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Südafrika mit Kindern

Unsere Kollegin Ines H. unterwegs für Sie

Wie traumhaft war es in Südafrika zwischen Kapstadt und Port Elizabeth! Und das im Juli im afrikanischen Winter!

Das Flugzeug ist im Landanflug von Windhuk nach Kapstadt und aus dem rechten Fenster können wir den Tafelberg entdecken. Das berühmte Tafeltuch hängt, wenn auch etwas schief. Ein traumhafter Blick. Ein bisschen wie nach Hause kommen.

In Kapstadt fahren wir nach der Landung mit dem Mietwagen in das traumhafte Hotel Clarendon Fresnaye. Die Wintersonne geht bald unter und haucht alles in ein herrlich goldenes Licht. Kapstadt begeistert immer wieder. Es gibt, so viele Facetten zu entdecken. Doch dieses Mal gilt es, ausgewählte Kinder-Safari-Gebiete wieder einmal zu besuchen. Nach einem unglaublich fantastischen Frühstück lassen wir diese immer wieder faszinierende Mutterstadt hinter uns.

Je näher wir dem privaten Wildschutzgebiet Gondwana kommen, umso mehr verschlechtert sich das Wetter, die Wolken hängen tief und nass. Es ist afrikanischer Winter, ich fühle mich wie in Deutschland im regnerischen Herbst. 
Dennoch geht es auf Wildbeobachtungsfahrt, wenn auch auf Wunsch von uns Gästen etwas verkürzt: Nashörner, ein männlicher Löwe, dessen Mähne herrlich im Wind weht, und zahlreiche unterschiedliche Antilopenarten zeigen sich trotz der Wetterbedingungen. Später genießen wir in wohliger Wärme des offenen Kamins ein kulinarisch außergewöhnlich gutes Dinner; für den Nachwuchs gibt es eine spezielle Junior Ranger Menü Karte. Am nächsten Morgen hat sich der Regen verzogen und die Schönheit kommt zum Vorschein. Ein herrliches Bergpanorama ziert den Horizont. Auf unserer Safarifahrt warten erneut die Nashörner auf uns und etwas skurril mitten im Wald Löwen mit ihren Teenager-Kindern. Die Löwen und Nashörner trennen keine 50m Entfernung, beide ignorieren es großzügig.
Zurück in der Lodge geht es zum Junior Ranger Programm (Vorausbuchung erforderlich). Heute steht auf der Tagesordnung Pfeil und Bogen basteln. 

Die Kwena Lodge ist wunderbar angelegt und erlaubt einen traumhaften Blick in die beeindruckende Landschaft, die Pool- und Entspannungslandschaft wirkt sehr einladend. 
Doch das private Wildschutzgebiet Botlierskop wartet auf uns. Nach der Autofahrt wird erst einmal der großzügige Spielplatz erkundet, auch hier hat der vorbeigezogenen Regen große Pfützen hinterlassen. Ein großer Spaß für die Kinder. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir das Gate und wir stehen quasi direkt neben zwei Giraffen, kurz danach kommen die Elefanten, die den Fluss noch voller Magie überqueren. Der Weg führt das Tal entlang, wo die Zebras grasen. Das Auto kämpft sich herrlich die Berge nach oben, wo sich eine breite Ebene öffnet. Ein idealer Platz für einen Sundowner. Die Freude des Kindes ist groß, kleine Snacks, viele unterschiedliche Getränke… ein Kinderparadies. Die Zimmer der Kinderlodge The Village Lodge sind sehr einladend, der warme Kamin im Zimmer schenkt eine angenehme Wärme in der kühlen Nacht.
Dick eingepackt in Ponchos startet die Morgensafari, Katzen werden gesucht. Aus dem Tal kämpft sich das Auto den steilen Berg hoch, einige Flussläufe müssen überquert werden, das Wasser spritzt links und rechts, ein Abenteuer für die Kinder. Oben auf der Ebene angekommen wird es dynamischer am Radio der Ranger. Geparden wurden gesichtet. Büsche durchziehen das Gelände, der Weg führt hoch und runter, von einer Kurve in die nächste, es ist unübersichtlich. Wir bleiben am Rand neben dem Weg stehen, die Geparden sollen uns direkt entgegenkommen. Wir möchten ihnen Platz geben. Doch plötzlich tauchen sie zwischen den Büschen auf, ich rufe noch schnell „sie jagen“ und schon ist es eigentlich vollbracht. Die Gepardenmutter bringt die Antilope aus dem Gleichgewicht und plötzlich tauchen die drei Gepardenkinder aus der Buschlandschaft auf. Bisher perfekt getarnt. Sie liegen nun zu viert direkt am Wegesrand – mit ihrer Antilope. Wie schnell es ging! 
Während des Coffee Breaks sprechen wir noch einmal mit den Kindern über die Situation, die großartig ruhig und besonnen reagiert haben. „Mama, die Geparden haben doch keinen Supermarkt, sie müssen doch jagen.“ Mit uns im Auto sitzen andere Gäste, die das erste Mal eine Safari erleben und auf ihrer allerersten Wildbeobachtungsfahrt sind und dann eine Gepardenjagd… Expect the unexpected! Die Afrikanische Natur ist einfach unglaublich.

