe Nationalpark

Südafrika

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zum Leokwe Camp im Mapungubwe Nationalpark. Bis Swartwater war die Straße gut zu befahren, danach war nur noch rudimentär Asphalt vorhanden.

Da wir vorgewarnt waren fuhren wir langsam und kamen so ohne Reifenpanne in Alldays an. Hier versorgten wir uns mit allem Nötigen für die nächsten Tage, denn nach der Rundumversorgung im Mashatu Camp hieß es nun wieder Selbstversorgung. Gegen Mittag erreichten wir das Gate vom Mapungubwe Nationalpark und bereits vor dem Eingang stehen mächtige Baobabs und es erwartete uns eine völlig andere Landschaft als im Mashatu Game Reserve. Auf der Fahrt ins Camp
bestaunten wir die Felsformationen und mächtigen Bäume. Sah der Felsen gerade eben nicht wie ein Frosch aus? Und tatsächlich – da steht eine Giraffe unter dem Baobab!

Die kleinen Häuschen im Leokwe Camp waren für uns die bisher beste Unterkunft unter den staatlichen Camps in Südafrika und wir genossen insbesondere unsere komfortable Küche und die Außendusche. Als wir am nächsten Morgen zur Parkerkundung aufbrachen, flanierte eine Kudu
Familie durch die Anlage. Paviane und Meerkatzen flitzten noch im Halbdunkel am Häuschen vorbei.

Am Zusammenfluss vom Limpopo und Shashe River im Dreiländereck zwischen Südafrika, Botswana und Simbabwe gibt es einen schönen Rundweg, der verschiedene Aussichtspunkte verbindet. Wir versuchten uns vorzustellen, wie es hier wohl aussehen mag, wenn Wasser in den
Flüssen ist, denn die Ausdehnung der Flüsse ist schon sehr beeindruckend. In der flimmernden Hitze sahen wir nur ein paar versprengte Elefanten und einige Menschen im trockenen Flussbett umherwandern. Das Thermometer zeigte schließlich 41 °C und wir verzogen uns nach unserer Rundfahrt im Park in unserem Häuschen. An den sehr schön angelegten Pool im Camp dachten wir nur kurz, denn er lag komplett in der Sonne und man wäre vermutlich anschließend gut gegart gewesen. Immerhin trocknete die Wäsche innerhalb von zwei Stunden.

Am Nachmittag wagten wir uns wieder vor die Tür und bekamen einige Gnus im schönsten Streifenlicht des Nachmittags zu Gesicht. Auch Elefanten, Wasserböcke, niedliche Klippspringer und an der Zebra Pan sogar ein Graufischer, ließen sich sehen.

Pafuri Camp

nördlicher Krügerpark

Nach zwei Tagen verabschiedeten wir uns von der tollen Landschaft und fuhren weiter Richtung Pafuri Gate im nördlichen Krügerpark. Die Straße wurde uns als sehr schlecht beschrieben, aber es wurde bereits daran gearbeitet und streckenweise war schon neu asphaltiert. In Musina frischten wir unsere Wasservorräte auf und danach ging es weiter ins Pafuri Tented Camp. Die sehr komfortablen Zelte liegen entlang des Flusses und sind über einen langen Holzsteg miteinander verbunden und zu erreichen. Beim Blick auf den Luvuvhu Fluss gibt es immer etwas zu entdecken und bereits beim Bezug unseres Zeltes machte ein Elefant als Empfangskomitee direkt davor seine Aufwartung.

Am Nachmittag ging es dann zum ersten Game Drive mit unserem jungen Guide Cyril. Der Weg führte uns zum Fever Tree Forest, der landschaftlich erneut ein völlig anderes Bild bot, als in den zuvor besuchten Parks. Unterwegs sahen wir sehr viele junge und zum Teil frisch geborene Impalas, die mit ihren dünnen Beinchen durchs Grün staksten. Für den Sundowner stoppten wir an einer Lagune in der sich diverse Störche und Reiher tummelten.

Wieder zurück im Camp begleitete uns Cyril nach dem leckeren Abendessen in unser Zelt. Auf dem Weg über den Steg bemerkten wir trotz Dunkelheit, dass die im Camp fast heimischen Nyalas alarmiert waren und gebannt in eine Richtung starrten. Unser Begleiter leuchtete in die Blickrichtung der Nyalas und tatsächlich lag im Baum vor einem der Zelte ein Leopard. Ob die Katze in der Nacht noch einen Jagderfolg verbuchen konnte, erfuhren wird nicht mehr. Wir sind nicht ängstlich, beäugten aber am nächsten Morgen sehr wohl den Baum und gingen etwas rascher als gewöhnlich zum Restaurant.

Der morgendliche Game Drive führte uns zum Crooks Corner im 3-Länder Eck zwischen Südafrika, Simbabwe und Mosambik. Am Hippo Pool hörten wir lautes Geplätscher und sahen sich streitende Hippos. Als sich die Wogen im wahrsten Sinne des Wortes geglättet hatten, sah man nur
noch einträchtig auf- und abtauchende Tiere. Auf einem Baumstamm im Hintergrund saßen unbeeindruckt zwei Eisvögel und ein Reiher hielt angestrengt nach Beute Ausschau. Auf dem Rückweg konnten wir in einem Baum direkt neben dem Weg einen Trompeterhornvogel beim
Fressen beobachten.

Wieder im Camp schleppten wir uns bei brütender Hitze zur Siesta ins Zelt. Wir beobachteten noch kurz direkt vor unserem Zelt die Weißstirnspinte, die abwechselnd mit offenem Schnabel auf einem Ast im Schatten saßen oder im Flug etwas Wasser aus dem Fluß tranken.

Am Nachmittag sind wir nur noch zu Viert beim Game Drive, also sehr entspannt und mit viel Abstand. Einige Büffel starren uns aus den Büschen an und an diesem Abend gibt es ansatzweise einen malerischen Sonnenuntergang, der bislang der dichten Wolkendecke zum Opfer fiel.

Letaba Rest Camp

Krüger Park

Der nächste Morgen brachte etwas Abkühlung und leichten Regen. Als wir Richtung Letaba Camp aufbrachen, mussten wir vielen Schildkröten ausweichen, die durstig aus den Pfützen auf dem Asphalt tranken. Auf dem Weg begegneten uns erneut viele junge Impalas, die zum Teil noch eng aneinander gekuschelt im feuchten Gras lagen. Auch junge Zebras und Elefanten, Schakale, Hyänen und verschiedene Vögel bekamen wir zu Gesicht.

Nach einem kurzen Stopp im Mopani Camp erreichten wir schließlich das Letaba Restcamp und entdeckten zu unserer Überraschung ausreichend Küchenutensilien in unserem Rondavel. Für das Abendessen suchten wir das Restaurant mit sehr schönem Blick auf den Fluss auf, aber im kleinen Shop des Camps besorgten wir uns alles für das Frühstück am nächsten Tag. Entsprechend früh konnten wir unabhängig von den Restaurantzeiten auf unsere Schlussetappe nach Hoedspruit aufbrechen. Neben der immer wieder schönen Landschaft um den Olifants River bemerkten wir direkt neben der Straße einige hellblaue Punkte: eine Gruppe von Blue-Waxbills pickte im Gras. Kurz vor Erreichen des Orpen Gates konnten wir auch noch einen prachtvollen Löwen bewundern.

Mit einem Koffer voller Eindrücke und spektakulären Tiersichtungen erreichten wir am Nachmittag die idyllisch gelegene Unambeza Lodge in Hoedspruit. Das sortieren der Fotos dauert an ….


Hans-Werner & Simone A.