Erwartungsvoll schweift mein Blick über die sanften Hügel der kenianischen Savannenlandschaft. Voller Ungeduld suche ich die einzigartige Szenerie der Masai Mara nach Bewegung ab, blicke von rechts nach links und versuche in der Ferne etwas zu entdecken.
Wir sind noch keine fünf Minuten unterwegs und schon merke ich wie meine Anspannung wächst - was werden wir heute alles erleben? Es ist ein wirklich traumhaft schöner Morgen im Masai Mara Nationalreservat und die aufgehende Sonne taucht die sattgrüne Savannenlandschaft, die mit silberglänzendem Tau überzogen ist, in ein wunderbar warmes und intensives Licht. Durch das offene Fenster des Landcruisers weht der kühle, frische Duft der Umgebung herein, außer unserem ist kein weiteres Fahrzeug zu sehen und weitab von Zuhause fühle ich mich wirklich wie in einer anderen Welt…
„YES! Look!“ ruft unser Guide und reißt mich aus meinen Gedanken.„Cheetah right in front!“. Ich kann mein Glück kaum fassen: eine Gepardin mit ihren zwei Jungen läuft direkt vor uns auf dem Fahrweg!„What a beautiful morning!“ kommentiert unser Guide und grinst – absolut! Als wir langsam näher kommen drehen sich die Kleinen neugierig zu uns um, während ihre Mutter unbeirrt weiterläuft. Sie sind noch sehr jung, etwa 2-3 Monate, was man an ihrem Nackenfell erkennen kann. Der auffällige „Irokesenschnitt“ der Gepardenjungen bildet sich erst nach etwa drei Monaten langsam zurück.
Unsere zwei haben noch einen sichtbaren weißen Flaum und sehen damit einfach zu süß aus. Die beiden bleiben stets in der Nähe ihrer wachsamen Mutter und nutzen jede noch so kleine Erhebung als „Ausguck“ um die Umgebung besser im Blick zu haben – beinahe schon wie die „großen“ Geparden. Als die Familie schließlich im Gebüsch verschwindet, muss ich unweigerlich grinsen – wie schön, dass wir heute 10 Minuten früher zur morgendlichen Pirschfahrt aufgebrochen sind! Ansonsten hätten wir diese Familie wohl nicht zu Gesicht bekommen. Glück hat, wer zur rechten Zeit, am rechten Ort ist. Wie wahr, wie wahr.
Wir setzen unsere Pirschfahrt fort, entdecken Leopardenspuren, die sich leider im Gras verlaufen, Vögel, die diesen herrlichen Tag begrüßen, einen Streifenschakal und genießen den Anblick der wunderbaren Masai Mara. Das Nationalreservat gehört zum Ökosystem der Serengeti und ist aufgrund seines riesigen und vielfältigen Tierbestandes eines der bedeutendsten – und natürlich eines der bekanntesten Nationalreservate Ostafrikas. Weite Savanne und Buschland prägen die Landschaft.