Plettenberg Bay bieten sich wunderbar an, um zwischen den vielen Safaris Kindern etwas Abwechslung zu bieten. Schon allein die Strände hier – unvorstellbar schön. Die Kinder spielen mit den Wellen am Strand. Robben tauchen sehr dicht auf, um im nächsten Moment auf den Wellen zu reiten. Am Strand liegen unzählige große Muscheln. Der Sonnenuntergang färbt die Schleierwolken in ein unglaubliches Lichtmeer. Die Robberg Beach Lodge bietet eine perfekte Lage am Strand.
Die Wanderung im Robberg Nature Reserve ist eine unvergessliche Erfahrung. Der fantastischen Ausblicke, die unglaublich schöne Landschaft – einmalig. Für Wanderungen mit Kindern bietet sich die mittlere Tour an, denn hier wartet als absolutes Highlight eine riesige Sanddüne. Vertikal, horizontal wird die Sanddüne erkundet. Zwei kleine Buchten laden zum Bummeln ein. Und unglaublich, aber was ist das? Es schießt eine Wasser-Luft-Fontaine aus dem Meer. Wale! Wir wandern noch schnell auf die vorgezogene kleine Halbinsel, die bei Ebbe gut erreichbar ist. Die Wale genießen das Meer, zeigen ihre Schwanzflosse. Wie herrlich. Der geplante Kurzausflug wird zum Ganztagesausflug. Es ist einfach zu schön. Wir haben die Buchten und Strände für uns fast allein. 

Das private Wildschutzgebiet Lalibela erwartet uns als nächstes. Wunderbar gelegen im Eastern Cape. Die Autos werden am Eingang geparkt und die Anfahrt zu den Lodges erfolgt bereits in den Lalibela Safarifahrzeugen. Die Landschaft ist abwechslungsreich: hügelig, dann wieder tiefe Täler. Die Familienlodge Mark’s Camp ist im klassischen Safaristil eingerichtet. Ein kleines Kids Club House lädt zu Aktivitäten zwischen den Wildbeobachtungsfahrten ein, wo auch das Ranger Programm stattfindet. Auch gibt es ein Stückchen Land ohne Raubtiere, wo die Kinder auf Fußsafari gehen oder einfach herumtollen können.

Eine riesige Elefantenherde bietet gerade vor der Lentaba Safari Lodge ein bestes Unterhaltungsprogramm.
Auf der Wildbeobachtungsfahrt später werden wir uns wieder an Nashörnern erfreuen können.  Während des Sundowners diskutieren die Kinder, welche Tiere in den umliegenden Erdlöchern zuhause sein könnten. Auf der Heimfahrt zum Camp im Dunkeln ist es echt frisch. Zurück in der Lodge werden die Kinder mit heißer Schokolade inklusiver Marshmallows willkommen geheißen. Da schlagen Kinderherzen höher!

Der nächste Tag hält viele spannende Tierbeobachtungen bereit: ein Karakal, der sich sehr entspannt bei Tageslicht präsentiert, der Gepard, der gefühlt einen Marathon läuft und jede Erhöhung zum Spähen nutzt, und ein Löwe, der bei untergehender Sonne seine Familie ruft. Das Brüllen ist weit zu hören und geht tief unter die Haut. Ein wunderbarer Abschied.

Unweit von Lalibela liegt das private Wildschutzgebiet Shamwari. Wir sind noch gar nicht richtig in der Familienlodge Riverdene angekommen, hat der Kids Club mit dem dazugehörigen riesigen Abenteuerspielplatz das Kinderherz bereits komplett erobert (und auch das der Eltern). Was für Indoor und Outdoor Möglichkeiten für die Kinder. Was für Kinderbetreuung (fast ganztägig)! Shamwari ist eine der ältesten und heute eines der größten privaten Wildschutzgebiete. Die Landschaft bietet auch hier abwechslungsreiche, wunderschöne Gegenden – von offenen savannenartigen Ebenen bis zu engen Schluchten mit traumhaften Sundowner Plätzen und wirklich auch sehr besonderen Snacks, neben ausgezeichneter genereller Kulinarik.
Kaum berühren die ersten Sonnenstrahlen den Tag sitzen wir im Safarifahrzeug und genießen die Natur, die erwacht. Die warmen Bush Babies (Wärmflaschen) sind wunderbar, um die letzte Kälte der Nacht zu besänftigen. Ein männlicher Löwe hat sich kaum erkennbar auf einen Hügel gelegt, sein Kopf sieht wie ein kleiner Busch aus. Er dreht seinen Kopf und scheint uns zu beobachten. Später stehen wir mitten in einer Elefantenherde mit kleinem Nachwuchs. Eigentlich hatten wir Abstand gehalten, doch die Elefanten kommen dicht heran. Manche Elefanten heben den Rüssel, um uns zu schnuppern. Der kleine Nashornnachwuchs ist zu putzig, wenn er rennt. Die Geparden verstecken sich wirklich gut. In den letzten Minuten der Safari haben wir noch Glück und entdecken sie auf einem abgelegenen Hügel, von welchem sie eine weite Sicht haben. Es sind die zwei Gepardenweibchen, die eine innere Unruhe haben und zur Jagd aufbrechen, doch zwischen den ganzen Büschen am Abhang verlieren wir sie. Die Antilopen unten auf der Ebene haben in der Zwischenzeit einen Alarm Call getätigt. Jetzt weiß jeder im Busch Bescheid und die Geparden könne sich erst einmal ausruhen. Bevor wir uns verabschieden, wird noch das Zip Lining auf dem Abenteuerspielplatz ausprobiert. Was für ein Luxus mitten im Busch!
Dicke Krokodilstränen laufen über das Kindergesicht als es Abschied nehmen heißt. Und heute werde ich gefragt, Mama, wann fahren wir das nächste Mal nach Afrika. Es war so schön!

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